Eintrag #1 vom 17. Jul. 2006 13:09 Uhr
Wolfgang Becker
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Hallo alle zusammen,
ich habe mich gestern hier angemeldet, bin also noch ein Neuling. Ich bin jetzt seit ca. einem Jahr in der Mittelalterszene unterwegs und da meine Gruppe bald einen Markt ausrichtet, dachte ich könnte einen Pranger dazu beisteuern. Nur leider habe ich im Netz bisher keine Anleitung zum Bau eines Prangers gefunden(was bei den vielen Prangern die ich gesehen habe ja verwunderlich ist), vielleicht möchte jemand seine Kenntnisse an mich weitergeben. Am besten wäre es natürlich man kann den Pranger auch leicht wieder zerlegen, so das man ihn ins Auto hinein bekommt ;-).
Wolfi
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Eintrag #2 vom 17. Jul. 2006 13:45 Uhr
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Ich kenne keinen einzigen Hinweis auf diese auf heutigen "Mittelalter"märkten üblichen Pranger.
Ich habe keine Ahnung, woher die Teile eigentlich stammen, persönlichg vermute ich eher den Historismus als Ursprung und wie immer wird alles, was kultig schröcklich wirkt, von der Marktszene unreflektiert begeistert abgekupfert.
Ich hab grad mal im Schankraum rumgefragt, anscheind ist schlicht ein eingelassener Ring zum festketten des Deliquenten die mittelalterliche Praxis.
Von den Holzteilen würde ich jedenfalls deutlichst abraten, es sei denn ,du treibst irgendwo einen konkreten Beleg auf.
Dann hat sich aber wahrscheinlich auch die Frage nach einer Bauanleitung erledigt.
Gruß, Ivain
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Eintrag #3 vom 17. Jul. 2006 15:55 Uhr
Oliver Höfgen
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Alle Pranger der öffentlichen Gerichtsbarkeit die ich kenne sind eine Steinsäule zum festketten.
Das ist natürlich nicht representativ.
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Eintrag #4 vom 17. Jul. 2006 19:47 Uhr
Ivonne Werner
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Folgendes steht bei Wikipedia:
Bauformen
Es gibt verschiedene Bautypen des Prangers:
Ein Halseisen, das mit einer Kette am Rathaus, der Kirche oder einem sonstigen öffentlichen Gebäude befestigt ist.
Ein in den Boden eingelassener Holzpfahl mit einem Halseisen daran (Schandpfahl).
Der Sitzpranger, ein Schandstuhl oder Schandesel, war ein hölzernes Gestell, welches auf einem öffentlichen Platz stand. Der Betroffene hatte darauf zu sitzen.
Ein Käfig, zum Stehen und Sitzen auf öffentlichen Plätzen. Ein solcher befindet sich noch heute auf dem Markt der Stadt Leutschau (Levoča) in der Slowakei und in Möhringen (Donau).
Auch der Lästerstein ist hierzu zu zählen.
Im alten China, Japan und Korea ein quadratisches Holzbrett mit einer kreisrunden ßffnung für den Hals (Holzkragen, chin. ànsuǒ [項鎖], kor. kal, jap. kubikase [首枷]). Es gab Ausführungen für nur einen Delinquenten (Bild) oder auch für mehrere (Bild). In Europa waren derartige Geräte als Halsgeige bekannt.
Die wohl verbreitetste Form des Prangers bestand in der Regel aus zwei parallel angeordneten Brettern, die durch Scharniere miteinander verbunden und am Ende eines starken Pfahles angebracht waren. In beiden Brettern waren Aussparungen für den Hals und, links und rechts davon, für die Handgelenke. Die geschlossenen Bretter fesselten nun den Straftäter um Hals und Hände. Derart ausgestattet, wurde er dann auf öffentlichen Plätzen ausgestellt.
Ivonne
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Eintrag #5 vom 17. Jul. 2006 21:40 Uhr
Jens
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Nun, das steht bei Wikipedia, ja.
Nur woher hat Wikipedia es?
Nicht böse sein, aber die Zitate von Wikipediaartikeln finde ich nicht sehr fruchtbar.
Da könnte ich gleich Google verlinken.
Gruß, Jens
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Eintrag #6 vom 18. Jul. 2006 10:23 Uhr
Ingo Ludwig
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Es stimmt, dass Wikipedia nicht als historische Quelle zu werten ist, trotzdem ist bei dem erwähnten Artikel ein Bild eines hölzernen Pranger (
upload.wikimedia.org/wikipedia/[
]/180px-Fomfr_pra[
]) mit der Unterschrift "Pranger im Freiburger Foltermuseum". War schon mal jemand dort und kennt das abgebildete Teil, von wann stammt es?
Wäre ein solches Fundstück (vorausgesetzt, es ist richtig datiert und keine Fälschung) nicht Beleg genug für das Vorhandensein eines hölzernen Prangers?
Gruß, Ingo
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Eintrag #7 vom 18. Jul. 2006 10:24 Uhr
Ingo Ludwig
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Gruß, Ingo
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Eintrag #8 vom 18. Jul. 2006 10:39 Uhr
Mike Grünwald
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Vergesst das Freiburger Foltermuseum. Einfach nur ne bessere Geisterbahn. Wenn da überhaubt Irgendein Austellungsstück Original ist, dann bestenfalls aus dem Historismus. Ich für meinen Teil hab das Eintrittsgeld gereut…..
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Eintrag #9 vom 18. Jul. 2006 12:28 Uhr
Ivonne Werner
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Ja stimmt schon: leider sollte man die in Wikipedia stehenden Dinge meist nicht ohne bedenken hinnehmen - kann ja schließlich jeder etwas reinschreiben.
Zur Frage nach den Quellen: die sind unten angegeben.
Dachte mir nur ich schreib’s mal rein, da eben das Bild aus dem Museum dabei ist.
Aber nichts für ungut ;)
Ivonne
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Eintrag #10 vom 25. Jul. 2006 08:41 Uhr
Ingo Ludwig
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Na wenn das so ist …
Interessanterweise macht das Freiburger Foltermuseum zum Jahresende dicht - und der bisherige Betreiber ein Herr Lenny Vries, eröffnet demnächst ein "mittelalterliches Museum auf der Vlotburg" - wir dürfen "gespannt" sein
Gruß, Ingo
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Eintrag #11 vom 28. Aug. 2006 18:28 Uhr
David Philippi
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In der Fußgängerzone von Trier steht ein Pranger nach, anscheinend, spätermittelalterlichem Vorbild. Dabei handelt es sich um einen Holzpfahl an dem zwei Ketten für die Arme angebracht waren.
Bilder gibt’s hier:
fidepus
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Eintrag #12 vom 29. Aug. 2006 12:08 Uhr
Ruth
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Pranger in den Chronicles des Matthew Paris
Hallo,
mir fällt gerade ein, dass es einen freistehenden Pranger auch in den Miniaturen der Chronica majora des Matthew Paris zu bewundern gibt (England, Mitte 13. Jh).
Bild könnte ich bei Bedarf scannen und verschicken.
Ruth
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Eintrag #13 vom 30. Aug. 2006 00:22 Uhr
J.
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könntest du sie nicht einscannen, und hochladen?
Johan von Dreiadlerstein
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Eintrag #14 vom 30. Aug. 2006 13:43 Uhr
Ruth
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@ Joey: da die Bilder aus einem urheberrechtlich geschützten Werk stammen, werde ich sie nicht einfach so im Netz publizieren. Per Mail für den Privatgebrauch ist da viel unverfänglicher…
Ruth
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