Bei Herrenkleidung: wo Brettchen annähen
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Eintrag #1 vom 10. Mrz. 2003 00:26 Uhr
Thomas Jetzfellner
Ich hab mir eine Cotte mit 4 Geren li/re vo/hi genäht. Die Geren gehen ungefähr bis mitte Brustkorb. Nun meine Frage wo könnte man da Brettchen annähen damit es relativ korrekt aussieht. Von der Epoche wäre es HMA. Ich hatte mir gedacht evtl die Mittelgeren(vo/hi) einfassen. Unten komplett herum und an der Seitengere zur schulter hoch und dann wieder runter. Hals weis ich nicht ob ich da auch noch was hinnähen sollte. Mein Kleidungsstück ist innen noch mit roten Leinenstoff ausgefüttert deshalb denk ich mir dass ich mir den Halsausschnitt sparen könnte. Da hier eh eine schöner ßbergang zwischen der roten Innenfütterung und der grünen Farbe des Stoffes.
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Eintrag #2 vom 10. Mrz. 2003 08:21 Uhr
Ulrich Busse
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Warum willst Du denn Brettchen an Deine Cotte annähen ?
Oder meinst Du brettchengewebte Borte ?
Ulli
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Eintrag #3 vom 10. Mrz. 2003 08:52 Uhr
Ranes Haduwolff
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Grüß Euch,
wenn wir davon ausgehen, daß Du brettchengewebte Borte meinst und nicht Massivholz ;-))), solltest Du die Zeit genauer definieren, da sich im HMA die Moden auch stark geändert haben.
Ganz kurz als Faustregel:
HMA bis ca 1180 breite Borte möglich um den Oberarm, Saum, Hals und Armabschluss.
Nach 1180 ca schmale Borten an Halsausschnitt, Armabschluss.
Nach ca 1260-70 keine Borten mehr.
Das ist natürlich nur eine ganz grobe Einteilung, da es genug Ausnahmen gab aus regionalen Eigenheiten, ebenso gabs genug Modemuffel, die ihre Klamotten jahrzehntelang trugen.
Geren…also soviel ich weiss vier Geren doch erst so ab 1300…und wie stehts mit dem Reitschlitz?
Berichtigt mich, wenns nicht stimmt…
miles roma ! miles imperatore ! Euer Haduwolff
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Eintrag #4 vom 10. Mrz. 2003 09:13 Uhr
Thomas Jetzfellner
Reitschlitz hat die Cotte keine dafür an der Stelle eine Gere
Und danke für die Antwort, dann könnte ich mir theoretisch die Brettchen Borte sparen …. aber am Armabschluss und Hals würde mir doch noch so ein bischen Borte gefallen. Hmmm muss ich wohl mal auf dem nächsten MA Markt mal bei anderen Leuten ein bischen spicken
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Eintrag #5 vom 10. Mrz. 2003 09:48 Uhr
Heiko Marquardt
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..dir gefällt Borte an das Gewand zu machen, dann tu es doch!
Viele Grüße Heiko
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Eintrag #6 vom 10. Mrz. 2003 10:51 Uhr
Ranes Haduwolff
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Grüß Ecuh,
Thomas, sag doch einfach das genaue Zeitfenster Deiner Darstellung und den Ort, dann wirds leichter.
So wurde ich darauf hingewiesen, daß z.B. in Dänemark Kleidung mit vier Geren im 12. Jhdt. getragen wurde (Danke Wolf!).
Eben in Dänemark.
miles roma ! miles imperatore ! Euer Haduwolff
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Eintrag #7 vom 10. Mrz. 2003 13:45 Uhr
Thomas Jetzfellner
Achja …. ich wollte das ja auch noch reinschreiben ;) immer diese geistige Umnachtung.
Zeit 11/12 Jhd (eher 12.) im Süddeutschen Raum.
Muss mir dann demnächst noch ne Surcotte machen aber das hat ja noch Zeit
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Eintrag #8 vom 11. Mrz. 2003 09:46 Uhr
Sylvia Crumbach
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Hallo,
für das 11./12. Jahrhundert zeigen viele zeitgen. Abbildungen wo Borten oder Verzierungen sitzen.Soweit ich weiß gibt es leider keine kompletten erhaltenen Kleidungsstücke. Im Thread "Einsetzen von Gehren" habe ich die Literaturangabe für die Kittel mit eingesetzten Gehren auf Dänemark genannt. Diese Kittel sind ohne Zierbesätze. Du hast allerdings mit Rot/grün eine "teure" Farbauswahl getroffen. Ein reines Grün (nicht diese "ßkonaturtöne" Birke auf Eisen etc.) ist eine Doppelfärbung. Da sollte das gute Stück schon verziert sein.
Auch auf die Gefahr hin mich wieder super heftig unbeliebt zu machen:
An was für eine Borte hast Du gedacht? Für die üblichen Borten in Schnurbandtechnik kenne ich keinen einzigen Nachweis. Reste von Borten sind im Nachweis auch Bodenfunden nicht eben selten, meist durch die erhaltenen eingewebten Metallfäden. (z.B. für Schlewig), auch in Kirchenschätzen sind einige Borten erhalten geblieben. Die Formensprache der Muster ist klar und sehr einheitlich, was Nacy Spies durch die Herstellungorganisation begründet.
Eine Alternative wären Besätze mit Stickereinen. Die Techniken sind für den einen oder anderen eventuell einfacher zu erlernen als die doch etwas aufwendigen Brettchenwebetechniken.
Sylvia
Projekte zur lebendigen Geschichte
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Eintrag #9 vom 11. Mrz. 2003 10:50 Uhr
Heiko Marquardt
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Jetzt machst Du es dem armen Kerl aber wieder schwer! >;o)
Der weis ja bald gar nicht mehr was er machen soll! >:o)
Viele Grüße Heiko
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Eintrag #10 vom 11. Mrz. 2003 12:26 Uhr
Thomas Jetzfellner
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Ok das war jetzt sehr viel Information .....
… aber richtig schlau bin ich nicht draus geworden, aber unbedliebt hast du ddich bei mir auch nicht gemacht ;)
Ok ich weiss dass Rot/Grün eine "teure" Farbkombination ist … hat mir halt am besten gefallen *g* und den Stoff hab ich auch noch sehr günstig gekriegt. Welche Borte …. keine Ahnung ich hätte mir von wwwdiespindel.de oder so einfach eine "günstige" Borte bestellt … ok ich weiss selbsermachen wäre zwar besser aber ich hab mir ja dafür schon das gute Kleidungsstück genäht ;)
Ich denke mal eine Borte von der Homepage dürfte die Sache dann schon in Ordnung aussehen lassen
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Eintrag #11 vom 11. Mrz. 2003 13:26 Uhr
Heiko Marquardt
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Ich bin mit den Borten von der Spindel auch sehr zufrieden. Allerdings wäre die dort Leinenborten natürlich Authentischer als die aus Baumwolle. ABer da entscheidet auch ein wenig der Geldbeutel!
Viele Grüße Heiko
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Eintrag #12 vom 11. Mrz. 2003 14:22 Uhr
Thomas Jetzfellner
Ich habe mir überlegt noch eine Gugel zu nähen. Nur würde das zeitlich noch dazu passen. Ich denke an die rundgeschnittene Fassung mit einem Zipfel(nicht aber diese extrem lange Version).
Gruß Thomas
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Eintrag #13 vom 11. Mrz. 2003 15:35 Uhr
Heiko Marquardt
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Natürlich passt eine Gugel, nur darf die keinen Langen Zipfel haben. Wie Du schon sagts eine ganz normale "Kapuze" eben!
Viele Grüße Heiko
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Eintrag #14 vom 11. Mrz. 2003 15:41 Uhr
Heiko Marquardt
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Leider habe ich jetzt nur dieses Bild gefunden
Dieser dort abgebildete Zipfel ist eigendlich gar keiner, da die Gugel automatisch so fällt.
Im Prinzip kannst Du diese Anweisung nehmen die in dwer Bibliothek beschrieben ist, nur musst Du das lange spitze Ende weglassen.
Viele Grüße Heiko
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Eintrag #15 vom 11. Mrz. 2003 15:44 Uhr
Heiko Marquardt
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Jetzt habe ich die entsprechende Gugel gefunden:
Diese sollte es sein:
Viele Grüße Heiko
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Eintrag #16 vom 11. Mrz. 2003 15:59 Uhr
Thomas Jetzfellner
cool danke ! dann weiss ich ja was ich am wochenende machen werde ;)
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Eintrag #17 vom 12. Mrz. 2003 07:24 Uhr
Heiko Marquardt
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Rumgugeln vieleicht?
Viele Grüße Heiko
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Eintrag #18 vom 16. Jun. 2003 10:56 Uhr
Joachim Dittrich
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Habe mal den Vorschlag aufgegriffen und Posts von dem Threat Gabs oder gabs nicht zum ‘Ort des Geschehens’ verfrachtet. Hadu, ich hoffe auf dein Einverständnis (und wenn nicht: eh zu spät ;o)
Beste Grüße,
Achim
Borten….
Ranes Haduwolff
33181 Bad Wünnenberg
Grüß Euch,
…eine weitere Spruchweisheit: "Zur Mitte des 13. Jahrhunderts wurden keine Borten mehr getragen"…
Kreuzfahrerbibel Folio 31 Bild183, 31 B.191, 31, B.195, 32 B.200, 33 B.201-203
Borten an ßrmelenden, Säumen, Kragen und an Schuhen erste Hälfte 13. Jhdt..in "Deutsche Buchnmalerei in vorgotischer Zeit"
Cod.Vat.Lat. 39 um 1240 Italien: Breite Borten an Kleidung variabel angebracht.
Und dann natürlich die Werke von Nancy Spies…siehe die Bortenthreads..
miles roma ! miles imperatore ! Euer Haduwolff
Dazu noch meine eigenen Rechercheerkenntnisse (Auszug):
"…Nach 1200 bleiben Kleidersäume, ßrmel und Halsausschnitte bis in die 1250er hinein verziert, allerdings nicht mehr so verschwenderisch wie im 12. Jahrhundert; der Besatz am Halsausschnitt wird immer seltener. Um oder nach 1260 werden Borten und Stickereien seltener verwendet, verschwinden aber niemals gänzlich aus der Mode."
Achim v. Hohenberg gen. de Clavis, auch mal genannt ‘der Ausdauernde’
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