Eintrag #1 vom 25. Mai. 2005 18:37 Uhr
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Hallo,
bei meinen Recherchen habe ich im "Evangeliar Heinrichs des Löwen" gesehen, dass einige Frauen dort ein Cucullus getragen haben. Ein Cucullus ist ein ßberwurf (ähnlich wie ein heutiger Poncho), der hinten länger ist als vorne. Das Kleidungsstück geht wohl auf die Antike zurück.
Bis dato bin ich davon ausgegangen, dass dieses Kleidungsstück nur von der arbeitenden Bevölkerung getragen wurde, und, dass es ausserdem aus Loden oder ähnlich dickem Wollstoff gewesen sein muss. Allerdings sieht es auf den Abbildungen aus, als wären diese Cucullen(??) aus weichem fliessendem Stoff. Etwa Leinen oder Seide. Ausserdem sind diese Frauen, die dort abgebildet sind mit Sicherheit keine arbeitenden Frauen. Auf einer Abbildung habe ich auch Mathilde mit sowas wie einem Cucullus gesehen.
Also: war der(die?) Cucullus doch nicht nur für die Arbeit auf dem Feld? Haben auch höhergestellte Persönlichkeiten dieses Kleidungsstück getragen? Aus welchen Stoff könnte es dann gewesen sein? Bekanntlich ist Loden ja kein fliessender Stoff….
Gruß Karine
Equites normanorum
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Eintrag #2 vom 29. Mai. 2005 12:03 Uhr
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Weiß denn wirklich niemand was?? :((
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Eintrag #3 vom 29. Mai. 2005 16:57 Uhr
Volker Bach
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Das Hochmittelalter ist nicht wirklich mein Thema, aber ich würde bezweifeln, dass ein cucullus reine ‘Arbeitskleidung’ war. Sie gehörten ja zumindest zur monastischen Kleidung, und die konnte (je nach Orden und Kloster) durchaus aufwändig sein. Analog hierzu könnte man z.B. die Gugel sehen - anfänglich ein einfacher Wetterschutz, der auch von wohlhabenderen Leuten getragen und so in deren Kleidung integriert wird. Sehr schnell gibt es dann auch solche aus teurerem Material.
Wenn ich reich wäre und das zeigen wollte (Heinrich der Löwe fällt noch in die ‘Weihnachtsbaumzeit’, oder?) würde ich jedenfalls alle meine Kleider aus gutem, teurem Stoff machen, und ein cucullus kann auch aus leichtem Stoff noch wärmen.
Ianus
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Eintrag #4 vom 31. Mai. 2005 17:01 Uhr
Frank D.
Hallo Karin,
halbkreisförmig geschnitten, Naht auf der Vorderseite geschlossen und mit angenähter Kapuze.
Dein Eindruck, daß der C. hinten länger sei als vorne ergibt sich durch die Tragweise (die Arme heben ihn an) und ist durch den Schnitt bestimmt, die Masse des Stoffes liegt auf der Rückenpartie liegt und zieht den Teil des Mantels nach hinten.
Ob es Abweichungen zum ma. gibt, kann ich allerdings nicht sagen. Kenne nur den antiken aus eigener Erfahrung.
Viele Grüße
Caupo
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Eintrag #5 vom 29. Nov. 2005 21:10 Uhr
Matthias Degner
kann es eventuell auch sein, dass ein Cucullus aus Leinen verwendet wurde?
Gautarr fun Orthinberc
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Eintrag #6 vom 29. Nov. 2005 21:23 Uhr
Matthias Degner
Sorry, das mit Leinen wurde schon erwähnt. Hab ich übersehen.
Gautarr fun Orthinberc
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