Beinlinge
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Eintrag #1 vom 24. Jan. 2001 18:11 Uhr
Susanne Meyer
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Hallo ! Ich möchte meinem Mann Beinlinge nähen. Hier ist ja eine "Bauanleitung" auf der Seite, aber die hört am Knöchel auf. Auf allen Bildern die ich kenne, sieht es so aus, als sei das ganz durchgehend, also Socke und Hose in einem. Wie kennt ihr das /wie habt ihr das gemacht ? Aus welchem Stoff macht man so etwas üblicherweise bzw. kann jemand einen empfehlen ? Sollte man mit einem anderen Stoff innen gegenfüttern oder war das eine ganz einfache, dünne angelegenheit ? Kannte man damals (wir haben so 1320 festgelegt als Zeitrahmen) eigentlich schon stricken als Mittel zur verarbeitung von wolle oder wurde immer gewoben ? Auf eure Antworten und Empfehlungen freue ich mich schon !!
Viele Grüße ! Suss
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Eintrag #2 vom 24. Jan. 2001 20:37 Uhr
Heike Schlachter
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Hallo Susanne! Zu dem Thema gibt es hier in diversen Threads schon ne Menge Info. Aber da es zu lange dauert alles zu lesen eine Kurzform frei aus meiner Erinnerung. Wer genau weiß unter welchen Threads das steht kann bitte kurz den Tip geben. Beinlingstoff am besten aus Wolle (so habe ich es zumindest schon oft gesehen). Von gefütterten habe ich bisher nichts vernommen. Zum Thema Stricken gibt es hier auch jede Menge Experten. Mein Stand ist: Nadelbinden - ja (ist aber dann doch anders als stricken). Stricken - unter Umständen, aber im großen Stil wohl erst im ausgehenden Mittelalter bzw. noch später. Der eine oder andere hat auch schon frühere (nicht von allen geteilte) Belege an der Hand. Wenn Du auf der sicheren Seite bleiben willst, würde ich sie nicht stricken. Wahrscheinlich geht das Nähen auch schneller. Viel Spaß bei der Produktion!
Gruß, Heike
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Eintrag #3 vom 25. Jan. 2001 09:23 Uhr
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Zum Thema Füße: Ich kenne drei Varianten, die Mit Fuß, die mit Steg und die ohne Fixierung unter dem Fuß. Abraten würde ich von der Variante ganz ohne Fixierung, da man die Beinlinge ja in die Schuhe steckt sieht das hier blöd aus, wenn nach einiger Zeit der Beinling rausruscht und Falten schlägt. Die Variante mit Fuß: Einfach vorne einen langen Lappen lassen, der über den Spann bis zu den Zehen reicht und von unten eine Sohle ansetzen. Darauf achten, daß die Naht nicht unter den Fuß gerät, sonst Blasengefahr. Am einfachsten und bequemsten finde ich die Variante mit Steg. Einfach ein wenige cm breite Band von Knöchel zu Knöchel unter dem Fuß durch. Ich hoffe, diese Stichpunkte helfen dir weiter.
Gruß, Ivain
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Eintrag #4 vom 30. Jan. 2001 15:49 Uhr
Bastian Kreusing
Grüß Dich Susanne, also das mit dem Nadelbinden (Eintrag 2) ist zwar schick, aber eine unglaubliche Arbeit. (Ich rede von Nadelbinden, und nicht vom Stricken!!) Mein Tipp ist daher, sie zu nähen - am besten die Version mit Fuß (bzw. Strumpf) direkt dran. Das hat den Vorteil, das Dein Mann sich die un-A Socken sparen kann wenn er will - und wenn er doch welche tragen will, dann sieht man sie wenigstens nicht. Das kann je nach Schuhwerk äußerst viel ausmachen. Zur Herstellung: Als Stoff empfehle auch ich Dir Lodenstoff bzw. Wolle. Beinlinge sollten eng am Bein liegen und keine Falten werfen. Für den Fall, das Ihm das zu sehr kratzt, füttere sie einfach mit einer Lage dünnem Leinen. Aber Vorsicht: Jetzt wird`s extrem warm! Die Isolationswirkung dieser beiden Stoffe in Kombination ist enorm (im übrigen auch für Umhänge oder andere warme Kleidungsstücke zu empfehlen). Der Beinling an sich (mit Fuß) besteht aus drei Teilen. 1. Das Beinteil - den Schnitt hierzu kannst Du wunderbar von Gewandungen.de übernehmen.(hier ist die Version mit Steg erklärt) Wichtig beim Beinteil ist eigentlich nur, dass Du den Schnitt nicht grade, sondern dem Bein angepasst in "Wellenform" machst. Das ist auf der Seite aber wunderbar erklärt. 2. Die Sole - einfach die Füße Deines Mannes auf einem Din A4 Blatt abmalen, und in Schuhsohlenform stilisieren. 3. Der Spann - Am besten ist hier, wenn Du Sole und Beinteil schon mal soweit wie möglich zusammennähst (an der Ferse)- er zieht den Strumpf dann an, und Du steckst den Spann mit Nadeln fest. Der Schnitt ergibt sich dann von selber - überstehenden Stoff abschneiden und drannähen. Noch ein letzter Tipp: Es empfiehlt sich, zumindest den "Fußbereich" mit der Hand zu nähen. Das ist kaum Mehrarbeit, und Du kannst den Stoff sauber aneinander nähen, ohne dass zwei Bahnen Stoff sich überlappen. Das vermeidet Druckstellen und sieht um Längen besser aus. So, das wär`s dann von mir, viel Spaß beim nähen
Bartolomeus
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Eintrag #5 vom 30. Jan. 2001 16:59 Uhr
Heike Schlachter
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Hallo Bastian! Zur Isolationswirkung Wolle und dünnes Leinen habe ich eine drängende Frage (weil ich in den nächsten Wochen meinen Umhang nähen möchte und auch einen warmen Gugel herstellen will). Wie verhält sich die Kombination Wolle-Leinen beim Waschen? Hast Du da schon Erfahrungen gemacht? Gruß, Heike P.S. Stimmt - Nadelbinden ist wirklich unglaubliche Arbeit - für mich ist das auch nix.
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Eintrag #6 vom 30. Jan. 2001 18:37 Uhr
Thorsten
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Hallo zusammen, Ich selber bevorzuge Beinlinge mit Steg, da sie einen ziemlichen Vrteil haben - der Dreck sammelt sich nicht so im Fuß. Wenn Du halbhohe Schuhe hast, mit Filzsohle, die eng am Fuß anligen sollte es auch wärmemäßig keine Probs geben. Aus meier Erfahrung sollte man nur den Bund mit Leinen gegenfüttern, damit die Flexibilität der Wolle gewährleistet bleibt. Die Wolle sollte am besten diagonal zum Fadenlauf geschnitten werden, das wäre auch die MA-Variante, um genügend flexibel zu sein. Auf folgender Site ist ein netter Schnitt für Beinlinge mit Fuß: wwwoih.rwth-aachen.de/~sturm/[
]/kostuem_index.htm[
] Ansonsten gibt es hier noch´n paar weitere Informationen z.B. im Thread 1017. Bis denn Thorsten (der gewandungen.de noch mal auf die Finger hauen muß, weil sie Texte und Illustrationen von ihm verwenden)
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Eintrag #7 vom 30. Jan. 2001 20:33 Uhr
Angharad Beyer
Hallo Heike, ich heiße zwar nicht Bastian, aber ich kann dir auch helfen bei deiner Frage. Grundsätzlich sollte man alle Stoffe vor dem Zuschneiden (also im ganzen Stück) mit der zulässigen Maximaltemperatur waschen. Leinen also 95°, Wolle je nach Gefühl bis 40°. Dann schrumpft der Stoff gleich ein und muß es nicht tun, wenn das Kleidungsstück genäht ist - hat manchmal unerfreuliche Effekte! Wenn du dann ein leinengefüttertes Wollteil mit max. 40° wäschst, wird nicht mehr viel passieren. Ich bevorzuge allerdings für Wolle 30°, und höchstens einmal im Jahr (Mäntel, Gugeln). Das Waschen hat auch den Vorteil, daß Appreturen und ähnliches aus dem Stoff verschwinden.
Richildis de Schwerdtlauken
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Eintrag #8 vom 31. Jan. 2001 16:52 Uhr
Bastian Kreusing
Hi, den Stoff vorher waschen ist das eine - eventuelle Probleme könnten aber noch bei der Farbe der Stoffe auftreten. Kleiner Tipp: Wasche nie braune Wolle zusammen mit hellem Leinen bei 30°! Das muss zwar nicht immer passieren, aber bei mir war danach der Leinen dreckig-rosa. Ich persönlich wasche ehe (je nach Kleidungsstück) lieber öfter, aber dafür per Hand und kalt. Ist aber Geschmackssache. Grüß
Bartolomeus
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Eintrag #9 vom 04. Feb. 2001 12:39 Uhr
Hilmar Becker
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Hallo Ich habe noch einen netten Link gefunden: wwwpersonal.utulsa.edu/~marc-carlson/shoe/SHOEHOME.HT Dann über 9.f High Middle Ages (c1300-c1480) auf Footed Hose durchklicken Gruß
Hilmar Becker
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Eintrag #10 vom 23. Mai. 2001 12:30 Uhr
Wolfram Troeder
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Also Beinlinge hab ich jetzt. Nur wo mach ich Sie fest? Unterhose? Extragürtel? Jacke? Wie trag ich sie? Hemd unter Hose oder? Aus was sind die Nesteln BTW Anfang des 15., Süddeutschland
Gruß Tassilo
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Eintrag #11 vom 23. Mai. 2001 14:47 Uhr
Thorsten
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Wolfram, warum rufst Du nicht bei mir an? :-) Anfang 15. Jhdt. hast Du mehrere Möglichkeiten: A) klassisch, frontal am Bruchband oder Bruchgürtel bei etwas über oberschenkellangen Beinlingen mit jeweils einer Nestel B) etwas moderner an den Seiten mit zwei Nesteln an Bruchband oder Bruchgürtel mit an den Seiten bis zu den Hüften hochgehenden Beinlingen C) Offene Beinlinge mit Nesteln an Weste oder Wams (Ich habe da vier Nesteln pro Beinling) Afaik sind zu diesem Zeitpunkt die geschlossenen "Hosen", wie sie bei den meisten 15. Jhdt.-Gruppen werden, noch nicht verbreitet, das fängt meines Wissens nach so gegen 1430 an, kann mich da aber irren. Bis denn Fipse
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Eintrag #12 vom 23. Mai. 2001 15:32 Uhr
Wolfram Troeder
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Hai Fipse Surfen kann ich, aber nicht ungehört telefonieren. Ich dachte ich hätte mal einen Extragürtel für die Beinlinge gesehen. Wenn ich die Beinlinge an der Bruch annestle, muß ich das Hemd doch unter der Bruch tragen? Weichei des Tages: Hosenträger
Gruß Tassilo
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Eintrag #13 vom 23. Mai. 2001 16:55 Uhr
Thorsten
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Ich trage das Hemd immer über der Bruch. Selbst Mit Weste oder Wams geht das eigentlich ganz gut (und stopft noch eventuelle Löcher ;-) Bis denn Fipse
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Eintrag #14 vom 25. Mai. 2001 10:17 Uhr
Wolfram Troeder
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Das heißt aber dann auch: Hemd über Beinlinge??? Oder stopfst du das Hemd irgendwie dazwischen? Sonst noch jemand der Beinlinge trägt und Erfahrungen anbieten kann?
Gruß Tassilo
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Eintrag #15 vom 25. Mai. 2001 20:26 Uhr
Patrick Seehaber
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Hallo. Ich habe mir für eine SMA-Bauerndarstellung Beinlinge genäht (seitlich bis zur Hüfte - am Wams angenestelt) und trage das Hemd in der Bruche. Es sieht eh schon extrem gewöhnungsbedürftig aus, wenn unter dem Wams, zwischen den Beinen die Bruche hervorquillt…. da muss das Hemd da nicht auch noch heraushängen :0) Patrick.
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Eintrag #16 vom 18. Feb. 2002 15:05 Uhr
Angelina Von Borcke
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Hi,
man liest immer nur von Beinlingen aus Wollstoff. Ich möchte demnächst mit meinem ersten Paar (knielang, für "Mädels") anfangen, und überlege mir, ob Wolle nicht zu warm ist? Fürn Herbst/Winter mag das okay sein, aber wie sieht’s im Sommer aus?
Beim Männern mag’s nochmal anders sein, da die Beinlinge ja Hosen ersetzen müssen. Aber ist Euch das nicht trotzdem manchmal zu warm?
Grüße, Angy.
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Eintrag #17 vom 18. Feb. 2002 16:13 Uhr
Dietrich
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….ist auch gut gegen Hitze.
Also, Angelina, ich bin in zwei MA- Gruppen und zwei 19.- Jhd.- Gruppen, und in allen ist die wollene Damen- und Herrenoberbekleidung Standard. Das gilt im Falle MA auch für die Beinlinge und Hosen bei den Männern und für die Strümpfe bei den Frauen.
Und es ist uns noch niemals jemand umgekippt oder hat sich verschwitzt; natürlich sagt der Körper, wenn man im Hochsommer aus dem T- Shirt heraus und in ein Wollkleid hineinschlüpft erst einmal "Hupps!". Aber innerhalb weniger Stunden, manchmal sogar Minuten, hat er sich darauf eingestellt und fühlt sich ebenso behaglich in der normalerweise viel zu leichten, modernen Keidung.
Andere Frage: Bist Du mit den preußischen von Borckes verwandt? Deren Name hat in 19.- Jhd. Reenactorkreisen nämlich einen sehr guten Ruf, wegen ihrer Altvorderen.
Dietrich
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Eintrag #18 vom 18. Feb. 2002 16:24 Uhr
Ameli
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Hallo Angelina,
seit fränkischer Zeit überliefert sind auch Beinlinge aus Leinen für die Damen (Ausstellungskatalog "Die Franken-Wegbereiter Europas", Theiss-Verlag). Dabei ist zu beachten, daß der Fadenverlauf im Gewebe diagonal zu den Nähten sein sollte wegen der besseren Dehnbarkeit.
Wegen Schnittmuster mailst Du mich am besten an, ich habe in meiner Literatur nämlich kein überliefertes gefunden sondern stütze mich auf die Ergebnisse anderer (u.a. Sylvia Crumbach und Ger aus dem Zeughaus Wiking).
Gruß
Ameli / Elisabeth von Tannenberg
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Eintrag #19 vom 18. Feb. 2002 16:32 Uhr
Ulrich Busse
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Hallo zusammen.
Wie obligatorisch sind Beinlinge/Strümpfe für Frauen eigentlich, sagen wir so um 1250 in der Mark Brandenburg ?
Kann sie die Beinlinge nicht weglassen, wenn’s zu warm wird ?
Zur schamhaften Bedeckung der Blöße dürften knöchellange Kleider und knöchelhohe Schuhe doch reichen, oder ?
Grüße von der Spree, Ulrich
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Eintrag #20 vom 19. Feb. 2002 08:49 Uhr
Joachim Meinicke
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Hallo Ameli:
Meinst Du IN fränkischer Zeit oder SEIT fränkischer Zeit?
Grüße
Joachim
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Eintrag #21 vom 10. Nov. 2002 16:04 Uhr
Joachim Dittrich
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Hallo,
kann mir jemand die Quellen bzw. Textstellen nennen, die sich mit dem einnähen von Leuten in Beinlinge befassen?
Merci
Achim v. Hohenberg gen. de Clavis
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Eintrag #22 vom 11. Nov. 2002 18:49 Uhr
Joachim Dittrich
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Nach längerer Literaturstöberei glaube ich, das besagtes einnähen eine Sache des extrem körperbetonten Spätmittelalters ist. In Hochmittelalterquellen findet sich lediglich das schnüren von Gewändern, das übrigens neben mhd. "brisen" auch "naen", "najen" genannt wurde und auch für "nähen" verwendet wurde (wodurch gewiß manche Fehlinterpretierungen entstanden/entstehen)
"sie nate selbe mit ire hant in ein hemde daz magedin"(Mit eigener Hand schnürte sie das Mädchen in ein Hemd) Hartmann v. Aue, Erec 1514-42, um 1200. "ein juncfrouwe in naete in einen roc pfellin"
(eine junge Dame schnürte ihn in ein Seidengewand) W. v. Grafenberg 699-700, um 1205/10
Zu den Beinlingen ist festzustellen, daß sie die Beine ob ihrer Enge hochgestrichen bzw. übergestreift ("streichen", "strichen") wurden.
"hose streich … er an diu bein" (Hosen strich er über die Beine) Grafenberg 4088-89
Da die im Hochmittelalter schon engen Beinlinge im Lauf der Zeit noch enger angelegt wurden, könnte eine noch extremere Beinbetonung nur durch einähen erfolgt sein, was aber für mein Dafürfinden erst im 15. Jh. (wenn überhaupt) geschah.
Die als Möglichkeit erwähnte Annahme, daß schon im 10./11. Jh. eine Seitennaht offen geblieben und erst beim Anziehen geschlossen wurde (Lehnart, S.20) basiert auf einen 1988 gedrehten isländischen Film (Im Schatten des Rabens), sollte also kritisch betrachtet werden, zudem hier nur Skandinavien behandelt ist.
Beste Grüße
Achim v. Hohenberg gen. de Clavis
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Eintrag #23 vom 11. Nov. 2002 21:55 Uhr
Martin
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ßh, wo habt ihr denn das her - das Einnähen in Beinlinge meine ich?
Ich kenne keine Quelle aus dem 15ten Jh., die so etwas beschreibt. Die Enge bekommt man, indem man den Stoff diagonal schneidet, somit dehnt er sich etwas mehr als sonst und legt sich somit enger an als wenn man ihn anders schneidet. Aber einnähen?? Bestimmt nicht, ich denke alleine an die Schwiegrigkeiten bei dringenden "Bedürfnissen", da wäre das einnähen mehr als unpraktisch. Schöne Idee, aber wenig wahrscheinlich.
Gruß Martin
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Eintrag #24 vom 11. Nov. 2002 23:00 Uhr
Stephanie Winhard
Moin Martin,
soweit ich weiß, geht es dabei um das Zunähen des oberen Fersenbereichs nach dem Anziehen, also nur eines kleinen Schlitzes. Alles andere bekommt man durch entsprechenden Stoffverlauf eng, aber der Bereich der Achillissehne ist anatomisch etwas ungünstig für engsitzende Beinlinge, da ja der Fuß da durch muß….
Gruß, Steffi
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Eintrag #25 vom 12. Nov. 2002 22:01 Uhr
Martin
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Hallo Steffi,
das dachte ich mir schon, nur das ist nicht nötig, das ist alles eine Frage des Schnits. Und dann nur wenn man Füßlinge dran hat, bei der Variante mit Steg ist da überhaupt kein Problem.
Wir habe das schon seit Jahren im Versuch und nur gute Erfahrungen gemacht, so das ein "einnähen" überhaupt nicht notwendig ist.
Ich kann nur sagen das meine Beinlinge recht eng im Bereich des Fußknöchels sind, und ich habe mich noch nie einnähen lassen.
Gruß Martin
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Eintrag #26 vom 12. Nov. 2002 22:21 Uhr
Stephanie Winhard
ja, mit Füßling hatte ich jetzt mal vorausgesetzt. Das hab ich bei meinen Strümpfen (Wolle mit Leinenfutter) aber auch eng hinbekommen.
Gruß, Steffi
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Eintrag #27 vom 01. Nov. 2008 16:39 Uhr
David
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Hallo zusammen,
ich arbeite gerade an meiner Grudausstatung.
Im Codex 3 Die Staufer der Karfunkel habe ich jetzt etwas entdeckt was mich etwas stutzig macht, daher wollte ich jetzt mal nach fragen was ihr dazu sagt.
Auf mehreren Fotos, sind dort Männer abgebildet, die über die Beinlinge Stoffsteifen gewickelt haben (im Bereich des Wadenbeines).
Sowas kenne ich bis lang nur für das Karoligisch.
Gibt es für sowas bei den Staufern Belege, ich dachte bislang Brouche,Beinlinge Schuhe und das wars dann an Beinkleid.
Gruß David
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Eintrag #28 vom 10. Nov. 2008 22:33 Uhr
Frank
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werden auch im goslarer Evangeliar in der Kreuzigungsszene und andere der Evangelien dargestellt. Fraglich ist aber… Zeigte der Maler das "Heute (1240)" oder zeigte er etwas, was er für die Vergangenheit hielt (<1200).
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Eintrag #29 vom 17. Mai. 2009 03:02 Uhr
Christoph Kolter
Hallo kann mir jemand helfen bitte.
Mein Schnitt für meine Beinlinge ist weg.
Bitte um Muster.
Christoph
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