Bronzekessel polieren
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Eintrag #1 vom 29. Okt. 2008 10:07 Uhr
Stella
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Hallo,
wie poliert man denn am effektivsten eine Bronzekessel. Moderne Techniken werden gerne auch angenommen, Polieren von Kesseln ist nicht meine Darstellung.
Viele Grüße
Rita
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Eintrag #2 vom 29. Okt. 2008 11:02 Uhr
Jens
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Feines Schleifpapier, Schleifvlies, Schleifwolle oder Schleifblock aus dem Baumarkt nehmen, und Schrubben…
Fürs Mittelalter: Meines Wissens nach Erwähnt werden u.a. feiner Sand, für grobe Verunreinigungen Ringpanzergeflecht. Eingedichte Paste mit Sand, Leder oder Leinentücher. Sämisch gegerbtes Hirschleder mit einer Sandpaste dürfte recht gut funktionieren.
Für sehr sehr feine Arbeiten wäre noch Zinnkraut möglich, für einen Kessel dürfte das aber aussen vor sein.
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Eintrag #3 vom 29. Okt. 2008 11:36 Uhr
Timm
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Modern könnte auch noch ein Messingbürstenaufsatz für Bohrmaschine oder Flex funktionieren, dann Politur mit Schwabbelscheibe und Polierpaste.
Von Hand wie schon erwähnt Schleiffließ oder Stahlwolle in den verschiedenen Abstufungen, dann Polieren mit Baumwolltuch und Autosol oder Gundelputz.
Historisch kann das Schleifmittel evtl. mit Wasser oder ßl pastös angemischt und mit dem weichen Lederlappen (Fensterleder sind oft aus sämisch gegerbtem Leder)eingearbeitet werden. Z.B. käme da Quarzsand in Frage oder auch Polierpulver aus Natursteinen (gibts bei Dick).
Gruß,
Timm
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Eintrag #4 vom 29. Okt. 2008 22:14 Uhr
henrik brede
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nimm holzasche.
ganz einfach die aus dem ofen.
feuchte sie ein wenig an und reibe dein zeug damit ein, abspülen, fertig.
das geht wunderbar, kostet nix, du brauchst keine maschinen und ist auch noch A.
ob glas, stahl oder sonstwas.
wenn du deine bronze auf hochglanz bringen willst leg sie in essig ein und poliere das ding hinterher mit einem weichen tuch.
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Eintrag #5 vom 30. Okt. 2008 09:40 Uhr
Jens
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Bronze in Essig einlegen?!
Soll sie danach grün glänzen? Dir ist schon klar, dass Bronze auf eine Säure mit Grünspanbildung reagiert?
Bloß kein Essig in nen Bronzekessel!!
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Eintrag #6 vom 30. Okt. 2008 10:57 Uhr
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ßhm, nein.
Genug Säure löst den Grünspan, danach muß man nur gründlich neutralisieren und die Oxydation verhindern.
Grünspan bildet sich mit leichter Säure, Sauerstoff und Zeit.
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Eintrag #7 vom 30. Okt. 2008 12:21 Uhr
Roland Lorenzen
Also wenn wir davon ausgehen das es sich um einen Grapen aus Zinnbronze handelt, wird einerseits das Kupfer mit dem Essig zu Kupferacetat (Grünspan) reagieren, Grünspan ist zumindestens gesundheitsschädlich. Das ebenfalls freiwerdende Zinn kann allerdings recht giftige organische Zinnverbindungen bilden.
Ich würde von Essig in Verbindung mit Kupferlegierungen immer die Finger lassen.
gruß,
Roland
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Eintrag #8 vom 30. Okt. 2008 13:34 Uhr
Jens
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Alex, wenn ich einen Bronzekessel in Essig einlege, dann wird er Grünspan ansetzen. So schon passiert. Und zwar ziemlich fix. Da reicht schon ne Suppe mit etwas Essig mal ein, zwei Stunden rumstehen lassen.
Ist ja toll, dass ich den dann wieder lösen kann, aber da vermeide ich den lieber gleich ganz ;)
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Eintrag #9 vom 30. Okt. 2008 13:45 Uhr
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»Da reicht schon ne Suppe mit etwas Essig mal ein, zwei Stunden rumstehen lassen.«
Jupp, genau das meine ich eben nicht.
schrieb ich doch "Säure, Sauerstoff und Zeit", was genau deiner Suppengeschichte entspricht.
Ich habe einen grünspanigen Kessel vom Flohmarkt.
Essigessenz rein, kurz geschrubbt, er strahlte vollkommen blank.
Direkt darauf gründlich mit Seifenwasser und reichlich klarem nachgespült, fertig.
Von einlegen habe ich nie geredet.
Vermeiden ist natürlich klar die bessere Lösung, nur nutzt dieser Hinweis nichts, wenn der Grünspan dann halt doch da ist.
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Eintrag #10 vom 30. Okt. 2008 14:00 Uhr
Jens
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Hallo Alex,
Der ursprüngliche Rat war aber "Einlegen", und auf den bezog ich mich. Deinen Kessel hättest du vermutlich auch ohne Essigessenz sauberbekommen.
Essig gegen Grünspan einzusetzen ist ungefähr so sinnvoll, wie Wasser gegen Rost.
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Eintrag #11 vom 30. Okt. 2008 21:01 Uhr
henrik brede
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probier es aus, dann wirst du sehen das ich recht habe.
übrigens ist gutes kuper und bronzegeschirr innen verzinnt. auch heute noch.
wenn es beim kochen von säurehaltigen gerichten schädliche reaktionen geben würde, wäre es mit sicherheit nicht erlaubt oder es würden warnhinweise draufstehen.
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Eintrag #12 vom 30. Okt. 2008 21:42 Uhr
henrik brede
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Amidosulfonsäure
das ist in schnellentkalker drin wirkt auch sehr gut. das wird auch von archäologen genommen um grüne bronzeklumpen wieder blank zu bekommen.
oder du nimmst normalen entkalker, da ist zitronensäure drin. geht nicht ganz so schnell.
etwas weniger heftig, dafür arbeitsintensiver ist chrompolitur.
aber ob du all dieses zeug wirklich im essen haben willst weiss ich nicht.
ich würde das hübsch bleiben lassen.
aber es hilft.
wenn du das tust solltes du unbedingt mit viiiiel wasser nachspülen.
und nun für die besserwisser. klar sind das säuren. aber du löst ja nur die oberste also oxidierte schicht an. entweder so oder die mechanische variante mit stahlwolle, schleifpapier, sand oder abrasiven schleifmitteln in flüssiger form. edelstahlpolitur zum beispiel.
ach ja, wenn es nicht um bronzeteile geht die du für lebensmittel verwenden willst kannst du sie hinterher mit chrompolitur fürs auto behandeln. dann laufen sie nicht so schnell wieder an. da sind pflegestoffe drin.
aber warum üerhaupt? eine gebrauchspatina ist eine wunderbare sache.
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Eintrag #13 vom 30. Okt. 2008 23:54 Uhr
Jens
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Moin Henrik,
Schön, das war aber nicht die Frage, und es gibt auch erhaltene Bronzegrapen, die keinerlei Spur von Verzinnung aufweisen.
Ist auch nicht nötig.
Beim Kochen ist das Problem keines, aber stehenlassen ist halt nicht.
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