Beute
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Eintrag #1 vom 21. Jan. 2009 21:12 Uhr
Martin
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Hallo!
Habe heute günstig einen schönen, aufwändig bestickten Rechteckesmantel erstanden. Mein Problem ist nun aber, dass ich einen einfachen Soldaten (um 1270, Herzogtum ßsterreich) darstelle, der sich so einen Mantel wohl kaum hätte leisten können.
Deshalb meine Frage: Gab es im 13. jh. Plünderungen und wenn ja, wurde die Beute eingezogen und kam dem Staatshaushalt zugute oder konnte man als Soldat, alles, was man erbeutete auch behalten? Und wenn ja: hätte es sich gelohnt, einen gebrauchten Mantel zu verkaufen oder eher nicht. Ich meine wenn ich ein Adeliger wäre und mir zum Angeben einen schönen Mantel kaufen würde, würde ich sicher keinen Rechtecksmantel vom Flohmarkt holen, zumal der um 1270 bereits eher unmodisch war.
Oder liege ich mit dieser ßberlegung falsch?
mfg.
P.s.: Von etwa 1480 gibt es meines Wissens burgundische Gesetzte, die das (selbstständige) Plündern verbieten. Hatte man aber in der Schlacht zum Beispiel sein Schwert verloren, hatte man anspruch auf ein neues aus der Beute.
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Eintrag #2 vom 22. Jan. 2009 00:39 Uhr
Andreas Pilz
.. würde eher "dem Königsweg" gehen. Entweder den Rest der Darstellung anpassen (wenn das auf Lange Frist eh mein Ziel wäre), oder vom Kauf von unstandesgemäßer Kleidung abstand nehmen. Auch selbst wenn es verbürgte Nachweise für Plünderungserlaubnisse gäbe, wäre es doch eher eine halbseidene Rechtfertigung.
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Eintrag #3 vom 22. Jan. 2009 11:58 Uhr
Jens
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Ein einfacher Soldat mit prächtigem Mantel wäre damals wie heute wohl recht auffällig, und zwar im negativen Sinne. Siehe Helmbrecht. Zumal er den vermutlich für alltägliches und nützlicheres vertickt hätte.
Mal abgesehen davon, wo hätte er einen Rechtecksmantel plündern sollen? Wer einen prächtigen Mantel gehabt hätte, um den zu plündern, der hätte vermutlich keinen unmodischen Rechtecksmantel mehr gehabt. Wie Du selber sagst
Ich würd die historische Lösung wählen: verkaufen, und für das Geld einen passenden Mantel machen/lassen/erwerben ;)
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Eintrag #4 vom 22. Jan. 2009 16:25 Uhr
Frank
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Meiner Meinung nach, hast du zwei Probleme, welche du nicht lösen kannst, ohne dich so oder so zu winden und zu drehen.
Du hast einen recht "teuren" bestickten Rechteckmantel.
Als einfacher Hans hast du nicht das Geld dir diesen zu kaufen.
Als einfacher Soldat würde es auch sehr unklar sein ob du ihn hättest erbeuten können.
Und selbst wenn, wieso sollte jemand 1270 mit einem seid 70 Jahren aus der Mode gekommenen Mantel rumlaufen, wenn er doch das Geld hätte sich was neus modisches zu kaufen.
Sicherlich wird es 1270 noch Rechteckmäntel gegeben haben, diese werden aber nur ganz unten zu finden gewesen sein, denn sie waren nicht mehr als eine einfache, alte Pferdedecke.
Was du aber machen könntest, ihn in dein Haus hängen, als Erbstück deines Grossvaters aus besseren Zeiten. ;-)
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Eintrag #5 vom 22. Jan. 2009 19:58 Uhr
Martin
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Schade, aber ich hab es befüchtet. Naja, macht nichts bei dem Preis, dann werd ich ihn wohl weiterverkaufen.
Trotzdem würde mich interessieren, ob es im 13. Jh. belegte Plünderungen gab und ob sich der Verkauf von gebrauchter Kleidung gelohnt hätte.
mfg.
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Eintrag #6 vom 23. Jan. 2009 20:23 Uhr
Annette Imort
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…wie Du den Mantel doch noch tragen kannst, ohne in Rechtfertigungsnöte zu geraten:
Nimm ihn als Anfang für eine Zweitdarstellung!
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Eintrag #7 vom 24. Jan. 2009 01:01 Uhr
henrik brede
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schick mir doch mal ein bild von dem ding. ich brauch noch einen.
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Eintrag #8 vom 24. Jan. 2009 11:40 Uhr
Andreas
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Zum Thema Altkleiderhandel empfehle ich einen Blick in das Kapitel, die Fußnoten und das Literaturverzeichnis zu Kleidung in: Kühnel, Harry (Hrsg.): Alltag im Spätmittelalter.
Eventuell auch unter Kleidung, Altgewänderer etc. im Lexikon des Mittelalters nachschauen.
Unter anderem dort, aber auch an anderen Stellen, die ich leider nicht auswendig weiss, kann man einige Aussagen zum Altkleiderhandel im Ma. entnehmen. So gab es im Spätmittelalter (13.-15. Jh.)in einigen Städten den Berufszweig des "Altgewänderes". Der kaufte getragene Kleidung auf, reparierte oder arbeitete sie um und verkaufte das dann weiter. Den Altgewänderern war es verboten neue Stoffe zu verwenden, sie durften nur getragene Textilien verarbeiten. Häufig brachten ärmere Leute ihre alten Sachen zum Umarbeiten vorbei, so zusagen aus Alt mach Neu. War die Klamotte gar nicht mehr tragbar, wanderte sie als Klopapier in die Latrine oder als Grundlage für Papier als "Hadern" zum Lumpensammler. In Küstennähe konnten mit Pech getränkte Lumpen noch zum Abdichten von Schiffen verwendet werden.
Achtung: Alle gegebenen Angaben sind aus meinem Gedächtnis ohne hinreichende Recherche gemacht worden. Sie dienen lediglich als Denkanstoß und Recherchehilfe. Für Vollständigkeit und Korrektheit kann keine Garantie übernommen werden.
Schöne Grüße
Andreas
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