Die Mark im HMA
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Eintrag #1 vom 21. Jan. 2002 22:30 Uhr
Doreen Dietze
Da ich Grundrisse der Mark Brandenburg nur unter Berücksichtigung einiger Themen finde, daß heißt speziell zB. zu archäologischen Ausgrabungsstätten oder zB. zum Thema Burgen, würde ich Euch bitten, mir einen Hinweis oder gar einen Grundriss der Mark im HMA zugeben. Ich hätte, einfacher gesagt, gern einen Plan, der die einzelnen Teile benennt, aus denen die Mark bestand und die ihr angegliedert wurden. Ich wäre für Tipps sehr dankbar.
viele Grüße Doreen
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Eintrag #2 vom 22. Jan. 2002 08:23 Uhr
Joachim Meinicke
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Hallo Doreen!
Eine entsprechende Karte findest Du auf unserer hp unter:
Die Karte zeigt die Mark um 1260. Wir haben die Karte anhand.von schriftlichen Quellen und anderer, schon veröffentlichter Karten gezeichnet. Die Grenzen der Mark verschoben sich ständig, da die Askanier neues Land eroberten oder kauften. Deswegen ist es teilweise auch sehr schwierig, die Grenzen genau einzuzeichnen, da die Quellen sehr ungenau sind. Die Gebietsveränderungen reichen bis in die Neuzeit hinein (das heutige Brandenburg umfaßt weniger als die Hälfte des Gebietsstandes vor 1815 und etwa 65% des Gebietsstandes vor 1945 !!!!).
Die Altmark liegt westlich der Elbe. Das blieb nach dem Slawenaufstand von 983 nur von der Mark übrig. Von dort eroberten die Askanier Mitte des 12. Jh. die Prignitz und das Havelland, überquerten also die Elbe. Etwas weiter westlich liegt dann die Mittelmark, das ist der Raum um Berlin. Von da ging es gegen die Herzogtümer Mecklenburg und Pommern im Norden, fast wurde die Ostsee erreicht. So kam die Uckermark hinzu. Im Süden und Westen machten die Markgrafen von Meißen, die anhaltinisch-wettinischen Grafen, die Sachsen-Anhalt regierten, ßrger. Erst nach zähen Kriegen kamen die Regionen Teltow und Barnim hinzu. Mit den Böhmen einigte man sich friedlich, so kam die Oberlausitz hinzu. Ach ja, auch die Oder wurde schon überschritten, dort entstand die Neumark. So weit erst mal.
Grüße
Joachim
Marca brandenburgensis AD 1260
PS
Freut mich, daß das Interesse an der Mark hier in t-v langsam wächst.
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Eintrag #3 vom 22. Jan. 2002 08:31 Uhr
Joachim Meinicke
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Oh je, habe Westen mit Osten vertauscht, seh ich gerade.
Also: Die Mittelmark (um Berlin) liegt natürlich östlich vom Havelland. Der Teltow südlich von der Mittelmark und die Region Barnim östlich von der Mittelmark. Sonst stimmt es.
Peinlich, zumal ich einst Leistungskurs Erdkunde hatte…
Joachim
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Eintrag #4 vom 23. Jan. 2002 14:02 Uhr
Doreen Dietze
Hallo Joachim,
Eure Karte habe ich doch schon längst. Ist doch selbstverständlich (*gr*). Aber was ich genau meine: ich habe bereits infomaterialien über einige Klöster und Burgen und würde gern, um erstmal einen besseren ßberblick zu bekommen, eine Karte 1250/60 mit einer aktuellen Karte kombinieren. Das ist mir dann etwas übersichtlicher und klarer und nicht mehr ganz so "fern"
ßbrigens kann sich ja jeder mal irren. was das liks und rechts oder oben und unten angeht. hihi.
viele Grüße Doreen
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Eintrag #5 vom 23. Jan. 2002 14:53 Uhr
Ruth
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Hi Doreen,
tja, dann wirst Du Dich - so wie wir - daran machen müssen, über eine moderne Karte von Brandenburg-Meck-Pomm eine Maske zu legen, in die Du später - zum Beispiel anhand unserer Karte - die Umrisse der Mark im 13. Jh. einträgst. Anhand der Angaben der heutigen Standorte könntest du dann askanische Grenzbefestigungen, Dörfer, Städte, Klöster oder was immer Dich interessiert, eintragen - und fertig ist Deine eigene Spezialkarte zum Thema… ;-)
Sorry, aber ich glaube, was anderes bleibt Dir nicht übrig…. es gibt massig Spezialkarten zu Klöstern, Burgen, etc. aber mir ist keine /übergreifende/ Karte speziell zu wichtigen Standorten in der Mark im 13. Jahrhundert bekannt.
Viel Spaß beim Basteln,
Ruth
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Eintrag #6 vom 23. Jan. 2002 15:13 Uhr
Ulrich Busse
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Das macht wirklich Spaß !
Ich bastel gerade mit dem Stadtplan von Berlin (heute) und von Berlin-Cölln (13. Jhd.).
Es ist erstaunlich (oder auch nicht), aber so manche Straße verläuft heute noch genauso, wie vor 750 Jahren.
Selbst das (rote) Rathaus steht (in etwa)da, wo damals das erste Rathaus stand.
Ich finde, dass man mit der do-it-yourself-Methode auch Zusammenhänge schneller erfasst.
PS. Mit Scanner und Mal- oder Graphikprogramm kann man das auch schön am PC machen …
Grüße von der Spree, Ulrich
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Eintrag #7 vom 24. Jan. 2002 08:35 Uhr
Joachim Meinicke
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ßh, Ulrich, überläßt Du uns die Karte freiwillig für unsere hp oder müssen wir Gewalt anwenden?
Möglichst drohend blickend, Joachim
PS
im ernst, wir freuen uns über jeden Gastautor
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Eintrag #8 vom 24. Jan. 2002 09:10 Uhr
Ulrich Busse
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*schlotter*
No Prob !
Nach den freundlichen Tips von Ruth, die mir ein großes Stück weitergeholfen haben, freue ich mich, wenn ich was zurückgeben kann (viel ist es ja noch nicht …).
Dauert aber noch ein "paar Tage". Ich male mit MS-Paint im bmp-Format, halt echtes Handwerk ;-)
Grüße von der Spree, Ulrich
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Eintrag #9 vom 26. Jan. 2002 11:07 Uhr
Doreen Dietze
Hallo Ruth und Joachim,
da liege ich ja gold richtig. Ich hatte mir das erstellen der Karte auch so vorgestellt und wenn Ihr mir das so empfehlt, weiß ich, daß ich damit gold richtig liege. Bisher habe ich Hinweise über einige Burgen, Klöster und wichtige Ausgrabungsstätten in der Mark.
Es ist dabei spannend zu sehen, wie es mit den heutigen Orten übereinstimmt.
viele Grüße Doreen
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Eintrag #10 vom 29. Jan. 2002 14:33 Uhr
Ruth
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Hallo Doreen und Ulrich (und alle anderen Mark-Interessierten),
gibt es einen neuen Text, der sich mit der politischen Situation im 13. Jahrhundert im Deutschen Reich und besonders in und um die Mark Brandenburg auseinandersetzt.
Ruth
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Eintrag #11 vom 14. Mrz. 2002 17:59 Uhr
Ruth
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Für alle "Märker" hier eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse einer kleinen Diskussionsrunde mit dem Vorsitzenden der hiesigen landesgeschichtlichen Vereinigung gestern abend im Museumsdorf Düppel:
entgegen der immer wieder in den meisten einschlägigen Literaturstellen wiedergegebenen Darstellung, sind wohl nach neuesten archäologischen Erkenntnissen viele Dörfer in der Mark nicht wegen des schlechten Bodens aufgegeben worden (Wüstungsgeschichte) - die zugehörige Flur wurde nämlich nachweislich auch nach dem Wüstwerden des Dorfes oft weiter genutzt. Eine These zur Erklärung: Bemühungen der askanischen Markgrafen um eine stärkere Zentralisation sollen Auslöser für die Umsiedlung der Dörfer gewesen sein.
Der Merseburger Zehntvertrag besiegelte nur den schon lange bestehenden Usus, daß die askanischen Markgrafen den Kirchenzehnt für sich beanspruchten. Man kann also davon ausgehen, daß auch schon vor 1237, sogar unter der Herrschaft von Albrecht, die Magdeburger Bischöfe aus den askanischen Landen keinen Zehnt erhielten.
Außerdem noch ein paar kleinere Detailfragen, wen’s interessiert, der kann mich gerne anmailen.
Ruth
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Eintrag #12 vom 01. Mai. 2002 13:49 Uhr
Jan Liebold
Hallo!
Ich benötige eine Karte zum Slawenaufstand 983? Gibt es sowas, wo ist sowas zu finden?
Danke für die Hilfe!
Jan von der HU
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Eintrag #13 vom 01. Mai. 2002 16:31 Uhr
Hallo Jan !
Also eine Karte habe ich leider nicht parat aber versuch es doch mal in der angegebenen Bibliographie des nach stehenden Artikels:
Jahrb. f. brandenburgische Landesgesch. 8, 1957, Johannes Wütschke, Der Brückenkopf Magdeburg nach dem Slawenaufstand von 982, Seite 13-18;
Vieleicht hilft Dir ja das erstmal weiter.
Tschüß Olaf
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Eintrag #14 vom 02. Mai. 2002 08:05 Uhr
Joachim Meinicke
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Hallo Jan,
von einer Karte weiß ich nichts, glaube auch nicht, daß so etwas spezifisches existiert. Du mußt Dir aus Bruchstücken eine eigene basteln. Dazu einige Randdaten, die Du aber evtl. schon kennst:
König Heinrich hatte bis zu seinem Tod 936 alle slawischen Stämme zwischen Elbe und Oder unterworfen. Sein Sohn Otto I bemühte sich, die deutsche Herrschaft mit Hilfe der Kirche weiter zu festigen. Hierzu gründete er mehrere Missionsbistümer im noch heidnischen Land, so 946 das Bistum Havelberg, und 948 wurde das Bistum Brandenburg gestiftet. Schon 932 und 955 war es zu Slawenaufständen gekommen, die aber immer wieder blutig niedergeschlagen wurden. Die Slawen wußten sehr genau, daß die kirchlischen Zentren, ob groß oder klein, das einzige Mittel waren, sie auf Dauer erfolgreich zu unterdrücken. Deswegen waren das Ziel ihrer Aufstände meist christliche Einrichtungen. So auch im Aufstand von 983, in dem ja nicht nur die Bistümer Havelberg und Brandenburg verloren gingen. Sogar Hamburg wurde verwüstet, Magdeburg, als wichtiger Handelsplatz zwischen Deutschen und Slawen konnte sich hingegen halten, war aber lange Zeit stark bedroht.
Die Elbe wurde dann bis zur Mitte des 12. Jh. eine Art natürliche Grenze. Aber eine unruhige, es kam zu ständigen ßberfällen beider Seiten. ßberhaupt sollte man davon absehen, die slawischen Stämme als unterdrücktes friedliches Naturvölkchen anzusehen. Schon Karl dem Großen bereiteten sie erhebliche Kopfschmerzen.
Hier 2 Bücher, wo ich mich spontan zu erinnern glaube, daß das Thema erwähnt wird.
Werner Emmerich; Der Deutsche Osten; Leipzig 1938; Bibliographisches Institut AG., Leipzig
Scheuch, Manfred; Historischer Atlas Deutschland; Augsburg 2000; Weltbild Verlag
Im Berlinzentrum in Mitte wirst Du bestimmt auch fündig werden.
Für weitere Fragen steht Dir Marca brandenburgensis gerne zur Verfügung.
Grüße
Joachim
Marca brandenburgensis AD 1260
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Eintrag #15 vom 17. Jan. 2003 13:23 Uhr
Ruth
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Hallo,
eigentlich gehört dies ja nicht zum Thema Archäologie, aber da sich dieser Thread zum ‘Mark Brandenburg im Hochmittelalter’-Fachthread entwickelt hat, kündige ich es trotzdem hier an…. ;-)
auf unserer Homepage gibt es einen neuen Artikel, der sich mit dem Illustrationen und Rechtsvorschriften des Sachsenspiegels im allgemeinen und deren Relevanz für die Mark Brandenburg im Hochmittelalter im besonderen beschäftigt.
Ruth
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Eintrag #16 vom 16. Jun. 2004 07:26 Uhr
Joachim Meinicke
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Na ja, und ich habe jetzt was Kurzes zu den Dorfkirchen im Berliner Raum zusammengeschrieben. Ich finde es halt immer wieder faszinierend, dass in dieser immer noch viel zu bauwütigen Stadt, in der nicht nur durch den 2. WK. kaum ein Stein auf dem anderen blieb, noch immer viele alte idyllische Dorfanger mit den Dorfkirchen erhalten geblieben sind. Viele dieser Kirchen entstanden sogar noch im HMA.
Wer sich dafür interessiert:
Der Text wird im Laufe der Zeit um immer mehr Kirchen erweitert werden.
Grüße aus Britz
Joachim
Marca brandenburgensis AD 1260
Märkisches Leben zur Zeit der Askanier
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Eintrag #17 vom 28. Jul. 2004 07:54 Uhr
Joachim Meinicke
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Artikel >Straße der Romanik< in GeoSaison
In der Ausgabe Juni 2004 der Zeitschrift GeoSaison befindet sich ein wunderbarer (und deswegen viel zu kurzer) Artikel über die Altmark. Besonders die alten, oft noch romanischen Gotteshäuser werden darin gewürdigt. Wer hätte es gewusst, das Kloster Jerichow ist der älteste Backsteinbau Norddeutschlands. ßberhaupt hat man in dieser abgelegenen Region über Magdeburg das Gefühl, daß die Zeit dort stehen geblieben sei.
Grüße aus der Mittelmark
Joachim
PS Hier noch ein Foto aus Werben von unserer letztjährigen Tour in die Altmark. Im Hintergrund die Johanniterkirche aus dem 15. Jh, die auch in dem Artikel vorkommt.
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Eintrag #18 vom 09. Mai. 2005 16:45 Uhr
Ruth
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Im Museum in der Adler-Apotheke Eberswalde wird derzeit eine hoch interessante und gut gemachte Ausstellung zu Ergebnissen der Stadtkerngrabungen mit Schwerpunkt Mittelalter gezeigt. Kann ich für alles Hochmittelalter-Interessierten in der Gegend nur empfehlen, zumal sich einige interessante Fundstücke studieren lassen. Außerdem gibt es noch einen hervorragend gemachten Katalog der Ausstellung, in dem sich viele Abbildungen der Exponate finden (und zusätzlich sogar von Fundstücken, die noch so neu ergraben sind, daß sie noch nicht in der Ausstellung zu finden sind - so zum Beispiel eine riesige Schüssel aus harter Grauware…).
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Eintrag #19 vom 09. Mai. 2005 18:57 Uhr
David Seidlitz
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Hallo,
stimmt! Besonders beeindruckend sind auch die ausserordentlich groß dimensionierten Kannen und Kugeltöpfe. Leider nicht komplett erhalten, aber die Aussmaße lassen sich erahnen…
David
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Eintrag #20 vom 11. Aug. 2005 09:45 Uhr
Ruth
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Auch hier noch einmal die Empfehlung der derzeitigen Ausstellung im Dommuseum Brandenburg:
"Das Brandenburger Evangelistar im Kontext mittelalterlicher Kunst und Liturgie".
Es sind vor allem zwei wichtige regionale Quellen der Region zu bestaunen: das Brandenburger Hungertuch und das Brandenburger Evangelistar.
Der Dom selber ist natürlich auch eine ausgiebige Besichtigung wert, vor allem die polychrome Kapelle (sozusagen die Antithese zum Klischée vom ‘grauen Mittelalter’) und die Krypta.
Ein Besuch im Museumsshop lohnt sich auch sehr!Infos:
Ruth
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