Bezeichnung für das was einige von uns mit ihren Waffen machen!?
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Eintrag #1 vom 13. Jul. 2002 17:30 Uhr
Carsten Scheffer
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… RETRO-COMBAT.
Warum ich auf diesen Thread gekommen bin? Kann Ich euch verklickern!
Man wird halt des öfteren im Privatleben darauf angesprochen was das genau ist,was man mit seinem Schwert/Spiess etc. so macht.
Mit Schaukampf antworten kann ich nicht,weil Ich es nicht ausübe.Freischlacht geht auch nicht weil zu wenige Leute und zu spezifisch.
Ein Bekannter brachte Mich dann auf den Titel:
RETRO-COMBAT.
Also,ich finde unser im Gelände ausgeübtes Hobby hat eine Bezeichnung dieser Art verdient.
Was haltet Ihr davon?
Herr Hagen von Scutemere (Vries Volk zu Sparrenberg)
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Eintrag #2 vom 13. Jul. 2002 18:48 Uhr
Andrew Van Ross
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Thema: Bezeichnung für das was einige von uns mit ihren Waffen machen!?
Also ich finde, dass diese Frage ein wenig zu sehr ins Intime geht.
;)
Grüsse,
Andrew
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Eintrag #3 vom 13. Jul. 2002 19:33 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Moin.
Ich kann ja nachvollziehen, daß einem so langsam die Worte ausgehen können zu dem, was man da macht, wenn alle Begriffe schon in den falschen Händen verwurstet wurden.
Aus Mittelalterhobbyisten wurden, zumindest in der Schriftform, urplötzlich Reenactors und Livig History-ler mit dem Anliegen.
Urig-gemütliches Kostümcamping aufm Markt ist dann erlebte/erlebbare Geschichte, Erforschung mittelalterlicher Lebensweisen, experimentelle Archäologie, Vermittlung von Geschichte, Weitergabe von Wissen.
Das altbekannte Action-Hobbydengeln wurde urplötzlich zur Rekonstruktion, zu kulturhistorischer Arbeit, zu Fechtkunst, und in direkter Folge Dengelgruppen zu Schwertschulen und Kampfakademien sowie der jeweilige Großmufti der jeweiligen Gruppe zum Fechtmeister, Schwertmeister etc.
Ich habe auch schon Thalhoffer-"Rekonstruktionen" erleben dürfen, bei denen die übliche Vier-Schlag-Schaukampftechnik mit den bekannten, aus dem "Söldnerleben" abgepinnten Grundstellungen eröffnet wurden.
und dann gibt es ja das immer neue Rattenrennen nach neuen Begrifflichkeiten, weil man "authentisch" als echter, ernstzunehmender Mittelalterer ja nicht mehr sagt, weil man dann ja nur noch mit Originalen rumrennen dürfte, und hc, gni etc. das Ganze ja so viel besser umreißt, auch wenn man es selbst gar nicht kapiert hat, worum es geht…
Wenn Du wirklich Fechterei nach historischem Vorbild betreiben willst, nenn es Fechten- jede noch so feine Wortschöpfung wird von den oben genannten Dummbatzen unweigerlich übernommen werden, und Du stehst wieder genau da, wo Du mit Deiner Frage jetzt stehst. Nämlich an dem Punkt, wo Du eine einfache Frage, weil Du es etwas ernster meinst (unterstelle ich jetzt mal…) mit einer längeren Predigt beantworten mußt, um verstanden zu werden.
Wenn ich die Frage höre "Ach Mittelalter, Du meinst so wie auf diesen Ritterturnieren?", kommt mein Gegenüber selten unter 15 Minuten Antwortsermon weg;o)
Gruß
Ivo,
der auch längst nicht mehr weiß, wie er sich selbst schlüssig definieren soll und lieber bastelt, statt darüber nachzudenken.
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Eintrag #4 vom 13. Jul. 2002 19:43 Uhr
Steffen Zimmermann
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Was ich mit meinem Schwert mache.
Ich versuche mit anderen hier in München eine alte Kampfkunst aufleben zu lassen, die es leider nicht mehr gibt.
Welche, fragt Ihr jetzt. Fechten nach spätmittelalterlichen Handschriften. Wir trainieren nach den Lehren Meister Lichtenauers und anderen. Wir machen keine Retro - Combat, keinen Freikampf, Schaukampf etc.
Fechten ist ein Allkampfsystem, welches Schwertkampf (eigentlich die falsche Bezeichnung, ich nenne es Hanskampf Dietrichkampf etc.) man geht auf den Gegner los nicht auf die Waffe. Es umfasst Ringen, langes Messer Dolch und auch andere Waffen.
Einsehen kann man das ganze ein wenig unter
Servus Steffen
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Eintrag #5 vom 14. Jul. 2002 11:06 Uhr
Ranes Haduwolff
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Grüß Euch,
retro-combat??? Ein weiteres sinnloses Fremdwort für die alte Sache…
Da wird "reenactet" und im "living-history" gewurstelt, da wird im Gefecht -äh im "group-fencing" lauthals "push" und "attack" kommandiert, nennen sich die hoffnungsvollen Flachstahldengler selber "fencer" und machen auf Aufklebern ""medieval sword-fighting"…
Leuts, das ist mit Verlaub völliger Stuss! Ich fühl mich auch als Mittelalterdarsteller wohl, nehme gerne das Schwert für den Freikampf (unabgesprochenes Gefecht nach vorher festgelegten Regeln) in die Hand, aber auch gerne für den Schaukampf, den vorher eingeübten und abgesprochenen Vorführkampf.
Warum hab ich nur den Verdacht, daß es hier bald wie in der Werbeindustrie zugeht, die für jeden alten Schuh einen neuen Anglizismus erfinden muss, um zahlungswillige Deppen für ihren Kram zu finden.
Arme, alte Muttersprache…
Nun gut, ich schreibe dies auf ‘nem Rechner ..äh…ups "Computer"…
miles roma - miles imperatore! Euer Haduwolff
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Eintrag #6 vom 14. Jul. 2002 13:59 Uhr
Bernd
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Warum denn noch einen weiteren Begriff erfinden, wenn 99.74% im täglichen Sprachgebrauch "dengeln" dazu sagen?
Der Begriff umfasst seit Jahren sowohl Schaukampf, Freikampf, Schlachtenkampf und gibt auch den Unterschied zwischen "MA-Akteuren-(Schwert-)Kampf" und dem REALISTISCHEN HISTORISCHEN KAMPF um Leben und Tod ganz gut wieder.
Gut, "Dengeln" hört sich nicht so toll an wie "historisches Fechten", aber wer sich letzteres auf die Fahnen schreibt, sollte es auch wirklich wirklich drauf haben, der Rest ist "Dengeln".
In "offiziellen Bewerbungsmappen" kann man ja "Dengeln" wirder durch "Schaukampf", "Schwertkampf" etc. ersetzen, aber "RETRO COMBAT" wird bei den meißten ein spöttisches Lächeln als ein anerkennendes Schulterklopfen entlocken…
Als abschreckendes Beispiel hilft vielleicht noch der Blick auf div. Musikszenen, wo immer sonderbarere Wortschöpfungen auf die Flyer geschrieben werden, um einer Veranstaltung den Touch von etwas besonderen zu geben (obwohl bessere DJs dem Ziel evtl. näher kommen würden). Da steht dann auf dem Flyer einer stinknormalen 0815-Gruftdisse "darkwave gothic ebm batcave blackmetal industrial future-retro-electronics avantgarde minimal old-school 80ies"…
Bernd Truckses
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Eintrag #7 vom 14. Jul. 2002 15:29 Uhr
Roland Schulz
Tag!
Auch wenn ich mich mit meiner Rollendarstellung als HoMi-Engländer (Anglonormanne) wohl fühle und auch nicht unwesentliche, tatsächliche Wurzeln auf "die Insel" vorweisen kann, wundert mich doch der Drang vieler die deutsche Sprache abzutöten.
Was ist an den Begriffen "Schaukampf", "Freikampf" oder auch locker-flockig "dengeln" denn so verkehrt?
Um mal was ganz böses zu sagen, danach könnt ihr mich ja schlachten: Ich behaupte mal, wenn einige die wirklichen Bedeutungen vieler hochtrabender englischer Begriffe und Schlagwörter verstehen könnten, würden sie sie nicht mehr gebrauchen! :-)
Außerdem bietet die deutsche Sprache doch einen deutlichen Vorteil gegenüber der mitunter eingeschränkten englischen:
Sie ist präziser und deutlicher, da es im englischen häufige Mehrfachbelegungen gibt.
Außerdem gibt es doch schon so viele unsinnig-konzipierte Wörter, warum noch mehr?
Beispiel?
Das Handy.
Wer auch immer den Versuch unternimmt in UK oder USA mit der Frage "would you please give me your handy number?" einen Kontakt zu einer Dame zu vertiefen, wird einen verständnislosen bis mitleidigen Blick ernten.
Handy (engl.=praktisch, nützlich) ist dort nämlich das MOBILE.
Die Dame hat dann nämlich verstanden: "Würdest Du mir bitte Deine praktische Nummer geben?" und könnte sich sogar anzüglich angequatscht fühlen.
Gruß,
William de Mornay
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Eintrag #8 vom 15. Jul. 2002 17:48 Uhr
Carsten Scheffer
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…tritt Mir ins Gesicht.Welch einfache Frage doch zu solch unterschiedlichen Antworten und Interpretationen führen kann. ;-)
@ Andrew: Ich weis ja nicht was DU an Intimitäten mit deinen Waffen austauscht. *lol*
@ Haduwolff: Ist es eh nicht schon längst zu spät??? Sinnlos sich darüber auszusprechen.
@Bernd:Es WAR ja auch nur eine ßberlegung!Und Ich gehöhre zu den 0,26% (Woher bekommst du diese Zahlen.Grübel…)die es nicht verwenden.
@Roland:Ich besitze ein Wörterbuch,habe hier aber keine lust es für ALLE zu übersetzen.Können sie selber machen.Den Drang die deutsche Sprache abzutöten habe ich wirklich nicht.Auch wenn das hier von dir und Haduwolff so ausgelegt wird.Vielleicht versteht man die Situationskomik nicht,die in Meinem Eintrag angesprochen worden ist.Ivo hat (mal)wieder recht.
Ich wollte lediglich einen Versuch starten ein wenig Einheit in dieses Begriffchaos zu streuen.Das ist leider scheinbar nach hinten losgegangen…
Gruss: Hagen
PS:-Ein befreundeter Schwede hat es kapiert nachdem ich es mit "Retro-Combat" versucht habe.Bei "Swordfighting" dachte er gleich an Braveheart etc. na Mahlzeit.
Herr Hagen von Scutemere
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Eintrag #9 vom 15. Jul. 2002 17:48 Uhr
Christoph Bitter
Was ist der Sinn dieses Threads?
Wenn Carsten sein "Dengeln" anders nennen will, soll er doch.
Wenn er allein damit in weiter Flur bleibt, ist die Angelegenheit sowie bald schon vergessen.
Macht sie Schule, dann nennen eben bald alle ihr Waffengefurchtele auf diese Weise.
Warum wird über sowas eigendlich diskutiert?
Einziger und letzter Eintrag in diesem Thread von
v. Arlen
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Eintrag #10 vom 16. Jul. 2002 10:53 Uhr
Uli Gasper
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Moin!
Dengeln ist meines Wissens ein Wort aus der Schmiede Terminologie und bezeichnet die Verdichtung des Materials (meist an der Schneide) durch hämmern auf deren Schmalseite. ZUm Sensenschärfen z.B. gibt es dazu spezielle Dengelhämmer und -ambosse. Andererseits- Materialverdichtung durch draufhauen entspricht partiell schon dem was unter Schaukämpfen so gezeigt wird.
Wie wärs noch mit
Medieval Sword carrying fürs bloße präsentieren einer Waffe
Extrem auffe Finger hauing für mißlungene ßbungen und Hardcore Waffenständering für nicht authentische Präsentationen?
gruß, uli
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Eintrag #11 vom 16. Jul. 2002 11:07 Uhr
Michael Rieck
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Hallo Carsten.
Für *was* suchst Du eigentlich einen Begriff? Die Leutchen, die sich in TV so rumtreiben, machen nämlich ganz unterschiedliche Sachen mit ihren Waffen…
"unser im Gelände ausgeübtes Hobby" ist sehr vielgestaltig. Deshalb nochmal: Was machst Du ?
Gruß,
Michael
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Eintrag #12 vom 16. Jul. 2002 11:18 Uhr
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…damit deckt man schonmal einen Großteil der Schlachten und Schaukämpfe auf Märkten ab.
Den kläglichen Rest kann man dann recht simpel weiter differenzieren.
Gruß, Ivain
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Eintrag #13 vom 17. Jul. 2002 10:17 Uhr
Fritz Pascual
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Hi,
wie wärs einfach mit "spielen"??
Gruss
Fritz
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Eintrag #14 vom 17. Jul. 2002 13:01 Uhr
… was wir mit unseren waffen machen, könnte hier nachgelesen werden:
wir bezeichnen diese art des spielens gern als "historisches fechten" und denke, dass diese offizielle bezeichnung nicht falsch gewählt ist.
privat komm ich auch "stöckerl-schlagen"…aus :-)
viele grüße
Claus
~Ochs - historische Kampfkünste~
Mitglied der HEMAC
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Eintrag #15 vom 19. Jul. 2002 01:46 Uhr
Georg
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Naja, bei meiner Fechtmeisterausbildung (bin Prevot der ADFD, von der AAI anerkannt, hurra *g*)nannte (und nennt) man das ´Szenisches Fechten`. Dies, sowie den Begriff ´historisches Fechten` halte ich meiner persönlichen Meinung nach für sehr geeignet und treffend.
Giraut le Noir
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Eintrag #16 vom 19. Jul. 2002 18:04 Uhr
Uli Gasper
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Bezeichnung für das, was einige mit ihren Waffen machen:
Sich lächerlich.
gruß, uli
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Eintrag #17 vom 19. Jul. 2002 18:38 Uhr
Timo Krisch
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…, wie recht Du manchmal hast, Uli.
Und dabei ist dies auch noch ein halbwegs ernsthafter Thread…
Vielleicht sollten wir uns mehr Gedanken darüber machen, das "Hauen & Stechen" (so hieß es nämlich damals wirklich) möglichst glaubwürdig darzustellen, als uns daran zu reiben, wie wir es denn nennen wollen.
Nur mal zum Drüber-Nachdenken…
MA-Grüße
Timo
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Eintrag #18 vom 19. Jul. 2002 18:41 Uhr
Timo Krisch
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Nur um Mißverständnisse zu vermeiden: mir ist schon klar, daß wir das "Stechen" nicht anwenden - und daß es aus Sicherheitsgründen verboten ist.
"Hauen & Stechen" war wirklich als Bezeichnung gemeint…
Schönes Wochenende
Timo
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Eintrag #19 vom 19. Jul. 2002 23:12 Uhr
Urs Noetzelmann
es ist zwar leidlich - aber was denkt Ihr davon:
Freikampf: Wettkampf nach best. Regeln mit stumpfen Stahlwaffen, zur eigenen Erheiterung
Schaukampf: Darstellung mitreissender Kämpfe, u.U. vorher mehr oder weniger eingeübt zur Erheiterung des Publikums
historisches Fechten: Versuch mittelalterl. Kampfkunst zu rekonstruieren und zu trainieren, mit dem THEORETISCHEN Ziel jemand schnell und sicher um die Ecke zu bringen
und last but not least:
fuchteln: sein Schwert und sein Handgelenk und das Gesicht seines Gegenübers möglichst dusselig kaputt machen zur allgemeinen Erheiterung aller die es besser wissen, egal ob Sportler, Darsteller oder Fechter…
Euer Hlorridi
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Eintrag #20 vom 19. Jul. 2002 23:14 Uhr
Urs Noetzelmann
vielleicht sollte ich noch sagen, dass meiner Meinung nach alle drei Dinge (fuchteln also doch nicht) gleichberechtigt nebeneinander stehen! Allerdings grundverschiedene Dinge sind!
Ich will also keinen Schukampfstuntman hören der was von Talhofer erzählt und keinen Fechter der sich beklagt dass die Freikämpfer eh nicht A seien….
Euer Hlorridi
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Eintrag #21 vom 20. Jul. 2002 11:07 Uhr
Fritz Pascual
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Hi,
wie Frei-, Schau- und Fuchtelkampf definiert sind ist nun klar…
Aber, wie würdet ihr eine durchchoreographierte Schlacht nennen, die nicht zur filmisch mitreißenden ßktschen gedacht ist, sondern im Sinne des Schlachtenreenactments einen Lehrauftrag verfolgt (gibts sowas überhaupt fürs Mittelalter? Ernsthafte Darstellungen in diesem Sinne kenne ich eigentlich nur aus anderen Zeiten)?
Sowas wäre vielleicht auch mal ernst zu nehmen und nicht immer nur von allen als "Freizeitspaß" belächelt…
Gruss
Fritz
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Eintrag #22 vom 20. Jul. 2002 18:13 Uhr
Thorsten
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Moin Fritz,
dafür gibt´s schon nen Begriff: das nennt sich reenactment … daraus ist nämlich der ganze Krempel entstanden - aus dem Nachstellen historischer Schlachten des amerikanischen Bürgerkrieges.
Und wenn man unbedingt einen Begriff für Schlachtennachstellung braucht: die Briten nennen das "Military Display" und auch da ist das die Wurzel des Reenactments.
Bis denn
Thorsten
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Eintrag #23 vom 21. Jul. 2002 15:00 Uhr
Urs Noetzelmann
… richtig Thorsten!
Würde mich aber auch nicht verwehren das unter Schaukampf zu stellen…. choreographiert (mehr oder minder), für einen Betrachter vorgeführt, also zur SCHAU. Vielleicht würde ich dann noch von "Schlachtendarstellung" reden…. aber ich denke das wird eh im Gespräch klar..
Euer Hlorridi
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Eintrag #24 vom 22. Jul. 2002 09:32 Uhr
Michael Rieck
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Hallo Leute.
@Georg:
Du bist "Fechtmeister"
Und was bedeutet "ADFD" und "AAI"
@Timo:
Warum ist es "klar", daß Ihr "das Stechen nicht anwendet" Stechen ist für uns selbstverständlich…
Könnte es daran liegen, daß wir unterschiedliche Baustellen haben?
@Fritz:
Reenactment ist schon der richtige Begriff. Oder Schaukampf. Von mir aus auch Schaukapfschlacht. Wobei wir m.E. da über nichtexistente Dinge reden…
Gruß,
Michael
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Eintrag #25 vom 24. Jul. 2002 00:08 Uhr
Jan Görtzen
Also, ehrlich gesagt finde ich, dass stechende Kämpfer einfach nicht zu dulden sind…Wenn ihr das als gut empfindet, dann mag euch das freigestellt sein, aber im Grunde genommen ist das einfach nur unverantwortlich und schlicht gefährlich, denn auch stumpf handelt es sich immer noch um Waffen, und ein Stich kann auch
bei so einer Waffe (ernsthaft) verletzen.
Bewertung:
Eintrag #26 vom 24. Jul. 2002 01:44 Uhr
Georg
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@Michael:
ADFD: Akademie der Fechtkunst Deutschlands; das ist der ´offizielle` deutsche Fechtmeisterverband
AAI: Academie d´Armes International; das ist der internationale Fechtmeisterverband
beste Grüße,
–§--------
Giraut le Noir
Bewertung:
Eintrag #27 vom 24. Jul. 2002 07:35 Uhr
Joachim Meinicke
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Ach so, Jan, Und mit einem Hieb kann man keinen verletzen. Aha. Von mir aus laß das Stechen weg, aber mit der eigentlichen Fechtkunst hat das dann NICHTS mehr zu tun, das sollte Dir klar sein und das solltest Du dann auch anders bezeichnen.
Joachim
PS
Warum bloß haben Schwerter einen Ort?
Bewertung:
Eintrag #28 vom 24. Jul. 2002 09:23 Uhr
Michael Rieck
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Hallo Leute.
@Jan:
Es betrübt mich zutiefst, daß wir nicht geduldet werden können… ;-)
Wir empfinden stechen nicht nur als gut, sondern als absolut notwendig! Wir beschäftigen uns übrigens mit historischem Fechten. Was machst Du?
…
@Georg:
Ah, du bist also Sportfechter, richtig?
Gruß,
Michael
Bewertung:
Eintrag #29 vom 24. Jul. 2002 10:08 Uhr
Urs Noetzelmann
@Jan: also erstens ist meiner Erfahrung nach ein Stich von einem trainierten Kämpfer weit ungefährlicher als Schläge von den vielen anderen aufm Schlachtfeld…
und zweitens…. was habe ich den grad gesagt? Ich will keinen Schaukämpfer hören der meint was von hist. Fechtkunst zu verstehen (und umgekehrt)
Euer Hlorridi
Bewertung:
Eintrag #30 vom 24. Jul. 2002 11:44 Uhr
Dr. Nicole Schneider
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The contention that … may represent only a "martial sport" than earnest combat practice can be disputed on several grounds: 1. The use of thrusts and cuts to the face and hands. The thrust was traditionally banned in 13th and 14th century tournaments as being too dangerous and thus would surely seem out of place in casual exercise. As the fighters in … are also unarmored, this threat would be even more dangerous. …"
Zitat "the haca" zum Thema "Stösse".
N.
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Eintrag #31 vom 24. Jul. 2002 13:19 Uhr
Hallo allerseits!
@Nicole:
was möchtest du mit diesem zitat ausdrücken?
gib bitte den exakten URL an, damit ich das zitat im gesamtkontext nachlesen kann.
…JC hat in den letzten jahren einige thesen zu "papier" gebracht…! :-)
ich denke, es ist jedem klar, dass stiche eine gefährliche angelegenheit darstellen.
doch wie Urs schon mehrmals geschrieben hat, kommts bei der heutigen umsetzung doch immer darauf an, was der einzelne trainiert.
schaukämpfer/freikämpfer o.ä. sollten unter diesen umständen vielleicht besser auf stiche verzichten, als sog. historischer fechter ist es jedoch unabdingbar, die stiche in den techniken zu belassen.
beispiele für überlieferte techniken mit stichen können u.a. hier:
wwwfreifechter.org/cgi-bin/FFshwcls.pl/ringeck
HEMAC Member
Bewertung:
Eintrag #32 vom 24. Jul. 2002 13:31 Uhr
Jan Görtzen
@Urs Ok, vielleicht war das ein wenig hart ausgedrückt…
Aber eine Frage trotzdem: Warum (so hört es sich jedenfalls an) passen deiner Meinung nach historische Kenntnisse nicht mit Schaukampf zusammen? Ich kenn einige Leute, die von beidem eine Menge Ahnung haben. Ausserdem: Ein Stich von einem geübten Kämpfer ist natürlich ungefährlich, aber von einem ungeübten Kämpfer ist er weitaus gefährlicher als ein Hieb, da ein Stich schon mal durch die Lamellen eines Harnisches gehen kann. Ein Hieb nicht.
@Joachim& Michael
Natürlich gehört Stechen eindeutig zu historischem Fechten dazu und entspricht der Realität, aber wenn ihr historisches Fechten möglichst realitätsgetreu darstellen wollt, müsstet ihr mit scharfen Waffen und spitzen Pfeilen kämpfen. Sprich: Der Sicherheit zuliebe müssen Opfer gebracht werden.
Bewertung:
Eintrag #33 vom 24. Jul. 2002 15:28 Uhr
Michael Rieck
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Hallo Jan.
Klar, hast Du völlig recht! Scharfe Schwerter gehören selbstverständlich dazu. Alles andere ist halber Kram!
Pfeile sind hingegen nicht meine Baustelle.
Jetzt weiß ich immer noch nicht, was Du so machst… ;-)
Irgendwie scheinen meine dezenten Hinweise bisher bei keinem der Betreffenden angekommen zu sein. Deshalb nochmal mit dem Holzhammer:
Mit "unseren Schwertern" kann man viele Dinge tun. Schaukampf, Historisches Fechten, Freie Schlachten, Posen, Freikampf, Lebendiger Kleiderständer spielen und vieles andere mehr.
Auch in diesem Fall gibt es nicht "die eine Szene", sondern haufenweise Gruppen mit ganz unterschiedlichen Zielen.
Deshalb sollte jeder in solchen Diskussionen den anderen klarmachen, was sein Spiel ist. Also etwa so:
>Ich mache mit "meinen Schwertern" blablabla. Das nennt man m.E. am besten "xy". Dabei ist "z" zu beachten
Bewertung:
Eintrag #34 vom 24. Jul. 2002 15:31 Uhr
Michael Rieck
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... hier kommt der irgendwie verlorengegangene Rest...
Ansonsten reden alle munter und fröhlich weiter aneinander vorbei.
Gruß,
Michael
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Eintrag #35 vom 24. Jul. 2002 15:45 Uhr
Dr. Nicole Schneider
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"The thrust was traditionally banned in 13th and 14th century tournaments as being too dangerous"
Das ist der Kernsatz, wenn ihn nicht ausdrücklich auf "The use of thrusts and cuts to the face and hands" beziehen will.
Insgesamt beinhalten unterschiedliche Epochen unterschiedliche Techniken, die man ebenfalls nicht in einen Topf werfen sollte.
Heisst, wenn man sich im 13. und 14. Jhdt schon entschlossen hat, bestimmte Techniken auszuschliessen, könnte es sein, dass es dafür Gründe gab und es geschah sicherlich vor dem Hintergrund von weit aus mehr empirischen Werten als heutzutage vorliegen.
Die entsprechenden Webpage ist, wie erwähnt, wwwthehaca.com. Um Fehlinterpretationen etc vorzubeugen, ist die Passage direkt runterkopiert.
Wie Jan sagt: Warum soll ein Schaukämpfer nix über historisches Fechten erzählen? Man kann beides können. Wenn jemand Bockmist erzählt, liegt’s an seiner Person und nicht an der Technik.
Was soll die Differenzierung nach "also erstens ist meiner Erfahrung nach ein Stich von einem trainierten Kämpfer weit ungefährlicher als Schläge von den vielen anderen aufm Schlachtfeld… " Kommt drauf an, wie weit der andere durchzieht. Bruch ist Bruch.
Ich mag die Stiche nicht, weil ich das Gefühl habe, nicht auschliessen zu können, dass mir irgendwann ein Gegenüber in’s Schwert stolpert.
N.
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Eintrag #36 vom 25. Jul. 2002 09:17 Uhr
Jörg Bellinghausen
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da liest man eine Weile nicht mit und dann findet man solche Perlen wie diesen Thread. *g*
Naja, ich wäre nicht das Großmaul, das ich nunmal bin, wenn ich dazu nix zu sagen hätte:
Der Sammelbegriff für den (wie auch immer gearteten) Umgang mit Griff- und Stangenwaffen und den dazugehörenden
Schutzmitteln heißt FECHTEN, und wäre z.B. aufzuteilen in Untergruppen wie:
-"Sport-Fechten" (der Wettkampf-Sport mit Florett, Degen und Säbel, mit exakt definierten Regeln und genauen Ausrüstungsrichtlinien; im weiteren Sinne verstanden würde auch Kendo darunterfallen)
-"Szenisches Fechten"(voll choreographierte Scheingefechte mit allen möglichen Waffen für Theater und Film, hochreguliert, i.d.R. ohne oder mit wenig Schutzausrüstung)
-"Historisches Fechten" (möglichst exakte Rekonstruktion historischer Fechttechniken als Kampfkunst,aufgrund der meist letalen Natur der Techniken ist hier ohne Schutzausrüstung und spezielle Waffen meist kein ‘freier Kampf’ möglich, aber er ist auch nicht unbedingt nötig)
-"Studentisches Fechten" (Pauken und Mensurfechten mit dem Schläger, extrem regelementiert, mit spezieller Schutzaurüstung)
-"klassisches Fechten" (quasi der direkte Vorfahre des Sport-Fechtens, Ausrüstung und Waffen identisch mit dem heutigen Sport-Fechten, Regeln anders, Fechten wird als Vorbereitung auf ein Duell mit scharfen Waffen angesehen)
oder eben
-"Reenactment-Fechten" (im Prinzip eine Mischung aus Sport-Fechten, historischem Fechten, und szenischem Fechten, je nach Gruppe bzw. Einzelnem in verschiedenen
Gewichtsanteilen) Fechten mit pseudohistorischen Waffen unter Beachtung diverser Regelwerke und Schutzkleidungsbestimmungen, auch bekannt als "Freikampf",enthält manchmal eine choreographierte Komponente, die meist "Schaukampf" genannt wird.
Ich frage mich: Wo ist das Problem? Es gibt für alles einen ziemlich genau definierten Begriff, der wunderbar passt, warum also etwas neues erfinden?
Jörg
Bewertung:
Eintrag #37 vom 25. Jul. 2002 09:26 Uhr
Jörg Bellinghausen
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Hallo nochmal.
Tatsächlich, Stiche waren teilweise verboten.
Und zwar in manchen _Turnieren_ und _öffentlichen_Fechtveranstaltungen_
Gelernt und geübt hat man sie trotzdem,
in einem echten Kampf auf Leben und Tod auf eine hocheffiziente Angriffstechnik zu verzichten, wäre mehr als blödsinnig.
Jörg
Bewertung:
Eintrag #38 vom 25. Jul. 2002 16:22 Uhr
Jan Görtzen
@Michael
Also, nach dem PLädoyer im Posting vor mir betreibe ich am ehesten "Re-enactment Fechten"
Das dürfte es noch am ehesten treffen. Ich besitze sowohl scharfe Replika als auch stumpfe, für das Training geeignete Waffen. Ich versuche, möglichst realitätsgetreu (historisches Fechten) dar- und nachzustellen und trainiere das auch allein bzw. mit Dummies etc. Im Partnertraining jedoch betreibe ich eher Re-enactment, möglichst reelles Fechten mit den entsprechenden Mitteln, aber Stiche und Hiebe gegen das Gesicht lassen wir aus Sicherheitsgründen sein.
Allgemein nennt sich diese Art des Fechtens
"Huscarl".
Bewertung:
Eintrag #39 vom 25. Jul. 2002 17:30 Uhr
Dietrich
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"Re-enactment" ist das "Nachstellen einer historischen Begebenheit". Ich glaube also nicht, daß man beim Thema "Fechten" von Re-enactment sprechen kann, es sei denn, man stellt einen Kampf dar, der tatsächlich einmal stattgefunden hat.
Sinn macht der Gebrauch dieses Wortes meines Erachtens nur, wenn zur Darstellung einer historischen Schlacht Leute aufeinander eindreschen oder -schießen. Aber beim Begriff "Reenactment- Fechten" krampft sich bei mir was zusammen.
Dietrich
Bewertung:
Eintrag #40 vom 26. Jul. 2002 09:21 Uhr
Jörg Bellinghausen
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Hallo Dietrich!
–Sinn macht der Gebrauch dieses Wortes meines Erachtens nur, wenn zur Darstellung einer historischen
Schlacht Leute aufeinander eindreschen oder -schießen. Aber beim Begriff "Reenactment- Fechten krampft sich bei mir was zusammen.
Naja, glücklich ist die Formulierung vielleicht nicht, aber der Begriff
"Re-enactment Combat" ist im anglophonen Raum etabliert.
Man könnte das ganze ja auch "Ritter-Sport" nennen…
;-)
Jörg
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Eintrag #41 vom 27. Jul. 2002 02:24 Uhr
Georg
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Sportfechter? Bin ich auch :-)
Aber auch historischer Fechter, Schwertfechter, habe Spaß am Schlägerfechten, praktiziere Szenisches Fechten, Heavy Weapon (Rattan), Kendo, Iaido. Macht alles Spaß, jedes auf seine eigene Weise.
Ach ja, zur Gewandung schleppe ich kein Schwert mit mir rum :-)
Giraut le Noir
Bewertung:
Eintrag #42 vom 28. Jul. 2002 12:50 Uhr
Urs Noetzelmann
…also ich will nich mehr….
Euer Hlorridi
Bewertung:
Eintrag #44 vom 03. Aug. 2004 12:42 Uhr
Fabian Fischer
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Hoi Leuts,
nur um auch mal meinen Senf dazu zu geben: mit meinen Trainingspartnern nenne ich es meist "kloppen" und wenn ich es zu erklären versuche, nenne ich es Vollkontaktfechten als möglichst genaue Beschreibung des Vorgangs, mit Schwertern zu kämpfen. Was die Sicherheit angeht und meinen Anspruch an die "Authentizität", so kann ich nur sagen, das ein vollkommen realistisch nachgestellter Kampf ja erstmal gar nicht möglich ist; wir wollen uns ja schliesslich nicht umbringen… Ich trage zu meiner eigenen Sicherheit Gambeson, Kette, Helm und gepanzerte Lederhandschuhe, um größeren Verletzungen Vorzubeugen, und wir benutzen auch keine Stiche, da diese das verletzungsrisiko stark erhöht. Zum Beispiel: in einer ungeplanten Reaktion deines Gegners rennt er dir in die Klinge, und das ist an der falschen Stelle gar sehr unangenehm. Ebenso gilt für uns der codex belli, der mir als recht sinnvoll erscheint. Na gut, zurück zum Thema. Aufgrund der vielen unterschiedlichen Arten und Weisen der Leute, sich zu kloppen oder zu dengeln kann ich persönlich einfach keinen Universalbegriff dafür finden.
Beste Grüße, Fabian
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Eintrag #45 vom 11. Aug. 2004 20:16 Uhr
Uli Gasper
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nennen könnt ihrs wie Ihr wollt, aber lernts richtig und lasst euch net vom Adrenalin mitreißen.
Im THread herberg kann man nachlesen, was wohl erstaunlich viele von uns mit Ihren Schaukampfartikeln machen:
Sich und andere gefährden
Gruß, Uli
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