Eintrag #1 vom 23. Feb. 2007 00:31 Uhr
Martinus Lavander
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Hallo,
ich möchte möglichst perfekt einen Zahnreisser aus der Mitte des 12 Jht darstellen und suche dazu noch Infos betreffs Kleidung Zunftzeichen ect. Ich bin für alle Infos dankbar !!
Gruß Martinus Lavander
Jens Kuhn
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Eintrag #2 vom 23. Feb. 2007 20:23 Uhr
Thomas Klever
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Moin,
was denn nu,1250 oder 12. Jht.?
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Eintrag #3 vom 23. Feb. 2007 22:30 Uhr
Martin
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Hallo
Soweit ich weiß wurden Zähne vom Schmied Gerissen. Von einem Zahnreißer als Hauptberuf habe ich noch nie etwas gehört. Spezielle Berufskleidung war im HMA allerdings soweit ich weiß ohnehin unüblich. Eine Außnahme sind allerdings genau die Schmiede. Ich habe gehört, dass sie Lederschürzen, ähnlich modernen Kochschürzen trugen, um sich beim Schmieden vor der Hitze zu schützen. Trag am besten einfach die Standardklamotte und steck dir eine große Zange in den Grütel :-)
Gruß
Martin
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Eintrag #4 vom 26. Feb. 2007 21:31 Uhr
Martinus Lavander
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Hallo,
doch Zahnreisser gab es damals auf den Märkten. das mit den Schmieden ist mir neu. Da bin ich bei meiner Suche bis jetzt noch nicht darauf gestossen.
Vielleicht weiß ja doch jemand was genaueres.
Besonders zur Kleidung Zunftzeichen Gesellschaftliche Stellung ect.
Gruß Jens
Jens Kuhn
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Eintrag #5 vom 27. Feb. 2007 17:16 Uhr
Sina Klausnitz
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Zur Geschichte der Zahnmedizin ist folgendes Buch sehr empfehlenswert:
Titel: Die Zahnheilkunde in Kunst- und Kulturgeschichte / Heinz E. Lässig und Rainer A. Müller. - Köln : DuMont, 1999
ISBN: 3-7701-4996-3 (DM 98.00, S 715.00, sfr 91.00)
Es ist voll mit allen möglichen Infos und vor allem sehr guten zeitgenössischen Darstellungen.
Mit vielen Grüßen, Sina
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Eintrag #6 vom 28. Feb. 2007 18:10 Uhr
Barbara
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wwwdentalmuseum.de (ist zwar nicht 1250, aber trotzdem interessant => Bildergalerie!)
Viel Spaß!
Barbara
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Eintrag #7 vom 28. Feb. 2007 19:54 Uhr
Johannes Kulick
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Im Lexikon des Mittelalters steht auch ein bisschen was drin.
Johannes - mb1260
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Eintrag #8 vom 01. Mrz. 2007 11:02 Uhr
Karen Thöle
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Hi!
Bevor Du Dich auf einen Beruf festlegst, von dem erst noch zu klären sein wird, ob es den 1250 überhaupt schon so gab:
Hast Du Dich schon in die zahnmedizinischen Untersuchungen an mittelalterlichem Skelettmaterial eingelesen? Solche Untersuchungen an Skelettmaterial, das bei archäologischen Ausgrabungen zum Vorschein kommt, ist anscheinend ein dankbares Dissertationsthema im Bereich Zahnmedizin.
Ich habe mit vor ein paar Jahren ein paar von diesen Dissertationen zu Gemüte geführt. Ich war überrascht, daß es bei den älteren Leuten in diesen Untersuchungen zwar fehlende Zähne gab (die ausgefallen oder gezogen worden waren, während der Mensch noch lebte), aber bei weitem nicht so viele, wie ich erwartet hatte. Es ist leider zu lange her, und so kann ich keine Prozentzahlen mehr bringen.
Das Phänomen, das weitaus deutlicher war als das Fehlen von Zähnen, waren stark abgeschliffene Zähne, bei denen die "Berg- und Tal-Landschaft", die z.B. meine Backenzähne zeigen, fast oder vollständig eingeebnet waren. Erklärt wurde das meist damit, daß die Menschen dieser Zeit härtere Nahrung haben zu sich nehmen müssen als wir heute. Insbesondere Steinabrieb im Mehl wurde genannt. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, daß die Untersuchungen sich auf die Gebisse beschränkten und keine eigenständigen Untersuchungen zur mittelalterlichen Nahrungszubereitung enthielten.
Ich habe mal im Online-Katalog der Göttinger Uni-Bibliothek geschaut und eine ganze Reihe solcher Untersuchungen gefunden. Die neueren davon habe ich mal hier reinkopiert:
"Zahnmedizinische Untersuchungen an Kindern und jungen Erwachsenen des mittelalterlichen Gräberfeldes Breisnitz bei Dresden" von Karsten Vollandt;
"Zahnmedizinische Untersuchungen an mittelalterlichen Skelettmaterial unter besonderer Berücksichtigung der Parodontopathien" von Tino Pfützner;
"Zahnpathologische und zahnmorphologische Untersuchungen an einer mittelalterlichen Population eines fränkischen Gräberfeldes aus Edesheim-Hühneracker (Kreis Speyer) unter besonderer Berücksichtigung von Karies und Abrasion", vorgelegt von Caroline Blum;
"Archäometrische Studien an Zahnstein einer mittelalterlichen Bevölkerung", vorgelegt von Sabine Köster;
"Zahnstatus und Zustand des Zahnhalteapparates einer mittelalterlichen Ausgrabung aus Knittlingen", vorgelegt von Irmgard Hölzlwimmer;
"Zahn- und Kieferbefunde an menschlichen Skelettresten aus der mittelalterlichen Burg Friedestrom in Dormagen-Zons (Kreis Neuss)", vorgelegt von Peter Conrad Schneider;
"Zahn- und Kieferbefunde im mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Skelettmaterial aus der Kirchengrabung von Waldeck-Netze, Kreis Waldeck-Frankenberg", vorgelegt von Arnulf Picken;
"Zahn- und Kieferbefunde im Skelettmaterial aus den mittelalterlichen Ossuarien von Dorlar, Kr. Wetzlar, Hausen, Kr. Giessen, Ruthardshausen, Kr. Giessen", Torsten Knoll;
"Karieshäufigkeit und andere Zahn- und Kieferbefunde an mittelalterlichen Skeletten aus bayerischen Kirchen und Domen", Eva Witzany.
Bis denn
Karen Thöle
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