Eintrag #1 vom 12. Aug. 2007 00:13 Uhr
Tobias
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Moin!
Ich spiele mit dem Gedanken den Schmied eines Gutshofes um 1200 darzustellen, der Schaukampfambitionen hat.
Kleidung:
einfache Leinenhose ev. mit Wickeln
Leinenhemd bzw. Tunika
Wendeschuhe
ev. Lederschürze
Betreff Schaukampf:
Da meines Wissens eine Kettenrüstung für einen einfachen Schmied sich jenseits von gut und böse befindet, habe ich mich für ein längsgestepptes Gambeson entschieden, einen konischen "Normannenhelm", sowie dicke Lederhandschuhe.
Die Bewaffnung währe wahrscheinlich ein Speer und ein Normannenschild ähnlich der Darstellung auf dem Teppich von Bayeux, mit einer ev. Axt bzw. Streitkolben als Sekundärbewaffnung.
Für Kritik und Anregungen bin ich offen und dankbar. Die obigen Sachen sind zum Großteil noch nicht angeschafft, sondern lediglich ßberlegungen.
Gruß
Tobias
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Eintrag #2 vom 12. Aug. 2007 02:02 Uhr
Roland Schulz
moin,
vielleicht schaust du zunächst hier mal durch, im prinzip wirst du da bereits alles finden.
grundsätzlich empfehle ich dir aber, dich ERST zu informieren (am besten durch eigene recherche) und dir erst DANN irgendwas zu kaufen oder anzufertigen.
den "normannenschild" (mandel- oder tropfenform) und deinen nasalhelm würde ich zunächst mal jedenfalls wenigstens kritisch betrachten (beides relativ antiquiert).
gleiches gilt in noch größerem maße für leinenhose und wickel; die sind da schon mehr als out, wenn man keinen zombi darstellen mag. ;-)
gruß,
roland
leben und handwerk
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Eintrag #3 vom 12. Aug. 2007 02:03 Uhr
Roland Schulz
ach ja.. durchschauen kannst du hier:
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Eintrag #4 vom 12. Aug. 2007 21:09 Uhr
Tobias
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Moin!
So etwas hatte ich schon befürchtet. Da unser Lager noch raltiv jung ist haben wir uns noch auf keinen genauen Zeitraum der Darstellung geeinigt, weshalb ich da flexibel bin (11-13 Jhdt. also riesen Zeitraum). Die unten dargestellte Ausrüstung passt also bestenfalls ins 11 Jhdt?
Zumindest bei der Rüstung dachte ich währe eine antiquierte Form passender, da sich ein Schmied wohl kaum moderne Schutzausrüstung leisten könnte.
Anders gefragt, was währe denn passender? Ein Topfhelm ist es meiner Meinug nach nicht.
die Wickel und die Leinenhose sind wie gesagt höchst variabel und werden dann denke ich gegen Bruche und Beinlinge ausgetauscht. Hierbei war meine ursprüngliche ßberlegung, dass sich ein einfacher Schmied nicht nach der vorherrschenden Mode richten würde, sondern praktische Kleidung bevorzugt.
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Eintrag #5 vom 12. Aug. 2007 21:49 Uhr
Tobias
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Die meisten Einträge betreffen die Zeit nach 1200. Wo finde ich etwas über den Zeitraum 1150 bis 1200?
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Eintrag #6 vom 12. Aug. 2007 22:02 Uhr
Thorsten
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Hier hast Du eine kleine Einführung in die Thematik, die ich vor einiger Zeit geschrieben habe und die noch weitesgehend aktuell ist, auch wenn die Links afaik nicht mehr stimmen.
Als Bildquellen für diese Zeit bieten sich für den Anfang die Umzeichnungen des Hortus Deliciarum der Herrad von Landsberg und das "Liber ad honorem Augusti" des Petrus de Eboli an. Weitere Quellen müssten sich auftreiben lassen. Für eine höherwertig angesiedelte Darstellung ist sicher auch der Münchner Codex 2599 interessant, den man auch bei
wwwbildindex.de findet.
Hoffe, das hilft Dir spezifischere Fragen zu stellen.
Bis denn
Thorsten
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Eintrag #7 vom 12. Aug. 2007 23:06 Uhr
Tobias
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Danke für die Posts. Den Kitguide finde ich sehr aufschlussreich und ich werde mich versuchen an ihm zu orientieren.
Mit Bildquellen bin ich meist sehr vorsichtig, da man als Laie, der ich trotz derzeitigem Geschichtsstudium, in dieser Thematik leider bin, schnell Fehlinterpretationen macht.
Für eine feinere Darstellung ist es für mich noch zu früh, da ich mich auch auf der praxisebene erst in die Thematik einarbeiten muss.
Zusammenfassen Kleidung:
Hemd, Cotte, Bruche, Beinlinge, einfacher Ledergürtel, ev. Kappe aus Leder (ähnlich einer normalen Mütze), ev. Arbeitsschürze aus Leder
Zusammenfassend Rüstzeug:
Gambeson, Polsterhaube, Nasalhelm, Mandelschild mit abgeflachter Oberkante
Zusamenfassend Bewaffnung:
Spieß, etwa 1m lange Axt bzw. einfaches Schwert unter 1m
Ist diese Zusammenstellung zutreffend, bzw. überarbeitungsbedürftig?
War es eigentlich üblich, als "wehrpflichtiger" Fußkämpfer, sein Schild mit den Farben seines Herrn auszuzeichnen?
Für die Darstellung einer Schmiede denke ich ein Loch auszuheben, in welches Rohre von einem Blasebalg gelegt werden. Ich habe diese Form allerdings bisher nur bei frühmittelalterlichen Lagern gesehen. Da man auf einem Markt jedoch immer "auf Reisen ist" und nicht auf dem heimatlichen Gut, halte ich es für sinnvoll als Gutsschmied nicht eine ganze tragbare Esse mitzunehmen, sondern nur das nötigste, bzw. tragbare.
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