Erfundene Adelssprösslinge
Einträge 1 bis 23 (von insgesamt 23 Einträgen)
Eintrag #1 vom 27. Feb. 2006 23:02 Uhr
Kristian Koop
Zunächst mal Grüße an alle Teilnehmenden.
Es geht um folgendes:
Meine Freundin und ich möchten uns im Rahmen der Spämi Darstellung etwas umorientieren.
Uns interressiert nun die Adelsschicht und wir dachten uns folgendes:
Sie: Eleonora II von Aragonien eine hinzugedichtete Person als Schwester von König Ferdinand III auf Reisen im Hl. Röm. Reich Dt. Nation
Ich: Karl Nikolaus von Jülich-Berg, unehelicher "Sohn" von Wilhelm III von Jülich-Berg.
Als dieser bin ich nun im Felde mit einem "angeworbenen" Artilleriezug (die bisherige Gruppe) und die Dame ist mit von der Partie.
Im Felde ist nun die Darstellung weniger pompös (bin ich der Meinung), und daher halte ich das Vorhaben für realisierbar.
Nun möchte ich euch einladen darüber zu diskutieren, eure Meinung abzugeben, Tipps und Ratschläge was Ausrüstung angeht hier hinein zu schreiben.
Vielen Dank
PS: Einen Leibarzt und einen Koch hab ich schon *gg*
Kristian
Bewertung:
Eintrag #2 vom 28. Feb. 2006 07:57 Uhr
Jens
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Jens eine Nachricht zu schreiben.
Moin,
König Ferdinant der III. herrschte im 17ten Jahrhundert, das ist doch nicht wirklich mehr Mittelalter? Nehme ich jetzt Wilhelm III. als Datierungsmerkmal, wäre das wohl spätes 15tes?
Jedenfalls bin ich ich doch sehr überrascht, dass ihr ernsthaft erwägt, die Schwester eines Königs und den Sohn des letzten Bergischen Fürsten darzustellen.
Mal ganz abgesehen davon, dass ich mir nicht vorstellen kann, was die Schwester des Königs im Felde verloren hat, denke ich, dass jede Art von "weniger pompös" im Falle einer Verwandten des Königs bzw. dem Hochadel noch teuer genug sein dürfte, wir reden hier von Stoffen, deren einfachste Version von einer ganzen Reihe von Darstellern des Spätmittelalters bislang vergeblich versucht wurde, zu erlangen.
Vlt. stellst Du mal vor, was/wie ihr euch das so vorstellt, insbesondere das "weniger pompös".
Gruss, Jens, Diu Minnezît
Bewertung:
Eintrag #3 vom 28. Feb. 2006 14:30 Uhr
Kristian Koop
es ist Ferdinant der II bzw. V da ist mir ein Tippfehler unterlaufen
Zur Darstellung:
mit weniger pompös meine ich kleines Gefolge und keine Hofkleidung.
Im Felde einen Leibarzt und Koch, dazu hätte ich noch div. Mägte, Leibdiener und Streiter.
Natürlich habe ich von verschiedenen Versuchen der Adelsdarstellung auch schon gelesen, insbesondere die Kosten der Ausrüstung (Pferde, Falkner, etc) gehen da in gigantische Höhen.
Die Frage ist nun, da ich einen "Bastard" der Familie darstelle, ob so ein kleines Gefolge reicht, ob die Gewandung im Feld wirklich Hoftauglich sein muss/sollte, die Austattung an Gegenständen würde von großem Zelt über 3/4 Harnisch, Truhen und andere Möbel bis hin zur aufwändigen (aber praktischen) Gewandung reichen.
Pferde, nun gut, würden mit dazugehören, ist mit Märkten immer schwierig, und kauf ich mir erst dann wenn ich sie mir leisten kann und ich (oder jemand) Zeit für die Tiere habe. Momentan haben wir Zugriff auf ein Pferd und ein starkes Zugponny in der Gruppe.
Wie die Königsschwester dazukommt ist ein Knackpunkt der mir ebenfalls kopfzerbrechen bereitet.
Man könnte annehemen, dass sie sich dem Hofe entzieht, da sie die Ansichtien iher Schwägerin (Isabella) nicht teilt und nun als Botschafterin vom Kastilisch/Aragonischen Hof einen Feldzug begleitet (der vielleicht vom Hof finanziell unterstützt wird).
Ist jetzt nur eine Idee wie man es gestalten könnte.
Gruß
Kristian
Bewertung:
Eintrag #4 vom 28. Feb. 2006 15:01 Uhr
Jens
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Jens eine Nachricht zu schreiben.
Hallo Kristian,
Wenn es ohnehin schon zu Kopfzerbrechen führt, dann lasst das mit der Königsschwester doch gleich. Und das mit dem Hochadel am besten auch. Schon eine niederadelige, ach was, eine gute bürgerliche Darstellung im betreffenden Zeitraum ist immens aufwändig, teuer, und mit sehr sehr viel Rechercheaufwand verbunden, und ob Bastard oder nicht, im Feld oder nicht, die Qualität und Ausführung der Ausrüstung würde immer noch astronomische Summen verschlingen.
Wenn Du im Forum schon etwas gelesen hast, und die entsprechenden Hinweise auch, dann weisst Du ja, was ich meine.
Alleine schon ein passendes Zelt (Pavillion mit Bestickungen etc.), Möbel (geschnitzte Verzierte Stollentruhen, Tische, Bänke, Betten, Behänge, Bettzeug aus gemustert gewebten Stoffen u.a.) dürften Dich, sofern Du nicht zur beneidenswerten Riege der Millionäre in diesem Lande gehörst, für längere Zeit zum Sparen zwingen ;)
Gruss, Jens, Diu Minnezît
Bewertung:
Eintrag #5 vom 28. Feb. 2006 15:10 Uhr
Bitte einloggen, um eine Nachricht zu schreiben.
Also mal ganz von der Realisierbarkeit der Darstellung weg.
Wir hatten in einem anderen Thread schon das Thema der Darstellung realer historishcer Personen.
Bereits dort haben einige Leute, ich mit, auf die Probleme solch einer Darstellung verwiesen.
Die Darstellung eines fiktiven Verwandten einer realen Person zieht meiner Meinung nach, speziell wenn es sich um solch enge Verwandte dreht, eigentlich die selben Probleme nach sich.
Desweiteren addiert sie noch ein paar Probleme, die eine rein fikitve oder rein realbasierte Darstellung nicht aufwerfen würde.
Kurz, ich halte diesen Hybridweg für einen nicht empfehlenswerten Spagat, keineswegs für die goldene Mitte.
Gruß, Ivain
Bewertung:
Eintrag #6 vom 28. Feb. 2006 16:30 Uhr
Kristian Koop
Stück für Stück ließe sich das schon umsetzen.
Ich bin persönlich kein A hardliner, und ich verbinde das Hobby vorrangig mit Spass an der Darstellung (Was nicht heisst, das ich ein Karnevalsritter bin der Gewandungssaufen betreibt).
Momentan stelle ich einen Handwerksgesellen (Schmied, mein tatsächlicher Beruf)dar, der zum Söldnertum gekommen ist (was ja nicht unüblich war). Ich übemich im 1 1/2 Handfechten nach Danzig und Ringeck, habe eine solide Ausrüstung die tatsächlich in weiten Teilen "A" ist.
Ich würde aber nun gerne in die höheren Schichten der Gesellschaft vorstossen.
Es sollte in die von mir beschriebene Richtung wachsen und nicht "Poff" dastehen.
Wenn jemand Alternativen hat, möge er/sie diese bitte kundtun. Ich bin um jede Stütze dankbar.
Dankeschön
Kristian
Bewertung:
Eintrag #7 vom 28. Feb. 2006 17:46 Uhr
Laura
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Laura eine Nachricht zu schreiben.
Hallo.
Stichwort "langsam wachsen": wie wärs mit ->Handwerksmeister ->Zunftmeister oder reicher Kaufmann -> der immer reicher wird…..
wenn du das überzeugend machst, dann kannst du ja immernoch anfangen von einer Hochadeldarstellung zu träumen.
Vorher ist es nur ein lächerlicher Gehirnfurz *sorry*.
Oder stehen der angesprochene Koch, die Mägde, Fußsoldaten etc schon Gewehr-bei-Fuß? Und sind die womöglich auch noch bereit über Jahre hinweg ne Menge Geld und Zeit in _deine_ Ausrüstung mit zu investieren, damit es einmal, aus einer Gruppenanstrengung heraus, gelingt eine überzeugene Adelsdarstellung auf die Beine zu stellen? Ja? Dann wäre es einen Versuch wert….
Gruß, Laura
Bewertung:
Eintrag #8 vom 28. Feb. 2006 17:50 Uhr
Jens
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Jens eine Nachricht zu schreiben.
Kristian, im Endeffekt bleibt es Euch überlassen, ob ihr den Bedenken Rechnung tragt, oder nicht. Von der Darstellung eines Schmiedegesellen oder "Söldners" zum Hochadel sind doch ein paar Stufen.
Ich kenne euren Anspruch nicht, gehe ich aber davon aus, was notwendig ist, um mit guter Qualität eine solche Darstellung durchzuziehen, wird es sauteuer.
Probiert doch erst mal besser betuchtes Bürgertum, und wenn das klappt, könnt ihr euch immer noch steigern.
Natürlich könnt ihr statt echtem Gold Plastik, statt Edelsteinen Glas, statt Brokat Polyester verwenden, aber das verlässt dann das, was ich persönlich als "Darstellung des Spätmittelalters" verstehe.
Ein meiner Ansicht nach gelungenes Beispiel bürgerlicher Darstellung im späten Mittelalter siehst Du hier:
Und da sind schon Materialien im Spiel, die den Gegenwert eines Kleinwagens besitzen. Für den Adel dürften es dann schon mehrere davon sein ;)
Gruss, Jens, Diu Minnezît
Bewertung:
Eintrag #9 vom 28. Feb. 2006 19:40 Uhr
Kristian Koop
Nun mag man mich bitte in Zukunft nicht als Vollidiot behandeln.
Ich fasse herablassende Komentare die indirekt meine Geisteskraft in Frage stellen als persönliche Beleidigung auf.
Die Idee mit dem "Hocharbeiten" gefällt mir sehr gut. Ich werde mir einen Weg überlegen.
Danke für eure Beiträge
Kristian
Bewertung:
Eintrag #10 vom 02. Mrz. 2006 10:55 Uhr
Andrej Pfeiffer-Perkuhn
Bitte einloggen, um Andrej Pfeiffer-Perkuhn eine Nachricht zu schreiben.
Auch wenn Filme wie "Königreich der Himmel" etwas anderes suggerieren, liefen hochadleige Bastarde keineswegs in Sackleinen herum. Im Gegenteil, sie waren oftmals in hohen Stellung bei ihren legitimen Brüdern in Anstellung und teilten durchaus deren Lebensstil. Auch im Felde wurde da nicht auf Luxus verzichtet. Daher sollte da schon ein Austattung vorliegen die deutlich prächtiger und somit leider teurer ist als das was ein ordentliche ausgerüsteter Söldner beispielsweise so hat. Das ist ja auch schon teuer genug. Allein besagter dreiviertelharnisch für einen hochadeligen würde schon fast unbezahlbar.
Schöne Grüße
Andrej
Bewertung:
Eintrag #11 vom 02. Mrz. 2006 19:17 Uhr
Kristian Koop
Ich bin in der glücklichen Lage, auf sehr gute Handwerker zurückgreifen zu können.
Es ist mir bewusst, dass es nicht billig wird.
Den Harnisch z.B fertige ich wie alles andere aus Eisen selber.
Bevor irgendjemand einen Einwand hat, ich bin vom Fach, habe das know how und die Technik.
Ich werde mit diesem Jahr anfangen meine Ausrüstung zusammenzutragen. Ich hab mir keinerlei zeitlichen Druck gesetzt, was es mir erlaubt, sorgfältig zu arbeiten und auszusuchen.
viele Grüße
Kristian
Bewertung:
Eintrag #12 vom 02. Mrz. 2006 22:49 Uhr
Andrej Pfeiffer-Perkuhn
Bitte einloggen, um Andrej Pfeiffer-Perkuhn eine Nachricht zu schreiben.
Du meinst also das du in der Qualität eines Ewald Tanzer, Walter Suckert oder Peter Müller Rüstungen herstellen kannst? Beeindruckend!
So in der Klasse sollte eine Rüstung für eine adelige Darstellung schon liegen.
Wenn man allerdings solche Fähigkeiten mitbringt hat man es natürlich leichter.
Schöne Grüße
Andrej
Bewertung:
Eintrag #13 vom 03. Mrz. 2006 17:22 Uhr
Kristian Koop
ich hab gewusst das soetwas kommt…
Kristian
Bewertung:
Eintrag #14 vom 03. Mrz. 2006 18:32 Uhr
Wolfgang Ritter
Bitte einloggen, um Wolfgang Ritter eine Nachricht zu schreiben.
Zitat:
"ich hab gewusst das soetwas kommt…"
Hallo Kristian,
mit Verlaub, aber ist Andrejs Frage nicht vollkommen angebracht? Schließlich planst mit der Truppe eines adeligen Bastards und der Schwester eines Königs (in Worten: KßNIG!!!!) und werweißnochwelchemgefolge eine satte Hochadelsdarstellung.
Ich kenne ein paar wenige Leute, die eine Darstellung eines wohlhabenden Kaufmanns, Handwerkers etc. überzeugend hinbekämen, aber das was Du planst?
Wenn Du allerdings tatsächlich in der Qualität Tanzers, Müllers oder Suckerts plattnern kannst, würde ich gerne etwas von Deinen Arbeiten sehen.
Sollte sich das bewahrheiten, kenne ich einen Haufen Leute - mich eingeschlossen - die ehrfürchtig auf die Knie sänken…..selbst dann würde ich Dir noch von der Hochadelsdarstellung abraten, aber immerhn hättest Du einige Leute zum Sabbern gebracht.
Wolfgang Ritter
Bewertung:
Eintrag #15 vom 03. Mrz. 2006 19:04 Uhr
Andrej Pfeiffer-Perkuhn
Bitte einloggen, um Andrej Pfeiffer-Perkuhn eine Nachricht zu schreiben.
Bis vor einiger Zeit hätte ich ja behauptet das es nicht einmal überzeugende Darstellungen vo Niederadeligen gäbe, was ich allerding inzwischen revidiert habe.
Folgende Links zeigen das die Leute zumindest Rüstungstechnisch auf dem richtigen Weg sind.
Bei Hochadeligen muß ich halt doch an so Scherze wie vergoldete oder komplett emailierte Rüstungen denken.
Das hier zum Beispiel ist immer noch nur ritterlich:
Sicher, mann kanns auch übertreiben. Zum Beispiel mit der Wahl seiner Ausrüstung.
Ich mach zum Beispiel kein Living History sondern Larp. Aber abgesehen davon das ich sicher keine geringeren Anforderungen an meine Ausrüstung stelle als die meisten Leute im LH-bereich finde ich schon eine ordentliche LArp-darstellung eines Ritters teuer genug. Von einer überzeugenden Hochadelsdarstellung (die ich allerdings bisher nur einmal gesehen habe) ganz zu schweigen. Wär doch schad wenn das was du planst da schlechter weg käme, oder?
Schöne Grüße
Andrej
Andrej
Bewertung:
Eintrag #16 vom 03. Mrz. 2006 20:52 Uhr
Kristian Koop
Also mit: ich hab gewusst das soetwas kommt… meinte ich das anzweifeln meiner kompetenz in Sachen Metall.
Also ein paar Sätze zu mir mit Verlaub:
Ich bin sicher nicht d e r B e s t e, aber einer der besten Gesellen in meinem Fach (Metallgestaltung) Schmiedekunst.
In den nächsten Wochen kaufe ich die Firma von meinem Chef und mache mich (mit einem Kollegen) selbstständig.
Ich habe mir viele Werke der amtierenden Harnischmacher angesehen, fraglos schöne, hervorragende Arbeiten von erlesener Qualität (Insbesondere die sauber laufenden Geschübe sind ein Traum!).
Meine alltägliche Arbeit (Edelschlosserei und Kunstschmiedearbeiten) bietet mir eigendlich eher ein Feld um Ausrüstungsgegenstände wie Lagerküche, "Kesselsägen", Dreibeine, Grillroste und einfach was sonst so aus Eisen ist, herzustellen.
Ich habe allerdings auch gute Erfahrungen mit Treib- und Zisilierarbeiten gemacht, und werde mich so auf ein für mich zwar neues, aber nicht gänzlich fremdes Feld begeben.
Wie schon gesagt brauch ich dazu Zeit, aber ich werde es schon in der Qualität hinkriegen (inklusieve fließender Stärken, Randschichthärtung etc.), die mich zufriedenstellt und denke ich, auch jeden anderen (Qualität ist dabei das höchste Gut, ich denke nicht daran mit Harnischmacherei an den Markt zu gehen bevor ich nicht von meiner Arbeit überzeugt bin. geschweißte Bleche hatte ich nicht im Sinn).
Zu Andrej
Ist zwar hübsch, aber nicht Zeitgemäß (16Jh oder Später der wichtigste Indiez ist der tiefe, einteilige, spitze Bauch)
Emaille ist es, denke ich, nicht. Sieht eher aus wie eine polierte, angelassene Oberfläche mit Blattgold (Wenn es Emaille ist und es irgendwo im Text steht weise man mich darauf hin, dann habe ich es schlichtweg überlesen). Zweifelsohne eine herausragende Arbeit, aber wahrscheinlich rein repräsentativ.
Vergoldete Rüstungen oder emaillierte Harnische sind ebenfalls meistens (nicht immer) Tunierwaffen gewesen.
Helme hingegen wurden des öfteren farbig verziert (Lack, emaille, etc.).
Zierrat in Blattgold hat man sicherlich verwendet, aber häufiger noch ßtzungen, entweder auf dem Harnisch selbst, oder im 14 Jh sehr beliebt auf Messingbändern die separat aufgenietet wurden.
Wie gesagt, es geht noch viel Zeit ins Land, an eine Serienproduktion ist vorerst nicht zu denken, ich werde viel Sorgfalt reinstecken, und präsentiere den Harnisch Stück für Stück, auch in seiner Entstehung, auf der Homepage ( wwwbkmetallvision.de), die ab April Online sein wird. Ich werd euch sicher nicht enttäuschen.
Viele Grüße und danke für die rege Beteiligung. Wenn ihr geschichtliche Sachen postet, hätte ich für meine persönliche Recherche gerne immer die Quellen angegeben (Wikipedia und Company of Saint George (soll nicht abwertend sein) mal aussen vor).
Weiterhin würde ich mich freuen, wenn jemand Ideen hat wie man das Innenzelt, mit seinem teuren Stoff, in das Außenzelt integriert hat(?!)
Darüber hinaus die Alltagsgegenstände (Persönliches Essbesteck, passendes Geschirr) die jemanden in der Zeit begleitet haben. Je mehr gute Quellen desto besser, ich danke im Vorraus für eure Unterstützung
Nochmals lieben Gruß
Kristian
Bewertung:
Eintrag #17 vom 03. Mrz. 2006 23:34 Uhr
Andrej Pfeiffer-Perkuhn
Bitte einloggen, um Andrej Pfeiffer-Perkuhn eine Nachricht zu schreiben.
Ich wollte auch mit der Rüstung nur zeigen in welche Regionen man stößt, wenn man vom Hochadel ausgeht. Das die zeitlich später ist steht ja dabei. Im 15. Jahrhundert waren zeitweise auch vergoldete Rüstungen sehr en Vogue. Die Rüstungen des 16. und 17. Jahrhundert wurden zwar noch bei Turnieren genutzt waren aber tatsächlich eher repräsentaionsstücke, in den aufwendigen Rüstungen des 15. Jahrhundertws wurde aber durchaus gekämpft, wie man an den Stücken sehen kann die die Burgunder den Schweizern bei Nancy überlassen mußten. ßtzungen übrigens kommen erst gegen Ende des 15. Jahrhunderts in Mode und passen demnach ebenfalls nicht in deinen Hintergrund, wie der 3/4 Harnisch übrigens auch nicht. Das ist ein spezieller Harnisch des 16. jahrhunderts. Wenn du was Beinloses haben willst solltest du einen knechtischen gotischen Harnisch wählen. Wenn es dagegen zu einem Hochadeligen passen und nicht zu stark verziert sein soll wäre wohl ein mailänder Harnisch sinnvoll.
Wenn du aber schon ans anfangen denkst, welche Vorlage hast du denn gewählt? Dann könnten wir über konkrete Pläne reden.
ßbrigens bin ich ebenfalls gelernter Metallbauer, allerdings weiß ich nur zu gut warum ich mir meine Sachen habe machen lassen. Ein wenig Treiberfahrung reicht da kaum aus.
Ich bin sehr gespannt, möglicherweise haben wir ja unrecht und du bist der nächste Stern am Handwerkerhimmel. Sollte dem so sein wäre ich sehr erfreut und würde sicher was bestellen, da gute Quellen rar sind.
Viel Glück
Andrej
Andrej
Bewertung:
Eintrag #18 vom 04. Mrz. 2006 09:05 Uhr
Kristian Koop
Hi Andrej
bevor ich mich mit der Rüstung befasse, ist erstmal alles andere dran. Das nur mal vorweg.
Da du Metallbauer bist, weisst du ja was da auf einen zukommt ;)
Ich möchte mich hier auch nicht rechtfertigen was mein Können angeht. Das werden wir sehen wenn das Ding fertig ist.
Was die Art des Harnisch angeht muss ich mal schauen. Auf jeden Fall zu Fuß und von Kopf bis Knie mit Schaller (aufschlächtig) und Bart, Brust und Rücken je zweiteilig. Und Deutsch-Gotischer Stil.
Hat jemand Ideen oder Anmerkungen dazu?
Kristian
Bewertung:
Eintrag #19 vom 04. Mrz. 2006 10:52 Uhr
Karen Thöle
Bitte einloggen, um Karen Thöle eine Nachricht zu schreiben.
Zum Thema Hochadel im Feld:
Ich habe an der Uni vor einige Jahren ein Seminar zu Karl dem Kühnen besucht, und da war auch die Rede von der Belagerung von Neuss. Ich erinnere mich daran, daß ich damals darüber gestaunt habe, wieviel Aufwand der burgundische Herzog da mit sich führte, und was da teilweise an Festatmosphäre herrschte.
Konkrete Buchtitel habe ich dazu jetzt nicht im Kopf, aber dazu müßte sich sicher was finden lassen.
Nur so zum Vergleich.
Bis denn
Karen Thöle
Bewertung:
Eintrag #20 vom 04. Mrz. 2006 14:39 Uhr
Wolfgang Ritter
Bitte einloggen, um Wolfgang Ritter eine Nachricht zu schreiben.
Hallo Kristian,
ich kann mir schon vorstellen, dass Du den Eindruck gewinnst, als würden hier alle nur herummosern, aber Adel/Hochadel ist halt auch das Anspruchvollste, was Du Dir aussuchen konntest.
Es geht ja bei weitem nicht nur um die Rüstung, sondern die gesamte Austattung - was Du ja selbst auch erkannt hast.
Nur mal als Beispiel: werdet Ihr in der Gruppe Pferde einsetzen?
Das ist für mich zum Beispiel das Argument, warum ich bei living history niemals Adel darstellen kann und will, da ich dann - mangels Pferd UND Reitkunst - als Sitzritter einher gehen müsste.
Ich verbinde eben Adelsdarstellung, respektive die Darstellung eines adeligen Kämpfers, sprich Gerüsteten ohne Pferde als von vornherein ungenügend. Ungefähr so wie eine Rennfahrerdarstellung ohne fahrbaren Untersatz, ob das jetzt Radrennfahrer oder Formel 1 sein mag.
Mal ganz dumm gefragt, habt Ihr Euch schon die Alternative überlegt, als Plattnerhaushalt auf Veranstaltungen teilzunehmen?
Jeder höher gestellte bürgerliche Haushalt war durchaus vielköpfig mit Verwandten und Personal ausgestattet, also findet sich für alle anderen sicher auch ein Betätigungsfeld;
Betrachtet man sich die Plattnerarbeiten des späten 15 Jhdts. so ist evident, dass diese Handwerker zu den Spitzenverdienern ihrer Zeit gehörten, also könnt Ihr durchaus luxoriös daher kommen;
und das beste: Ihr könntet Deine Fähigkeiten in der Metallgestaltung Eins zu Eins im Hobby zum Einsatz bringen - noch dazu, wenn Du das Ganze auch in beruflicher Selbständigkeit betreiben willst.
Warum also schwierig hin und her argumentieren, um die eigene Darstellung zu retten?
Hier: home.adelphi.edu/sbloch/ma/tents/pictures gibt es übrigens eine sehr schöne Link-Sammlung von Zeltdarstellungen aus Bildern, Stundenbüchern, Illustrationen etc. Dort sind auch teilweise die einrichtungen präsent, bzw. es sind Zeltausschmückungen wie Bemalung oder Stickarbeiten zu sehen.
Generell sehr empfehlenswerte Quelle dürften die Stundenbücher des Duc de Berry sein, da dort gerade auch einige Festivitäten mitsamt den Alltagsgerätschaften abgebildet sind.
Auf der Seite des Reichsaufgebots: wwwreichsaufgebot.de gibt es auch einen sehr umfangreichen Artikel über die geschichtlichen Hintergründe inklusive zeitgenössischen Schilderungen über die Belagerung von Neuss durch Karl den Kühnen. Ich meine mich zu erinnern, dass dort sich auch das ein oder andere Detail zum Haushalt des Herzogs findet.
Obwohl natürlich der burgundische Herzogshof auch für damalige Verhältnisse so etwas wie die ßlscheichs heutzutage gewesen sein dürften, also geradezu verschwenderische Reichtums- und Prachtentfaltung.
entsprechendes gilt für den Duc de Berry…’s iss halt Hochadel….
Wolfgang Ritter
Bewertung:
Eintrag #21 vom 04. Mrz. 2006 16:29 Uhr
Kristian Koop
Jut, ich möchte nicht als dickköpfig gelten.
Es ist tatsächlich enormer Aufwand dahin zu gelangen. Es wird sicher 5 - 10 Jahre dauern dies zu erreichen.
Die Idee mit der Plattnerei ist zwar gut, aber ich möchte meinen Beruf eigentlich nicht auch noch in der Freizeit ausüben *gg*
Ich denke einen "Ritter", oder sehr gut ausgestatteten Streiter mit Ehefrau im Feld ist schneller realisierbar.
Letztenendes haben mich eure Argumente überzeugt die Adelsdarstellung vorerst über Bord zu werfen.
Kristian
Bewertung:
Eintrag #22 vom 04. Mrz. 2006 17:41 Uhr
Stephanie Winhard
Moin Kristian,
ich denke jeder hat das Recht, sich an so einer Darstellung zu versuchen. Letztendlich muß er sich dann aber auch an seinen eigenen (An-)Sprüchen messen lassen ;-)
5-10 Jahre ist eine lange Zeitspanne. Was willst Du denn bis dahin machen (außer im stillen Kämmerlein vor Dich hinzubasteln)? Eine viertel- oder halbfertige Hochadelsdarstellung ist m.E. nicht wirklich überzeugend, auch wenn die fertigen Ausrüstungsgegenstände noch so perfekt rekonstruiert sind. Erst in der Gesamtheit wird ein stimmiges und ausredearmes Bild daraus. Mich würde es freuen, so etwas mal sehen zu dürfen! Allerdings freue ich mich über jede mit Sachkenntnis, Können und Liebe zum Detail ausgeführte Darstellung, seien es Bauern, Handwerker div. Zünfte oder Bürger ;-)
Ich wünsche Dir alle Geduld, die Du aufbringen kannst, sehr gute Kontake zu Herstellern, Fachleuten und Museen aller Art, eine reichlich gefüllte Geldbörse und vor Allem viel Spaß an der Darstellung - welche es nun auch immer werden mag!
Gruß,
Steffi
Bewertung:
Eintrag #23 vom 05. Mrz. 2006 10:50 Uhr
Kristian Koop
Hi, danke für die Wünsche.
Also momentan, dass habe ich auch schon weiter unten geschrieben, stelle ich dar:
Einen Schmiedegesellen der über seine Walz zu einem Artilleriehaufen gestossten ist. Habe eine ansehnliche, komplette Gewandung, einfaches Zelt und alles was man so braucht.
Das werde ich erstmal weiterhin darstellen hab meine komplette Ausrüstung (bis auf Zelt) in einer Kiepe am Mann, bin dadurch sehr mobil.
Noch ein Wort zur Darstellung unserer Gruppe.
Wir sind grundsätzlich von der Drei-Meter-Fraktion
was die Gewandung angeht, aber die Erfahrung wird mir hier jeder bestätigen können: Materialien und Schnitte sollten orginalgetreu sein, alles andere ist unpraktisch und unbequem. Die drei Meter Regel bezieht sich bei uns auf Maschinennähte am Gewand.
Die aber auch bei jedem neuen Stück so langsam durch Handnähte erstezt werden (zumindest die sichtbaren).
Na ja, ihr lieben, ich denke auf mich kommt viel Arbeit zu und ich freue mich auch darauf. Vielen Dank für eure Bedenken, Ideen, Tips und Links.
Auch gerne weiterhin.
Gruß
euer
Kristian
Bewertung:
|