Die Tätigkeiten und das Aussehen einer Magd
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Eintrag #1 vom 13. Aug. 2001 16:58 Uhr
Annette Bornfeld
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Die Tätigkeiten und das Aussehen einer Magd
Ein ehrfuerchtiges Hallo an alle!
Also, ich bin noch eine ziemliche Anfängerin, um das mal so zu sagen und habe ein paar Fragen zu "meiner" Rolle:
Ich werde die Magd eines Grafen des Hochmittelalters darstellen, wenn ich das richtig mitbekommen habe. Was hatte eine Magd damals fuer Aufgaben? (Kochen? Putzen?)
Hat sie ihren Herrn auf Reisen begleitet und wie hat sie sich ihm gegenueber verhalten?
Zur Gewandung: Geht es mit einem hellbraunen Kleid (bodenlang, normale Aermel) und einer Schuerze? Oder trug eine Magd auch ein Ueberkleid? Und Kopfbedeckung war ein Muss, oder?
Es tut mir leid, wenn ich etwas frage, was ich eigentlich wissen muesste; aber ich bin noch ziemlich neu :)
Vielen, vielen Dank im Vorraus!
Annette B.
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Eintrag #2 vom 14. Aug. 2001 09:00 Uhr
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Dafür sind wir (und das Forum) doch da...
Hi Anette.
Besser fragen, als sich hinterher ärgern, insofern bist du auf dem richtigen Weg.
Zur Magd:
Braunes langes Kleid und Schürze sind prinzipiell vollkommen in Ordnung.
Kopfbedeckung ist ein Muß, da hast du recht.
Hat auch in der Darstellung Vorteile: Entweder hast du kurze Haare, dann verdeckt ein Kopftuch das ganz gut, oder lange, dann bist du spätestens beim Kochen über offenem Feuer froh um alles, was die Haare in sicheren Gefilden hält.
Damit kommen wir auch gleich zu den Aufgaben:
Die sind vielfältig.
Ein Graf o.ä. Adelige hatten wohl meist nicht nur ein Magd oder Bedienstete generell.
Die Tätigkeiten waren ganz einfach die Dinge des täglichen Lebens, Kochen und Putzen sprichst du ja schon an.
Sollte der Graf einen Hof haben, dann kümmern sich die Bediensteten auch um die Tiere, welcher Art auch immer.
Evtl. hat der Graf eine Frau, dann könntest du auch ihr unterstellt sein.
Ich hoffe, das hilft dir schonmal weiter.
Gruß, Ivain
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Eintrag #3 vom 14. Aug. 2001 10:27 Uhr
Oliver
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Hallo Anette,
Alexander hat schon recht, Du musst die täglichen Arbeiten verrichten,
Wasser holen, kochen, etc… Dein Herr kann Dich rumkommandieren wie er will.
Aber es ist auch so das Dein Herr Pflichten gegenüber Dir hat, so muß er Dich verköstigen und ein Schlafplatz stellen, weiterhin haftet er für Dich gegenüber Dritten. Welche Qualität Schlaf und essen hat und welche Haftung er an Dich weiter gibt liegt aber an ihm.
Ich kenne da ein par Gruppen die halten das so ähnlich mit ihren Rittern und Knappen.
Der Ritter fragt jemanden (meist einen Neuling), ob er nicht sein Knappe werden mag.
Der Ritter oft ein alter Mittelalterhase, mit entsprechender Ausrüstung, stellt im Schlafplatz in seinem Zelt und die Verpflegung, dafür läst sich der Knappe rumkommandieren und bekommt dabei Erfahrung mit dem Lagerleben.
Wenn keiner von den beiden in ein Extrem verfällt, wie ich-schrei- meinen -Knappen-nur -an oder ich- fresse -mich -auf- Kosten- anderer- voll, ist diese doch eine wie ich finde sehr schöne Lösung!
Gruß
Ulrich von Suderloh
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Eintrag #4 vom 14. Aug. 2001 12:04 Uhr
Christin Barthelmie
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Hi Anette!
Natürlich gehören zur täglichen Arbeit, die hier schon genannt werden (kochen, putzen, Hühner füttern) auch die anfallenden Handarbeiten. Zur einer guten Darstellung einen hochmittelalterlichen Frau gehört eigentlich das Spinnen. (Das heißt nciht, dass ich es wirklich könnte, zumindest das mit der Wolle klappt noch nicht).
Eine Magd hat, je nach Stellung des Herren /der Herrin auch die Kleidung ausgebessert, also nähen gehört auch dazu. STicken, weben, alles Dinge, die eine Magd des Nachmittags in der Stube verrichtete.
Vielleicht bekommst Du durch andere Einträge in der Rubrik "Handwerk & Handarbeit" noch Anregungen, was du vielleicht gern machen willst.
Gruß
Christin
Claudine de Marne
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Eintrag #5 vom 14. Aug. 2001 12:59 Uhr
Annette Bornfeld
*laechelt* Lieben Dank :)
Das hilft mir schon weiter.
Jetzt braucht die Magd nur noch einen Namen…
Ich denke nicht, dass sie einen Namen trägt, der in seiner Bedeutung etwas mit Adel oder Schönheit zu tun hat, oder? Wohl eher etwas religiöses?
Annette B.
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Eintrag #6 vom 15. Aug. 2001 10:54 Uhr
Christin Barthelmie
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Hi Annette! (wie viele "n" und "t" sind es eigentlich?!)
Bevor ich mich jetzt auslasse, vielleicht gibt es schon hier in Taverne schon etwas über Namen. Frag mal bei Fabian nach.
Ich persönlich würde den Vornamen einer Heiligen wählen. Die waren sehr weit verbreitet. Als Nachname vielleicht etwas lokales, also einen Ort, ein Berg, ein Tal, ein Fluß…
Aber geh mal in den Schankraum und unterhalt Dich da mit den Leuten, wenn welche da sind. Ich kenn mich da nicht so genau aus.
Gruß
Christin
Claudine de Marne
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Eintrag #7 vom 18. Aug. 2001 00:11 Uhr
Christoph Bitter
Hallo Christin!
Wie kommst Du eigendlich auf die Idee, daß der Name unbedingt mit Stadt. Land. Fluß zu tun haben muß? Eine Magd also Zwangshaft Marie v. Regensburg, Elisabeth v. Thüringen oder Mechthild v. d. Ahr heißen muß?
Komisch, da gibt es doch tatsächlich hist. Persönlichkeiten wie der Landkomtur von Preußen, Hermann Balk! Oder Leute, die sich Prutz oder Carmen nennen! Oder gar Schneider, Fischer, Müller! Alles MA-Mäßige muß Deiner Ansicht nach also v. Stadt/Land/Fluß sein. Interessant.
Gruß
v. Arlen
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Eintrag #8 vom 20. Aug. 2001 07:53 Uhr
Joachim Meinicke
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Dem ist in der Tat nicht so! Geht man der ursprünglichen Bedeutung vieler Nachnamen auf den Grund, erfährt man, was wirklich alles zur Namensgebung herangezogen wurden. Oft sind da auch richtig fiese Verarschungen des betreffenden Urahnen im Spiel.
Und dann sollte man sich auch mal anschauen, ab wann sich feste Nachnamen überhaupt durchsetzten.
Und bei Frauen, war das wieder was Besonderes, da sie oft nur als Frau oder Tochter des … auftauchen.
Aber wir schweifen ab.
Joachim
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Eintrag #9 vom 26. Jun. 2003 21:18 Uhr
Susan Sziborra-S.
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joachim schweifte ab ;-) wenn schon jemand genau fragt, sollte man nicht genau antworten?? und zum thema "braunes kleid mit schürze" was sagen? also ne "korrekte" magd trägt ein "graues" (im sinne von ungefärbt, also ist bei wolle im zweifelsfalle braun auch ok) kleid aus leinen oder wolle (regional unterschiedlich) und unbedingt was auf dem kopf. "schürze" ist ein wenig heiklig, weil ja schürze nicht gleich schürze ist, aber da lass dich lieber "am objekt" beraten. und ich glaube auch nicht, daß ne magd die muße hatte, sich die zeit mit sticken um die ohren zu schlagen, das sind eher die aufgaben für die damen. selbst spinnen war für ne dame nicht unbedingt zu nieder, so daß man als magd am ehesten die "groben" hausarbeiten zu tun hat. im gruppenalltag auf veranstaltungen bedeutet das feuer machen und hüten, möhren schnippeln, töppe rühren, spülen, dem herren die ärmel knöpfen, wasser schleppen (denn es sieht ja doof aus, wenn all das der herr oder die dame in ihren doch besseren gewändern tun ;-) und auch wenn es nicht ganz so schlimm werden wird, ist die magd damit wohl den ganzen tag beschäftigt, do daß für die schönen künste kaum zeit bleibt…
suse aventiure e.v.
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Eintrag #10 vom 30. Sep. 2003 18:18 Uhr
Konstanze Faust
Hallo!
Ich ziehe es in Erwägung eine Magd, Ende 11. Anfang 12.Jahrhundert darzustellen und ich überlege, welche Kopfbedeckung eine Magd denn trug. Ich habe gehört, ein simples Kopftuch reicht, aber wie wird das dann gebunden?
(Piratenstil wohl eher nicht, nehme ich an)
Grüße Konstanze
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Eintrag #11 vom 01. Okt. 2003 14:18 Uhr
David Seidlitz
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Hallo!
Meines Wissens trug die Magd i.d.R. ein Kopftuch. Das aus Gründen der Hygiene und Arbeitsfreiheit sowie der allgemein geforderten Keuscheit. Offenes Haar bei Frauen galt als erotisierend, sehr junge Mädchen sind davon ausgenommen. Im Islam gilt das noch heute. ßltere Frauen waren meist verheiratet, und da verstand sich die Kopfbedeckung von selbst (unter die Haube kommen!).
Das Kopftuch wird wahrscheinlich ein einfaches, rechteckig gewebtes Stück Leinenstoff gewesen sein. Komplizierte Variationen im Zuschnitt scheinen mir wenig sinnvoll.
Wir benutzen Rechtecke von 1,0- 1,50m x 0,5- 0,7m Größe. Das hat sich bewährt. Sie können über die Stirn gelegt und im Nacken einfach verknotet werden. Sicherlich gibt es da keine "einzige" Lösung, der praktische Versuch während der "Arbeit" wird das Spektrum an Bindemöglichkeiten begrenzen. Aus dem SMA sind ja einige Bildüberlieferungen auf uns gekommen die es gut erkennen lassen. Ich denke wir müssen fürs HMA das Rad auch nicht neu erfinden.
Grüße aus Berlin
David, familia ministerialis- Alltagsleben um 1280
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Eintrag #12 vom 01. Okt. 2003 14:56 Uhr
Dr. Nicole Schneider
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Hi there!
Zum Thema Kopfbedeckung gibt es jede Menge Infos in den Threads 203 und 1388, mit sehr brauchbaren Links auch zu unterschiedlichen Bevölkerungsschichten.
Zu finden über die entsprechende Threadnummer oder Eingabe von "Kopfbedeckung" in den Thementiteln unter "Suchen".
Eine weitere Spielart ist eine kurzzipfelige Gugel, um die an der Stirn (Schapelhöhe) ein 50 cm breites und 1 bis 1,5 m langes Tuch mit abgerundeten Ecken gewickelt wird (Viollet le Duc).
Nicole
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Eintrag #13 vom 01. Okt. 2003 19:14 Uhr
Dr. Nicole Schneider
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irgendwie hätte ich in Anbetracht des häufigen Auftretens des spätmittelalterlichen Kopftuchs in der hochmittelalterlichen Rekonstitution doch gerne mal einen konkreteren Beleg (es lässt sich haufenweise anderes finden, aber die Variante ist mir bis dato noch nicht untergekommen - ausser im SpäMi eben).
vielen Dank im voraus
Nicole
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Eintrag #14 vom 02. Okt. 2003 13:19 Uhr
Karen Thöle
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Hallo Nicole!
Ich weiß nicht genau, welche Art Kopftuch Du meinst. Was ich im 13. Jahrhudert abseits der typischen Gebende- bzw. Wimpel-mit-Schleier-Varianten kenne, könnte man schon als Kopftuch bezeichnen. Man findet es in der Kreuzfahrerbibel ( wwwmanesse.de , in der Suchmaschine "Kopftuch" eingeben, ergibt mehrere Abbildungen, z.B. die dritte). Rekonstruktionen davon, die ich gesehen habe, benutzen ein Dreieckstuch, die langen Zipfel hinten gekreuzt und nach vorne geführt, dort evtl. verknotet oder wieder nach hinten geführt. Könnte aber auch sein, daß es sich dabei nicht um Zipfel, sondern um angenähte Schnüre handelt…
Aber was Konstanze suchte, waren ja Kopfbedeckungen des 11./12. Jahrhunderts. Aus dem 12. Jahrhundert kenne ich nur eine Art Schleier, der meiner Meinung nach ein langes, schmales Tuch ist, das ohne sichtbare Befestigung um den Kopf geschlungen wird. (Und ich kenne mich da nicht genug aus, um sagen zu können, ob es überhaupt Abbildungen von Mägden aus der Zeit gibt, und wenn ja, wo. Fachleute für 1100 vor!)
Ich finde gerade kein Bild aus dem 12. Jahrhundert, aber ein Bild aus der Manesse zeigt etwas sehr ßhnliches, und das bei einer Magd… Scheint also nicht wirklich unfunktional gewesen zu sein. Ich versuche, den Link für das Manesse-Bild nachzliefern, aber mein Browser funktioniert im Moment nicht optimal.
Bis denn
Karen Thöle
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Eintrag #15 vom 02. Okt. 2003 15:20 Uhr
Dr. Nicole Schneider
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Hi Karen,
die Art Kopftuch zu beschreiben, ist leider ein bisschen schwierig, ich werde es versuchen. Im Prinzip ein grosses Tuch, auf der Stirn angesetzt, nach hinten geführt und vor der Stirn verknotet (an den Zipfeln). Geht mir Rechteck- und Dreiecktüchern.
"Man findet es in der Kreuzfahrerbibel ( wwwmanesse.de , in der Suchmaschine "Kopftuch" eingeben, ergibt mehrere Abbildungen, z.B. die dritte)."
Die ersten Abbildungen, die mir die Suchmaschine auswirft, befinden sich auf Männerköpfen, aber die meinst Du sicher nicht.
Die anderen Abbildungen, die in Richtung "Ganzhaarbedeckung" gehen, geben eher "Haarsäcke" mit schmalen Schnüren wieder, d.h. Langhaaranteil in den Sack, den vorderen/oberen Anteil des "Sackes" zur Stirn geschoben, Schnür angezogen, zur Stirn geführt, überkreuzt und wieder nach hinten. Die Schnüre sind weniger angenäht als "eingenäht), da man den Sack sonst nicht zusammenziehen kann.
Wie gesagt, die Dreiecktücher kenne ich nur aus dem SpäMi, sie sehen anders aus, als die Abbildungen aus der Kreuzfahrerbibel.
"Aber was Konstanze suchte, waren ja Kopfbedeckungen des 11./12. Jahrhunderts."
Völlig richtig. Ohne, dass ich mich in dem Zeitraum besonders auskennen würde, habe ich schon mal eine Art "phrygische" Mützen gesehen (wohl aber noch früher als 11. und defintiv als 12.), einfache Schleiertücher, unter denen dann Haare respektive über ellenlange Zöpfe hervorkamen (Figurine an der Kathedrale von Poitiers, ist 11.).
Aus dem 12. Jahrhundert kenne ich nur eine Art Schleier, der meiner Meinung nach ein langes, schmales Tuch ist, das ohne sichtbare Befestigung um den Kopf geschlungen wird.
Ja, das Schleiertuch, das dem Anschein nach nicht wirklich mit körperlicher Arbeit vereinbar ist.
Nicole
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Eintrag #17 vom 02. Okt. 2003 17:56 Uhr
Karen Thöle
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Hallo Nicole!
Ja, das Kopftuch, was Du beschreibst, kenne ich auch. Mir ging es wie Dir, konnte es auch mit dem 13. Jahrhundert nicht zusammenbringen. Nachdem ich dann in der Kreuzfahrerbibel das gesehen habe, was Du als "Ganzhaarbedeckung" bzw. "Haarsäcke" beschreibst, hatte ich den Eindruck, daß die von Dir beschriebene Kopftuchvariante zumindest eine mögliche Interpretation dieser Bilder sein kann, wenn die Zipfel schmal genug sind. Aber auf den Bildern sehen sie wirklich mehr wie Bänder aus.
Den Link zur Magd in der Manesse habe ich jetzt, es ist wwwmanesse.de/img/020.jpg Die Magd ist rechts unten. Ihr Schleier ist nicht genau wie die losen Tücher, die im 12. Jahrhundert getragen werden, aber ein bißchen erinnert es mich daran. Vielleicht kommt das dabei raus, wenn man den Schleier des 12. Jahrhunderts ein bißchen fester um den Kopf wickelt.
Bis denn
Karen Thöle
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Eintrag #18 vom 02. Okt. 2003 18:08 Uhr
Karen Thöle
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Hallo Konstanze!
Heute hatte ich in der Bibliothek Gelegenheit, in dem Ausstellungskatalog zu der Ausstellung "Heinrich der Löwe und seine Zeit" zu stöbern. Ich hab Ausschau gehalten nach Kopfbedeckungen und Mägden.
- ein hinter dem Kopf gebundenes Tuch kam nicht vor.
- was vorkommt (evtl. ist das dann schon spätes 12. Jahrhundert), sind Gebende oder Schleier mit Wimpel, wie sie auch im 13. Jahrhundert oft vorkommen. Eine mir aus dem 13. Jahrhundert nicht bekannte Variante ist etwas, das aussieht wie ein normales Gebende, nur scheint ein recht schmaler Schleier noch Hinterkopf und Nacken zu bedecken. Das konnte man aber nicht deutlich erkennen.
- Mägde werden nicht gerne gezeichnet.
Eine einzige Magd bzw. besser Dienerin habe ich doch gefunden, und zwar auf S. 258/259, auf einer Abbildung aus einem Psalmenkommentar des Petrus Lombardus. Auf diesem Bild verläßt König David Jerusalem und verabschiedet sich von seiner Ehefrau Michal. Daneben steht - laut Katalogtext - eine Dienerin. Michal und ihre Dienerin sind genau gleich gekleidet, beide ohne Kopfbedeckung, beide mit bodenlangen Hängeärmeln, die Dienerin mit an der Seite sichtbarer angedeuteter Schnürung. (Das würde ich dann aber nicht unbedingt unter Arbeitskleidung verstehen.)
Aber es muß hier doch Leute geben, die sich um 1100 ansiedeln und mehr über Kopfbedeckungen um die Zeit wissen?
Bis denn
Karen Thöle
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