Eintrag #1 vom 11. Sep. 2008 09:10 Uhr
Frank Baldus
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Bei uns im Bergischen Land hat man seit dem Frühmittelalter Raseneisenstein (auch "Sumpferz" genannt) zur Eisengewinnung verwendet… Hört sich gut an, wirft aber einige Fragen auf:
- Wie unterscheidet man Eisenstein von Eisenerz?
- Weiß jemand, welche genaue Bezeichnung der Rasenstein im Wuppertaler Raum hat?
- Ist das Eisen aus Rasenstein aufgrund des hohen Kohlenstoffgehaltes zur Stahlherstellung geeignet?
- Kann man es grundsätzlich als "gutes Eisen" bezeichnen?
Wäre prima, wenn jemand aus der Eisenzeit helfen könnte :-)
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Eintrag #2 vom 11. Sep. 2008 15:57 Uhr
Wilfried Masberg
Es handelt sich um ein minderes, saures? Erz mit Fe-Gehalt unter 20% und eignet sich zur Stahlherstellung auch im Rennofen.
Stahl ist alles, was Eisen als hauptbestandteil neben Legierungselementen enthält. Und aus dem Zeug wurde teilweise guter Stahl erzeugt, bei richtiger Ofenführung kommt auch nicht so viel Kohlenstoff rein
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Eintrag #3 vom 11. Sep. 2008 19:51 Uhr
Timm
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in Kürze:
gängige Bezeichnung: Raseneisenerz
C-Gehalt: Aus Raseneisenerz gewonnener Stahl (Eisen kommt rein in der Natur nicht vor, abgesehen von Meteoreisen) hat genauso viel oder wenig Kohlenstoffanteil wie aus bergmännisch gewonnenem Erz gewonnener Stahl.
Der C-Gehalt wird durch den Verhüttungsprozess bestimmt und gesteuert und stammt aus der eingesetzten (Holz)kohle.
Qualität: Ergo ist der aus Raseneisenerz gewonnene Stahl genauso gut oder schlecht wie der aus anderem Erz. Unterschiede können allerdings im Eisengehalt des Erzes liegen, wodurch der Ertrag unterschiedlich sein kann. Die Eisengehalte schwanken jedoch von Lagerstätte zu Lagerstätte.
Unterschied: bergmännisch gewonnenes Eisenerz liegt in der Regel als ein rotlicher Stein vor, der vor dem Verhütten gebrochen und zerkleinert wird (röstet man dieses Erz auch?).
Raseneisenerz ist ein eher poröser, bröseliger Stoff, der meist stark mit Planzenfaserresten und Erde durchsetzt ist. Es liegt häufig in großen Placken oder Schollen vor, die wie miteinander verbackene Erde wirken. Farblich ist es meist bräunlich bis schwarz mit teils roten Anteilen. Es wird vor dem Verhütten geröstet, indem man es in einem großen offenen Feuer einfach brennt. Dadurch werden Pflanzenreste verbrannt, das Material wird deutlich bröckelig und nimmt eine rotbraune Farbe an. Vor dem Verhütten wird es dann noch zerstoßen.
Gruß,
Timm
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Eintrag #4 vom 12. Sep. 2008 10:17 Uhr
Frank Baldus
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Genau die Infos, die ich brauchte :-)
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Eintrag #5 vom 09. Nov. 2008 18:34 Uhr
Peter Broich
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Hallo Frank.
Um weitere Infos zu Eisenerzen zu bekommen würde ich mal im Mineralienforum blättern. Hier ein Link:
Ansonsten kanst Du mal auf meine Seite schauen:
Oder mich einfach mal anrufen bzw. besuchen ist ja nicht so weit.
Gruß Peter Broich.
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