Eintrag #1 vom 06. Aug. 2001 22:51 Uhr
Tobias Prinz
Tag zusammen!
Nachdem ich die Schmiede unter Euch ja schon mal genervt habe kommt jetzt ein weiteres Hilfsgesuch.
Dank des Buches "Söldnerleben im Mittelalter" von Embleton und Howe (Letzterer kriegt Sympathiepunkt da Bartträger) bin ich sehr
begeistert von der Zeit um 1470 und plane, in etwa um diese Zeitpunkt (je nach schon vorhandenen Gruppen ähnlicher Zeit/Ort) in das von mir vielbewunderte und gefürchtete Genre "lebendiges Mittelalter" einzusteigen.
Nun suche ich einige Dinge, nach Priorität geordnet:
1. Bunte Bilder! Ich selbst bastele in jeder Form gerne, brauche aber vor allem optischen, weniger technischen Input. Taugt "Medieval Military Costumes" von Embleton was?
2. Schnittmuster.
3. Einführende geschichtliche Literatur.
Welche Buchtipps habt Ihr? Der Meister Pott war doch bei der Company, und dürfte den Literaturüberblick haben!?
Und laßt Euch nicht abhalten von Kritik an meiner Art des Einstiegs.
MfG, Tobias "Tierlieb" Prinz
@Admins:
Gehörte das jetzt unter Szene/Einsteiger?
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Eintrag #2 vom 06. Aug. 2001 23:19 Uhr
Patrick Seehaber
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Hallo Tobias.
Das Buch "Söldnerleben im Mittelalter" ist wirklich ein schönes Buch, ich würde es aber nicht als wirkliche Vorlage für Kleidung nehmen. Da halte Dich lieber an zeitgenössische Malerei.
Unter obigen Adressen findest Du jede Menge spätmittelalterliche Malerei, die einen guten Eindruck der damaligen Kleidung gibt.
Als Ergänzung schau auf die Seite
unter Informationen-Literatur. Dort finden sich einige sehr gute Literaturtips mit kuzen Beschreibungen.
Wenn Du gerne bastelst, dann empfehle ich Dir, von Anfang an nicht nur nach der Optik zu gehen, sondern Dich parallel auch an die richtigen Herstellungstechniken zu halten - das erspart Dir ßrger, wenn Du ein Jahr später feststellst, dass Du z.B. Deine Klamotten völlig falsch genäht hast…
Viel Spaß beim Einstieg,
Patrick.
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Eintrag #3 vom 07. Aug. 2001 08:45 Uhr
Dietrich
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Moin, Tobias.
Was soll das heißen- "war" bei der Companie? Falls unser Captain die Sache mit dem Küchenraid noch nicht rausgekriegt hat, dürfte ich immer noch dabei sein! :-)
Und ich habe einen viel schöneren Bart als John….
Zum Thema. Patrick hat die wesentlichen Punkte ja bereits genannt, vor allem auch, was das "Söldnerleben" angeht. Das ist ein sehr schönes Bilderbuch, nicht zuletzt wegen der vielen Bilder von mir darin, aber es hat niemals den Anspruch erhoben, der Weisheit letzter Schluß zu sein. Die ältesten Bilder darin sind 15 Jahre, die jüngsten 10 Jahre alt; vieles von dem, was darin zu sehen ist, würde heute unter Garantie nicht mehr aufgenommen. Gerry´s neues Buch ist weniger eine Fortsetzung, als vielmehr eine Ergänzung des "Söldnerlebens" und gibt einen etwas größeren Zeitraum wieder.
Detaillierte Abbildungen der Kleidung findest Du auch auf der Homepage der Companie
wwwcompanie-of-st-george.ch
Schnittmuster im heutigen Sinne gibt es nicht, da jedes Kleidungsstück seinem jeweiligen Träger förmlich "auf den Leib" geschneidert wird. Und das ist nur möglich, indem man, ausgehend von der allgemeinen Form, für jeden Träger einen individuellen Schnitt erstellt.
In diesem Zusammenhang: Wir im Sinne von: Die Companie of Saynte George geben gerne Tips und Hilfen, aber wir verschicken keine Schnitte oder Bauanleitungen mehr. Grund: Früher haben wir das getan und mußten dann erleben, daß Leute sich anhand dieser Unterlagen "irgendwas" zurechtgeschneidert haben, meistens weil sie nicht damit zurechtkamen oder weil sie zum Beispiel das Materialverhalten völlig außer acht ließen oder einen modernen Schneider damit beauftragten. Und wenn man sie dann auf ihre Kleidung ansprach, war die Antwort: "Das paßt schon so, der Schnitt ist von der Company".
Der Literaturliste auf der 1476er Homepage habe ich nichts mehr hinzuzufügen; ein paar der dort genannten Bücher habe selbst ich noch nicht gelesen :-(
Dietrich
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Eintrag #4 vom 07. Aug. 2001 11:29 Uhr
Tobias Prinz
Schon mal ein Dankeschön an alle, die so schnell geantwortet haben, auch an Tatjana Ratsdorf, die mich angemailt halt.
@Dietrich:
*verteilt geistig einen Sympathiepunkt fürs Barttragen*
"war bei der company" ist eine recht westphälische Sprachkonstruktion, wie sie nur von einem kölschen Siegerländer angewendet werden kann und nichts mit abgeschlossener Vergangenheit zu tun hat, sondern mit fortdauernder…
ßhnlich ist das berühmte kölsche Futur "das wollte ich noch getan haben".
MfG, Tobias Prinz
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