Belagerungsstandorte und Literatur
Einträge 1 bis 10 (von insgesamt 10 Einträgen)
Eintrag #1 vom 13. Apr. 2004 17:12 Uhr
Roman Grabolle
Bitte einloggen, um Roman Grabolle eine Nachricht zu schreiben.
Eine Kommilitonin in Prag, Jana Richterova, hat vor einer geraumen Weile ihre Diplomarbeit
zu mittelalterlichen Lagern und Belagerungsanlagen in der Naehe von Burgen geschrieben. Es gibt in Boehmen eine ganze Reihe solcher Anlagen, die auch schon relativ gut erforscht sind.
Zunaechst eine Einfuehrung in das Problem und den
Publikationsstand:
In den letzten Jahren hat darueber v.a. Petr Meduna gearbeitet, der auch eine in Prag einsehbare Diplomarbeit dazu schrieb:
ders., Komplexy prechodnych vojenskych objektu ve
stredovekych Cechach. Nepublikovana diplomni prace FF UK Praha (1986).
Zusammengefasst publiziert wurden seine Ergebnisse
hier:
der., Povrchový pruzkum komplexu obléhacích prací u Konopiste z let 1467-1468. Oberflaechenuntersuchungen des Komplexes der Belagerungsarbeiten bei Konopiste, Bezirk Benesov. Castellologica bohemica 4, 1994,
243-250.
Neben 3 Anlagen aus den Jahren 1467-68 (weiter 3 nicht genau datierbar) rings um Konopiste werden auch die Belagerungsanlagen mit Kommandantenstandorten ebenfalls aus den 60er Jahren des 15. Jh. von Kostelec, Sion (hier von 1437), Cesky Sternberk, Cornstejn und Stara Duba mit Grundriß und aelterer Literatur vorgestellt. Sie gehoeren (bis auf Sion) alle zu einer grossen Offensive des Koenigs Georg von Podebrad gegen oppositionelle Adlige.
Bei der bereits genannten Burg Cornstejn in Suedmaehren existieren noch aeltere Belagerungsstandorte, vielleicht aus den Jahren 1422 oder 1441.:
Zdenek Merinsky / Miroslav Placek, Terenni pozustatky fortifikacnich systemu v predpoli hradu Cornstejna. Terrainrelikte der Fortifikationssysteme im Vorfeld der Burg Cornstejn, Kat. Gem. Bitov, Kreis Znojmo.
Castellologica bohemica 2, 1991, 161-176.
Weitere Befestigungen sind rings um die Burg Zvikov (Klingenberg) in Suedboehmen bekannt:
Jiri Froehlich, Stredoveka opevneni kolem hradu Zvikova. Mittelalterliche Befestigungen um die Burg Zvikov. ebd. 155-160.
Hier wurden offenbar vorgeschichtliche Wallanlagen bei mittelalterlichen und fruehneuzeitlichen Belagerungen wieder verwandt und ausgebaut.
Jüngst wurde der Komplex Belagerungsanlagen und -
maschinen etc. noch einmal von
Tomás Durdík, Ilustrovaná encyklopedie ceských hradu (2. Aufl. Praha 2000). ISBN 80-7277-003-9
auf den Seiten 39-44 zusammengefasst. Neben den
Plaenen, Zeichnungen und Fotos auf diesen Seiten finden sich weitere Ausfuehrungen und aehnliches bei den entsprechenden Burgen.
Viele Grüße Roman
Bewertung:
Eintrag #2 vom 13. Apr. 2004 17:28 Uhr
Roman Grabolle
Bitte einloggen, um Roman Grabolle eine Nachricht zu schreiben.
Nun habe ich mir und anderen ca. 2000 schon mal die Frage gestellt, wie es mit aehnlichen
Arbeiten bei uns in D, AU und CH aussieht?
In den juengeren Standardarbeiten zu Burgen, z.B. dem zweibaendigen "Burgen in Mitteleuropa" der DBV, wird das Phaenomen meist aussen vorgelassen, obwohl es doch fuer die Burgenentwicklung von recht grosser Bedeutung ist. Eine ueberregionale Zusammenstellung von derartigen Belagerungsstandorten bei Burgen im
deutschsprachigen Raum ist mir nicht bekannt.
In Sachsen hat m.W. erstmals
Wolfgang Schwabenicky, Kleine wueste Burgen des Hochmittelalters im Landkreis Mittweida.
Burgenforschung aus Sachsen 11, 1998, 2-34
auf die Existenz solcher Belagerungsstellen - aus seiner Kenntnis der genannten boehmischen und maehrischen Objekte heraus - hingewiesen. Eine kleine turmhuegelartige Anlage aus dem 14. Jh. ca. 200 m suedlich der Burgruine Zinnberg (bei Thierbach in der Naehe von Penig; Geupel, Bodendenkmale 70 Nr. 18.24) und eine heute eingeebnete ca. 500 m noerdlich dieser liegende aehnliche Anlage werden als Reste von Belagerungsstellen eben jener Burg angesehen.
Schwabenicky hat weiterhin erkannt, dass es sich bei der angeblichen Turmhuegelanlage nordwestlich der Burg Stein bei Hartenstein (Kr. Zwickauer Land), dem sog. Ur-Stein (Geupel ebd. 78 f. Nr. 24.6 und 7), nicht, wie bisher stets angenommen, um die Vorgaengeranlage, sondern um eine Belagerungsstelle handelt. Funde liegen bisher nicht vor. Auch bei dem sog. Vogelherd in Niederschlema (Westerzgebirgskreis), der bisher als ma. Hoehenburg bzw. Turmhuegelburg gilt (Geupel, Bodendenkmale 17 Nr. 2.5 - wiederum keine Funde), duerfte es sich vielmehr um eine Belagerungsstelle der unweit liegenden Isenburg in Wildbach (ebd. Nr. 2.6) handeln (Schwabenicky, Wueste Burgen 28). Die Anlagen sind allesamt nicht sehr gross (von Graben umgebener Buehl mit Durchmesser ca. 10 m; Kernwerk 35 x 25 m mit vorgelagerten Abschnittsgraeben und Waellen; Kernwerk von 15 x 13 m) und haben - wie schon gesagt - oftmals noch keine Funde erbracht.
In Sachsen gibt es noch weitere derartige Anlagen, auf die aber jetzt nicht weiter einzugehen ist, da sie noch nicht als solche publiziert sind.
Auf der 8. Tagung der Wartburg-Gesellschaft in Nürnberg (30. März bis 2. April 2000), die den Burgenbau im 13. Jahrhundert zum Thema hatte, hat ausserdem H. W. Heine (Hannover) ueber die "Harlyburg, eine unerforschte Reichs- und
Territorialburg des 13. Jahrhunderts" referiert, die ebenfalls mehrere (3?) solcher Belagerungsstandorte in ihrer naechsten Umgebung aufwies.
Hans Wilhelm Heine, Die Harlyburg bei Vienenburg im Landkreis Goslar. Eine unerforschte Burg des 13. Jahrhunderts. In: Burgenbau im 13. Jahrhundert. Forschungen zu Burgen und Schlössern 7 (München 2002) XXX-XXX.
Hans Wilhelm Heine, Die Harlyburg bei Vienenburg-Wiedelah, Ldkr. Goslar. Eine Reichs- und Territorialburg des 13. Jahrhunderts.
Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte 70, 2001, 323-334.
Hans-Wilhelm Heine, "… und buweden vor 5 nige slote …". Archäologie in Niedersachsen 6, 2003, 59-63 [noch mal zur Harlyburg und Hinweise auf weitere Anlagen in Niedersachsen]
Michael Geschwinde, Angriff im Morgengrauen? ebd. 64-68. [Belagerungsschanzen um Burg Kampen]
Auch im Internet findet man zuweilen kurze Hinweise auf ähnliche Belagerungsstandorte bei Burgen, meist aber nur kurz erwähnt und ohne Abbildung.
Mit dem Thema setzt sich nun ein Freund und Kommilitone aus Bamberg in seiner Magisterarbeit intensiv auseinander:
Themen entstehender wissenschaftlicher Arbeiten
Belagerungsburgen, Gegenburgen und Belagerungsstandorte im Mittelalter. (Arbeitstitel) (Klefenz, Matthias)
wwwuni-bamberg.de/~ba5am1/abschluss/aktarb.htm
Ich bin gespannt, was er herausbekommt, würde mich aber auch sehr über weitere Hinweise auf ähnliche Anlagen - gern auch als PM - freuen.
Viele Grüße Roman
Bewertung:
Eintrag #3 vom 13. Apr. 2004 17:35 Uhr
Roman Grabolle
Bitte einloggen, um Roman Grabolle eine Nachricht zu schreiben.
Was geschah nun von solchen Belagerungsstandorten aus? Neben den zeitgenoessischen Abbildungen von
verschiedenen Kriegsmaschinen, d.h. v. a. Wurfmaschinen (u.a. in der Bellifortis Konrad Keysers - - diese und weitere Abbildungen/
Umzeichnungen bei Durdik, Encyklopedie 42), soll hier auf die nachgebaute und funktionstuechtige Blide in der Runneburg bei Weissensee hingewiesen werden:
Michael Kirchschlager, Das teuflische Werkzeug.
Entstehung und Geschichte der Weissenseer
Steinschleuder. Burgenforschung aus Sachsen 11, 1998, 108-115.
Hier auch ein kurzer Abriss zur Geschichte ma. Steinschleudermaschinen,
sog. Bliden und Triboecken, mit weiteren Abbildungen und schriftlichen Quellen. Erstmals wurde ein Tribock auf dts. Gebiet 1212 durch Kaiser Otto IV. bei der Belagerung der Weissenseer Burg gegen Landgraf Hermann I. von Thueringen eingesetzt, jedoch ohne Erfolg. Neben der detaillierten Beschreibung des Aufbaus der Weissenseer Blide - nach dem technischen Entwicklungsstand von 1400-1420 - erscheinen die Ergebnisse der Schussversuche von grosser Bedeutung: 40 kg schwere Steine koennen 300 m weit geworfen werden, 100 kg schwere Steine nach Berechnungen sogar 400-600 m. Dies deckt sich wiederum mit den von Volker Schmidtchen aus zeitgenoessischen Quellen ermittelten Schussweiten
und natuerlich mit den oben angegeben Entfernungen der Anlagen von den Burgen.
Volker Schmidtchen, Bombarden - Befestigungen - Buechsenmeister. Von den ersten Mauerbrechern des Spaetmittelalters zur Belagerungsartellerie der Renaissance (Duesseldorf 1977).
ders., Kriegswesen im spaeten Mittelalter. Technik, Taktik, Theorie (Weinheim 1990)
ders. in: Karl-Heinz Ludwig u. Volker Schmidtchen, Metalle und Macht, 1000 bis 1600. Propylaen Technikgeschichte 2 Frankfurt a.M. 1992).
Aber nicht nur Steine wurden geworfen, "… auch tote Esel, Pferde, Rinder, Faesser mit Faekalien, Leichen, Bienenkoerbe oder Grabsteine warf man in belagerte Plaetze" (Kirchschlager, Steinschleuder 114).
Bilder und Kurzinfos zur Blide in Weissensee hier:
wwwRunneburg.de/steinschleuder.html
Neben den durch Waelle und Graben geschuetzten Standorten fuer Wurfmaschinen waren die oben behandelten Anlagen ausserdem auch Lager im eigentlichen Sinne, z.T. sogar mit extra Bereich fuer den Kommandanten (vgl. Meduna, Konopiste).
Nun, denn - BATTLE REENACTEN !!!! ;-))
Viele Grüße Roman
Bewertung:
Eintrag #4 vom 14. Apr. 2004 08:19 Uhr
Holger Hirt
Bitte einloggen, um Holger Hirt eine Nachricht zu schreiben.
Hier noch was zu Belagerungen im West/Südwestdeutschen Raum:
–> Burg Thurandt über Alken/Mosel, "eingekreist" von zumindest drei (einige sagen auch vier) Belagerungsburgen aus den Jahren ca. 1220 bis 1250 (Zwei Belagerungen). Alle diese Belagerungsburgen wurden geschleift, sind aber noch erkennbar. Die auf dem Bleidenberg (Blidenberg) wird gerade ergraben.
Gruß
Holger
Bewertung:
Eintrag #5 vom 10. Mai. 2004 12:09 Uhr
Roman Grabolle
Bitte einloggen, um Roman Grabolle eine Nachricht zu schreiben.
Alexander Thon, "… daz huss ward gar zerrissen". Belagerung und Untergang pfälzisch-elsässischer Burgen im Spätmittelalter. In: Jürgen Keddigkeit (Hrsg.), Burgen, Schlösser, feste Häuser. Wohnen, Wehren und Wirtschaften auf Adelssitzen in der Pfalz und im Elsaß (Kaiserslautern 1997) 103-118.
Michael Kirchschlager, Bliden und Triböcke. Die schwere Artillerie des Mittelalters. In: ebd. 119-128.
Viele Grüße Roman
Bewertung:
Eintrag #6 vom 01. Okt. 2004 16:15 Uhr
Roman Grabolle
Bitte einloggen, um Roman Grabolle eine Nachricht zu schreiben.
Hallo Michael,
Matthias Klefenz, der sich ja in seiner Bamberger Magisterarbeit intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt hatte [und ich bin daran noch schuld, weil ich ihm auf einer Exkursion im Sommer 2001 den Floh ins Ohr gesetzt habe ;-) ], hatte mich schon auf die Tagung hingewiesen, weil ich mich ja auch mal ein wenig mit dem Thema beschäftigt hatte. Auf jeden Fall würde ich gern den tschechischen KollegInnen wie Jana Richterová, Petr Meduna, Jan Kypta und David Rakusan, mit denen ich schon länger befreundet bin, Bescheid sagen, denn die haben sehr schöne Belagerungsburgen und einige neue und hochinteressante Forschungsergebnisse hierzu.
Aber bis jetzt habe ich nichts in der Hand. Kannst Du mir bitte Genaueres als Mail schicken oder die beiden Organisatoren bitten, sich mit mir in Verbindung zu setzen. Ein tschechisches Thema wäre doch auch sehr schön und vielleicht nicht immer nur von Tomas Durdík, sondern auch mal von anderen, jüngeren BurgenforscherInnen.
Besten Dank!
Viele Grüße Roman
Bewertung:
Eintrag #7 vom 01. Okt. 2004 16:46 Uhr
Roman Grabolle
Bitte einloggen, um Roman Grabolle eine Nachricht zu schreiben.
Wer weiß, wie lange die Informationen noch im Netz stehen unter community.itergateway.org/index.php?[
] . Hier passen sie gut zum Thema und geben weitere Informationen:
Bleidenberg und Burg Thurant - Belagerungsburgen an der Mosel, in Rheinland-Pfalz und in Europa Wissenschaftliche Tagung in Oberfell, Freitag 18.03.2005 bis Sonntag 20.03.2005.
Die Burgenforschung hat in den letzten Jahren verstärkt die zeichenhafte Funktion von Burgen und auch die symbolische Bedeutung von Wehrfunktionen in den Vordergrund der Betrachtung gerückt. Dabei geriet der Wehraspekt ein wenig aus dem Blickfeld. Als Gegenbewegung wurde daher in jüngster Zeit der Burg im Krieg wieder mehr Beachtung geschenkt. Im Mittelpunkt standen dabei die "umkämpfte Burg" und deren Wehrelemente. Weitgehend ausgeschlossen blieben die vielfältigen Belagerungswerke, Belagerungsmaschinen und Belagerungsburgen - wohl nicht zuletzt deshalb, weil sie sich bis auf wenige Ausnahmen nicht erhalten haben. Dementsprechend sind Belagerungsburgen und -schanzen auf wissenschaftlichem Niveau bis heute nicht eingehend untersucht worden. Das Schrifttum beschränkt sich auf kurze Abschnitte in ßberblickswerken wie dem Handbuch "Burgen in Mitteleuropa" der Deutschen Burgenvereinigung oder dem kürzlich erschienen "Wörterbuch der Burgen, Schlösser und Festungen", sowie diverse Studien zu einzelnen Belagerungen, oftmals leider nicht auf wissenschaftlichem Niveau.
Viele Fragen sind offen. Einleitend muß immer noch geklärt werden, was eine Belagerungsburg überhaupt ist. Sie ist eng verwandt mit anderen Belagerungswerken wie Schanzen, aber auch mit Gegenburgen. Wo wurden Belagerungsburgen errichtet? War es immer ein überhöhter Standort? Was für andere Belagerungswerke gibt es? Zu denken ist neben den Belagerungsschanzen auch an Angriffsstollen. Auch Bliden, Wandeltürme oder Katzen können eine Rolle spielen, aber nur, sofern sie auf die Belagerungswerke Auswirkung haben. Belagerungsburgen liegen teilweise in Sicht- und Geschützweite der belagerten Burg. Sie wandeln sich daher mit der ßnderung von Wurfmaschinen und Geschützen und dem Aufkommen der Feuerwaffen. Belagerungsburgen können aber auch zum Erschweren der Kommunikation der Belagerten errichtet worden sein und Zuwegungen blockieren. Sie haben immer auch defensiven Charakter als sicherer Zufluchtsort der Belagerer bei Ausfällen und Entsatzversuchen. Dann soll geklärt werden, in welchem Zeitraum Belagerungsburgen und Belagerungswerke auftraten. Wohl sind wir über Belagerungen aus der Zeit des 10. Jahrhunderts bis in die Neuzeit hinein unterrichtet, unsere Kenntnis von den Belagerungswerken ist aber eher spärlich. Ferner ist es beabsichtigt herauszuarbeiten, welcher rechtliche Charakter den Belagerungsburgen und -schanzen von den Zeitgenossen zugebilligt wurde. Waren es nur temporäre Zweckbauten, reine Schanzen? Hatten sie, wie einige der von Balduin von Trier errichteten Anlagen, von Beginn an den Charakter "vollwertiger" Burgen? Gibt es eine Möglichkeit der Abgrenzung von Belagerungsburg und Belagerungsschanze? Es soll ebenfalls thematisiert werden, ob es sich bei der Belagerungsburg um einen eigenständigen Burgtyp handelt, definiert über seine Funktion, oder ob es sich um eine reine Funktionsbezeichnung handelt - eine Funktion, die eine günstig gelegene Burganlage im Laufe ihres Bestehens zeitweilig oder ausschließlich angenommen hat. Somit sollen drei eng miteinander verwandte Themenkomplexe untersucht werden: Belagerungsburgen, Belagerungwerke und -geräte sowie ihre Entwicklung und Veränderung zwischen 1000 und 1500. Aufgrund des mangelnden Forschungsstandes erscheint eine übergeordnete und vergleichende Betrachtung der einzig gangbare Weg, die wissenschaftliche Erkenntnis nachhaltig zu erweitern. Daher sind Fachleute verschiedener Disziplinen und Regionen aufgerufen, in Oberfell zusammenzukommen und ihre Erkenntnisse mit den Kollegen zu teilen sowie gemeinsam Antworten auf die ausstehenden Fragen zu finden. Der Austausch verschiedener Wissenschaftler zu einer Zusammenführung und
eventuellen Neubewertung einzelner Forschungsergebnisse wird ein hoher Wert beigemessen. Hier ist das eigentliche wissenschaftliche Interesse der Tagung zu suchen. Der Diskussion wird breiter Raum gewährt werden.
Der Tagungsort Oberfell wurde gewählt, da hier die Reste der
Belagerungsburg auf dem Bleidenberg erhalten sind. Von hier aus wurde das nahegelegene Thurant immerhin fast zwei Jahre von 1247 bis 1248
erfolgreich belagert. Im Rahmen der Erstellung eines kulturhistorischen Themenwanderwegs in den Gemeinden Oberfell und Alken an der Mosel wurden auch der "Bleidenberg" und seine Umgebung mittels Infotafeln erschlossen. Einer der zentralen Orte ist die Wallfahrtskapelle auf dem Bleidenberg, welche zum Gedenken der erfolgreichen Belagerung der Burg Thurant einen Ausbau erfahren hat. Sie steht in unmittelbarer Näher zu den vermuteten Blidenstellungen, deren Befestigungen bei Grabungen in jüngster Zeit angeschnitten wurden. Der Bleidenberg wird auf der Tagung im Rahmen einer Exkursion vorgestellt werden. Zugleich ist das Bundesland Rheinland-Pfalz ein gutes Untersuchungsgebiet, da hier einige Belagerungsburgen, namentlich des 13. und 14. Jahrhunderts, bekannt sind (Blidenecker und Aachener Schanze bei Rheinberg 1279, Rauschenburg und Trutzeltz 1331/36, die Belagerungsburgen der Schmidtburger Fehde um Schloss Dhaun - Martinstein, St. Johannisberg, Geyersley 1340). Eine wirkliche Beurteilung des Phänomens kann aber nur auf internationalem Gebiet erfolgen, war doch auch die herrschende Schicht des Mittelalters international orientiert, man denke etwa an die Kreuzzüge oder den 100jährigen Krieg in Frankreich. Zudem haben die heutigen Staatsgrenzen nur geringen Bezug zu den Verhältnissen des Mittelalters, was etwa der Herrschaftsbereich der Luxemburger Dynastie vor Augen führen kann.
Mit der Tagung "Bleidenberg und Burg Thurant - Belagerungsburgen an der Mosel, in Rheinland-Pfalz und in Europa" sollen also - ausgehend vom konkreten Beispiel vor Ort - die Fragestellungen, welche an das Thema zu richten sind, spezifiziert werden und es soll nach Lösungsansätzen gesucht werden. Mögliche Fragestellungen erstrecken sich nicht nur auf das Erscheinungsbild der Belagerungsburg, ihre Lage im Verhältnis zu belagerten Burg und ihre Entwicklung im Laufe des Mittelalters, sondern auch auf folgende Themenkomplexe: - Wie ist eine Belagerungsburg zu definieren? Gibt es eine Möglichkeit der Abgrenzung zu Belagerungsschanze und zur Gegenburg? Besteht eine Möglichkeit der Definition als Belagerungswerk unter Einbeziehung von Schanzen und Angriffsstollen? Handelt es sich um eine reine Funktionsbezeichnung oder um einen funktionsdefinierten Burgentypus? - Welcher rechtliche Charakter wurden den Belagerungsburgen von den Zeitgenossen zuerkannt? Waren es reguläre Burgen oder waren es nur zeitweise genutzte Schanzen? - Inwieweit weist eine Belagerungsburg offensive Elemente auf, oder ist sie als defensive Struktur zum Schutz der Belagerer zu sehen? - Inwiefern haben die verwendeten Angriffsmittel die Gestaltung und Lage der Belagerungsburg mitbestimmt? - Wie ging der Vorgang der Errichtung einer Belagerungsburg in der Nähe der belagerten Burg vor sich? Wieviel Zeit wurde dafür benötigt, wieviele Arbeitskräfte wurden für die Errichtung benötigt? Ist etwas über die Kosten bekannt? - Wie viel Beispiele für Belagerungsburgen sind überhaupt bekannt, von denen noch ßberreste im Gelände vorhanden sind? Ziel der Tagung ist es, die Zusammenarbeit und Kommunikation der verschiedenen Forschungszweige untereinander zu stärken, da nicht nur die Burgenforschung und die ihr verbundenen Fachgebiete der Geschichte, Kunstgeschichte, Architektur und Archäologie zu beachten sind, sondern es für das Verständnis des Phänomens der Belagerungen und Belagerungsburgen
unerläßlich ist, auch beispielsweise Kriegsforschung, Mentalitätsgeschichte und historische Wegeforschung einzubinden. Es soll über den bisher von der Burgenforschung thematisierten Komplex der umkämpften Burg hinaus der Blick gerichtet werden auf die aus den
Belagerungshandlungen heraus resultierenden Bauwerke und deren Einbettung in den siedlungs- mentalitäts- und kriegsgeschichtlichen Kontext.
Viele Grüße Roman
Bewertung:
Eintrag #8 vom 26. Mai. 2008 20:16 Uhr
Roman Grabolle
Bitte einloggen, um Roman Grabolle eine Nachricht zu schreiben.
nach oben / Zur Übersicht
Tagung 2005 "Bleidenberg und Burg Thurant"
Titel: … wurfen hin in steine/grôze und niht kleine … : Belagerungen und Belagerungsanlagen im Mittelalter ; [der vorliegende Tagungsband fasst die Ergebnisse einer Tagung zusammen, die unter dem Titel "Bleidenberg und Burg Thurant - Belagerungsburgen an der Mosel, in Rheinland-Pfalz und in Europa" vom 18. bis zum 20. März 2005 in Oberfell an der Mosel stattfand] / Olaf Wagener; Heiko Laß (Hrsg.). - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 2006
Schriftenreihe: Beihefte zur Mediaevistik ; 7
ISBN: 3-631-55467-2(kt., Eur 68.50)
Rezensionen:
Jan Kypta in Archeologicke rozhledy 59, 2007, 435"437.
Obwohl es schon eine Weile her ist, kommt hier noch mal das Tagungsprogramm, da wohl nicht alle gehaltenen Referate in dem Tagungsband veröffentlicht wurden:
Veranstalter: Marburger Arbeitskreis für europäische Burgenforschung e.V. Gemeinde Oberfell Deutsche Burgenvereinigung e.V., Oberfell an der Mosel
Datum, Ort: 18.03.2005-20.03.2005, Mosella-Halle
Bleidenberg und Burg Thurant - Belagerungsburgen an der Mosel, in Rheinland-Pfalz und in Europa
Wissenschaftliche Tagung in Oberfell, Mosella-Halle, Freitag 18.03.2005 bis Sonntag 20.03.2005.
Die Burgenforschung hat in den letzten Jahren verstärkt die zeichenhafte Funktion von Burgen und auch die symbolische Bedeutung von Wehrfunktionen in den Vordergrund der Betrachtung gerückt. Dabei geriet der Wehraspekt ein wenig aus dem Blickfeld. Als Gegenbewegung wurde daher in jüngster Zeit der Burg im Krieg wieder mehr Beachtung geschenkt. Im Mittelpunkt standen dabei die "umkämpfte Burg" und deren Wehrelemente.
Weitgehend ausgeschlossen blieben die vielfältigen Belagerungswerke, Belagerungsmaschinen und Belagerungsburgen " wohl nicht zuletzt deshalb, weil sie sich bis auf wenige Ausnahmen nicht erhalten haben. Dementsprechend sind Belagerungsburgen und "schanzen auf wissenschaftlichem Niveau bis heute nicht eingehend untersucht worden. Viele Fragen sind offen. Einleitend muß immer noch geklärt werden, was eine Belagerungsburg überhaupt ist. Sie ist eng verwandt mit anderen Belagerungswerken wie Schanzen, aber auch mit Gegenburgen. Wo wurden Belagerungsburgen errichtet? War es immer ein überhöhter Standort? Was für andere Belagerungswerke gibt es? Zu denken ist neben den Belagerungsschanzen auch an Angriffsstollen. Belagerungsburgen liegen teilweise in Sicht- und Geschützweite der belagerten Burg. Sie wandeln sich daher mit der ßnderung von Wurfmaschinen und Geschützen und dem Aufkommen der Feuerwaffen. Belagerungsburgen können aber auch zum Erschweren der Kommunikation der Belagerten errichtet worden sein und Zuwegungen blockieren. Sie haben immer auch defensiven Charakter als sicherer Zufluchtsort der Belagerer bei Ausfällen und Entsatzversuchen.
Diesen und anderen Fragen widmet sich die vierte wissenschaftliche Tagung des Marburger Arbeitskreises für europäische Burgenforschung e.V. Mitveranstalter ist die Gemeinde Oberfell an der Mosel. Die Tagung ist ferner zugleich das 35. Burgenseminar der Deutschen Burgenvereinigung e.V.
Freitag, 18.03.2005
13.00 Begrüßung durch Bürgermeister Gottfried Thelen
13.10 Begrüßung durch den Vorsitzenden des MAB, Heiko Laß, Marburg
13.20 Begrüßung durch den Leiter des EBI, Reinhard Friedrich, Braubach
13.30 Einführung in das Thema, Olaf Wagener, Kreuztal
13.45 Jens Metzdorf, Neuss:
"Die Belagerung von Neuss durch Karl den Kühnen"
14.30 Gerrit Himmelsbach, Aschaffenburg:
"Kriegführung im späten Mittelalter " Belagerungen am Beispiel der Burgunderkriege 1474-77"
15.15 Kaffeepause
15.45 Rainer Leng, Würzburg:
"Belagerungen von Burgen in den Büchsenmeisterbüchern des späten Mittelalters"
16.30 Tanja Potthoff, Bonn:
"… ein solches Nest, deme man wider alles verhoffen weder mit groben noch kleinen geschutz nichts abgewynnen kann - Die Belagerung und Zerstörung der Burg Godesberg im Jahre 1583"
17.15 Pause
17.30 Lorenz Frank, Mainz
"Von der Belagerungsburg zur Stadtgründung. Balduinstein 1319-1339"
18.15 Michael Losse, Marburg / Singen:
"Die Zerstörung von Burgen an der Mosel und in der Eifel vom späten Mittelalter bis zum 17. Jahrhundert"
19.00 Abendessen
20.30 Weinprobe (fakultativ zum Preis von ca. 7,- Euro, vor Ort zu entrichten)
Samstag, 19.03.2005
9.00 Joachim Zeune, Eisenberg:
"Bauliche Aspekte der Errichtung von Belagerungsburgen"
9.45 Olaf Wagener, Kreuztal:
"Das Schicksal von Belagerungsburgen nach Ende der Belagerung"
10.30 Kaffeepause
11.00 Matthias Klefenz, Bamberg:
"Belagerungsburgen " Darstellung ihrer Entwicklung im Lauf der Zeit"
11.45 Reinhard Friedrich, Braubach:
"Rheinberg, Hohenfels und Tannenberg " zur Belagerung von Burgen im Rhein-Main-Gebiet"
12.30 Mittagessen
13.30 Busexkursion auf den Bleidenberg und zu Burg Thurant; Führung: Günter Brücken, Udo Liessem und Olaf Wagener
sowie
Vorführung des Blidenmodells (Maßstab 1:10) der Runneburg / Weißensee durch Thomas Stolle, Weißensee
17.00 Holger Berwinkel, Marburg:
"Von der Belagerungsburg zum Belagerungsturm. Kriegstechnische Innovationen in Norditalien im 11. und 12. Jahrhundert"
17.45 Tomas Durdík, Prag:
"Zum gegenwärtigen Stand der Forschung zu Belagerungsburgen in Böhmen"
18.30 Abendessen
20.00 Festvortrag Werner Meyer, Basel
"Der Kampf um feste Plätze im Mittelalter " historische und archäologische Aspekte"
Sonntag, 20.03.2005
9.00 Thomas Kuentzel., Göttingen:
"Belagerungsburgen in Niedersachsen"
9.45 Gerd Strickhausen, Lahntal:
"Frühe Feuerwaffen"
10.30 Alexander Thon., Kaiserslautern:
"Belagerungen an Beispielen aus der Pfalz und aus dem Elsass"
11.15 Kaffeepause
11.45 Andrea Höller, Wien:
"Burgen und Belagerungstechniken in Japan zur Zeit der Shogune"
12.30 Bernard Haegel, Traenheim, Frankreich:
"Die Belagerungen der Burg Hohenstein im Elsass 1258 und 1338"
13.15 Sascha Wagener, Luxemburg:
"Die Belagerung von Montclair"
14.00 Schlussdiskussion und Schlussworte
14.30 Ende der Tagung
Bewertung:
Eintrag #9 vom 26. Mai. 2008 20:49 Uhr
Roman Grabolle
Bitte einloggen, um Roman Grabolle eine Nachricht zu schreiben.
ßberlegungen zu Belagerungen und Gegenburgen anhand von Beispielen des südwestdeutschen Sprachraums
IG-Ostfalensucher auf Spurensuche einer ehemaligen Belagerungsburg im östlichen
Niedersachsen im November 2006
Burg Wildenstein in Eschau (Unterfranken)
Rüdiger Kurth: Belagerungen und Gegenburgen
Olaf Wagener: Burg Ramstein bei Schlettstadt (Sélestat) im Elsass " Musterbeispiel einer Belagerungsburg oder ßberinterpretation in der Burgenforschung? Kaiserslauterer Jahrbuch für pfälzische Geschichte und Volkskunde 5, 2005, 145-158.
Thomas Küntzel: "Unter Beschuß": Die Belagerung von Burgen im Harz während des 11. bis 14. Jahrhunderts. Burgen und Schlösser in Sachsen-Anhalt 16, 2007,
ders., demnächst unter wwwdgamn.de
ders. in:
Titel: Burg Hanstein : Zur 700-jährigen Geschichte einer eichsfeldischen Grenzfeste / Hrsg. im Auftr. der von Hanstein ; von Hans-Dieter von Hanstein
Sonst. Personen: Hanstein, Hans-Dieter von [Hrsg.]
Erschienen: Duderstadt, Niedersachs : Mecke-Druck, 2008
Umfang: IV, 296 S. : 160 schw.-w. Ill., 65 farb. Ill. ; 235 mm x 160 mm
ISBN: 978-3-936617-48-1*Gb. : EUR 19.95
3-936617-48-1*Gb. : EUR 19.95
Böhmen (hier auch zu vorgeschobenen Befestigungen und Vorwerken):
Jan Kypta / Jana Richterová: Opevněné postavení obléhatelů hradu Grabštejna. Befestigte Position der Belagerer der Burg Grabštejn. Castellologica bohemica 9, 2004, 285"290.
Jan Kypta / David Rakušan / Jana Richterová: Předsunutá bašta hradu Okoře. The forward bastion of Okoř Castle. Archeologie ve strednich Cechach 7, 2003, 691 ff.
Jan Kypta / Jana Richterová: Pozdně středověké zemní opevnění hradu Točníku. Late Medieval earthwork defences at Točník Castle. Archeologie ve strednich Cechach 7, 2003, 699 ff.
Für weitere Hinweise auf Websites und Veröffentlichungen wäre ich sehr dankbar!
Bewertung:
Eintrag #10 vom 11. Jul. 2008 15:44 Uhr
Roman Grabolle
Bitte einloggen, um Roman Grabolle eine Nachricht zu schreiben.
Hier noch weitere Literaturhinweise als Ergebnis eines kleinen Ringtauschs zwischen einigen der unten genannten Kolleginnen und Kollegen:
Olaf Wagener / Thomas Kühtreiber, Die Motte vor der Burg " Vorgängeranlage, Vorwerk, Belagerungsanlage? In: Motte " Turmhügelburg " Hausberg. Zum europäischen Forschungsstand eines mittelalterlichen Burgentypus. Beiträge zur Mittelalterarchäologie in ßsterreich 23, 2007, 327-347.
(Marhube bei der Burg Ortenburg in der Nähe der Stadt Spittal an der Drau, Kärnten; Tabor bei der Burg Gars am Kamp, Niederösterreich; Ortswüstung Mstenice in der Gemeinde Hrotovice, Tschechien; Burg Haßbach, VB Neunkirchen, Niederösterreich; Schloss Hohenlimburg, Nordrhein-Westfalen; Bentley Castle bei Farnham in Hampshire, Südengland, GB; Schwedenschanze oder Majorsgrab vor Schloss Burgk bei Schleiz, Thüringen; Burgruine Starhemberg bei Dreistetten, Niederösterreich; Burg Kirchschlag, Niederösterreich; Burgruine Hohenberg, Niederösterreich; Wasserburg Engelstein, Niederösterreich; Burgruine Randegg, Niederösterreich; Burg Wittelsbach, Bayern; Schloss Biedenkopf, Hessen; Bad Münstereifel, Nordrhein-Westfalen; Alt- und Neu-Windeck, Nordrhein-Westfalen).
Hier der Verweis auf neue Arbeiten aus der Slowakei und aus Ungarn:
István Feld, A középkori elřretolt védművek és elřvárak kérdéséhez. In: Gyöngyi Kovács / Zsuzsa Miklós (Hrsg.): "Gondolják, látják az várnak nagy voltát …". Tanulmányok a 80 éves Nováki Gyula tiszteletére (Budapest 2006) 101-118.
Peter Bednár / Eva Fottová (Slowakei): Terrain und sein Einfluss bei der Baulösung der Burgen der West- und Mittelslowakei. Vorgeschobene Burgbefestigungen der West- und Mittelslowakei. Castrum Bene 9 (Praha 2006) 23-40.
Thomas Kühtreiber / Olaf Wagener, Die Burg vor der Burg als Forschungsproblem - Vorgängeranlage, Vorwerk, Belagerungsanlage? In: Heinz Müller / Reinhard Schmitt (Hrsg.), Zwinger und Vorbefestigungen. Tagung vom 10. bis 12. November 2006 auf Schloss Neuenburg bei Freyburg (Unstrut) (Langenweißbach 2007) 19-36. [umfangreicher Katalog mit Anlagen des 12. Jh. oder älter bis 17. Jh.]
Olaf Wagener, " … wanten si musten ire eigin nettz unde seyche drincken uff dem torne". Belagerungen - romantische Vorstellungen und schlichte Realitäten. Burgenforschung aus Sachsen 19, 2006, 110-133.
[Hier auch noch einmal zum Bergfried als angeblich letzter Rückzugsort und zu vermeintlichen Fluchttunneln!]
Olaf Wagener: "… wart belacht van dem lantfreden dat slos van Rifferscheit …". Die Landfriedensexekution gegen Reifferscheid 1385. Burgen und Schlösser 47, 2006, 23"31.
Jan Kypta / Jana Richterová, Příspěvek k interpretaci reliktů obléhacích prací u hradu Zvíkova. Ein Beitrag zur Interpretation der Belagerungsrelikte bei der Burg Zvíkov. Archeologické výzkumy v jižních ěechách 17, 2004, 253-260.
Jan Kypta / Jana Richterová, Tábor obléhatelů z doby husitských válek u Bechyně. Ein Belagerungslager aus der Zeit der Hussitenkriege unweit von Bechyně. Dějiny staveb 2003 (2004), 117-122.
Jan Kypta / Jana Richterová, Tábor obléhatelů u hradu Velkého Vřešťova. Hláska 14, 2003, 37-40.
Jan Kypta / Jana Richterová, K metodice studia pozdně středověkých zemních fortifikací. Hláska 13, 2002, 54-56.
In der nächsten Zeit wird hierzu noch einiges erscheinen und beständig weitergeforscht. Für Hinweise auf ähnliche Arbeiten und einzelne Anlagen, auch fraglichen Charakters, sind wir dankbar. Deutschland, ßsterreich und Tschechien scheinen nun weitgehend abgedeckt zu sein, aber wie sieht es woanders in West- und Mitteleuropa aus (Frankreich, Schweiz, Polen …)?
Bewertung:
|