Thema als Feed (RSS 2.0) Thema als Feed (ATOM 1.0) Bäuerliche Sitten und Bräuche

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Eintrag #1 vom 12. Jul. 2000 19:40 Uhr   Nachricht

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Würde gern mit euch Profis einen Disput über bäuerliche Sitten und Bräuche beginnen. Wir beschäftigen uns schon einige Zeit damit, da es bei uns einen Hoftag "stolperhof anno domini 1799" gibt, sicher für euch "zu spät", aber in Meck-Pomm kommt ja bekanntlich so und so alles 100 und mehr Jahre später… Also, in punkto Handwerk u.ä. sind wir ziemlich auf dem Laufenden, auch was diverse Freßgelage und Hungerszeiten betrifft, nur was gab es sonst noch in den verschiedenen Regionen Deutschlands? Bin heute übrigens erstmalig so mutig gewesen und hab in eurem Chartraum (oder wie immer das heißt) gelauscht und ein wenig geplauscht. Da mir ein MA-Wesen dort den Namen "stolperchen" verpaßt hat, bleiben wir doch dabei… Bin wahnsinnig gespannt, was nun passiert…
stolperchen

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Eintrag #2 vom 12. Jul. 2000 21:54 Uhr Sylvia Crumbach  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Sylvia Crumbach eine Nachricht zu schreiben.

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Moin, Moin! um was genau soll`s denn gehen? Um richtige Traditionen, die sich Zeitübergreifend - auch teilweise archäologisch nachweisen lassen oder um Brauchtum in Richtung Feste, Sagen und Sitten? Kennt Ihr das Buch Zauber, Riten und Symbole - Magisches Brauchtum im Volksglauben? Autor Hervè Fillipetti/Janine Trotereau ISBN 3-88199-935-3 Viele der beschriebenen Dinge stammen zwar aus Frankreich es ist jedoch ein wirklich schöner, fundierter Bildband zu bäuerlichen Bräuchen in Geschichte und Gegenwart. (Das Buch beschäftigt sich nicht mit Neo-Heidentum) Ich könnte einiges auch dem Breich Ostholstein beisteuern. Sylvia

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Eintrag #3 vom 13. Jul. 2000 10:56 Uhr Dietrich (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Dietrich eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Berit. Wenn euer Hoftag im Jahre 1799 angesiedelt ist, bist Du im Mittelalter wirklich nicht richtig. Wende Dich doch mal an die Napoleoniker; die stellen den Zeitraum von 1789 bis 1815 dar. Bei Interesse kann ich Dir Kontaktadressen geben; und im August sitzen die Preußen in der bäuerlichen Gebäudegruppe im Freilichtmuseum Kommern, inklusive Zivildarstellern. Nicht gerade der nächste Weg für Dich, aber vielleicht ist ja jemand von euch in der Nähe und kann sich das mal ansehen. Oder ich schicke Dir Fotos.
Dietrich

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Eintrag #4 vom 13. Jul. 2000 21:54 Uhr   Nachricht

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Liebe Sylvia, lieber Dietrich,vielen Dank für die Tips, zumal ich total erstaun bin, daß es funktioniert… Ich komme gern auf die netten Angebote zurück, wo bei es uns nicht auf archäologische Dinge ankommt. Das Buch werde ich mir besorgen und Dietrich wäre ich dankbar, wenn er mir nun sagt, wie ich an die Kontakte komme. Das erwähnte Treffen ist sicher ne tolle Gelegenheit, nur habe ich mir meinen Tourismustraum erfüllt und muß den jetzt in der ersten Saison umsetzen (also ist Zeit für Reisen oder auch nur Ausflüge etwas, was ich mir momentan überhaupt nicht leisten kann… Nochmals viele Grüße
Berit

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Eintrag #5 vom 17. Jul. 2000 00:32 Uhr Marita Wolff  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Marita Wolff eine Nachricht zu schreiben.

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Wann ist denn euer Hoftag? Ich komm rein interessehalber und weils so nah ist, direkt mal schauen.
Grüß die sonnenreichste deutsche Insel von der Wölfin

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Eintrag #6 vom 18. Jul. 2000 21:32 Uhr Christoph Bitter   Nachricht

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Hallo Berit! Ländliches Brauchtum in versch. Regionen: In Ostpreußen feierte die Landbevölkerung das Mitsommernachtsfest in jedem Dorf. Es hatte den Vorteil, daß sich das ganze Dorf mal traf; nicht immer einzeln oder in der Kirche. Eigentlich war dieses Fest eine einzige Orgie: es wurde getratscht, gesoffen, gerauft, gefressen und gef… die ganze Nacht über.´Das Fest frischte den harten Alltag der Bauern natürlich erheblich auf. Auch gab (gibt?) es ein großes Fest am Spierlingsee an einem bestimmten Tag. Dahin versuchte jeder Masure zu kommen, der konnte. Ein Volksfest, daß sich hautsächlich um den Spierlkönig (ein hölzerner Fisch, der unter einer Brücke bei Nikolaiken befestigt ist), drehte. Der Holzfisch wurde Anfang des 18. Jhd. gefertigt und beruft sich auf eine Sage über einen Fisch mit Krone. Bei dem Fest wurde der Holzfisch von seiner Verankerung gelöst und durch Nikolaiken getragen; ein Massenumzug mit viel Trubel drumherum. Dann wurde er wieder befestigt für das nächste Jahr. Das Original verschwand 45 spurlos. Heute existiert ein neuer. In Ortelsburg fand deffinitiv bis 45 ein Fest statt, daß die Eroberung des Ortes durch den Deutschen Orden nachstellte. Auch hier Buden und Verkaufsstände und eine Theateraufführung, die die halbe Ortschaft mitmachte. Im "Ortelsburger Blättchen", 2/1951, wird das letzte Fest von 44 genauestens beschrieben. Demnach wurde eine kleine Holzburg aufgebaut, die von den Pruzzen-Darstellern besetzt wurden. Die Darsteller des Ordens sammelten sich hinter einem Wald am See. Der erste Ansturm der Berittenen (in Masuren gab es viele Pferde und daher auch viele Reiter) wurde von den Pruzzen abgewehrt. Dann stürmten die Fußtruppen los und brachen die Festung teilweise, mußten sich aber zurückziehen. Angesichts der Lage ergab sich der pruzzische Fürst mit der Zusage des Ordens, seine Mannen unbehelligt ziehen zu lassen. Als diese dann jedoch abgeschlachtet wurden, tötete der Fürst seine Familie und sich. Das war der Höhepunkt des Theaters und wurde auch möglichst dramatisch dargestellt. Danach gab es noch einen Umzug und natürlich ´mal wieder Sauferei und Feier bis zum Morgengrauen. Weis nicht, ob Du damit etwas anfangen kannst, aber Du hast nach Regionen gefragt. Gruß v. Arlen

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Eintrag #7 vom 23. Jul. 2000 00:18 Uhr   Nachricht

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Hallo, Ihr alle! Ich bin total erstaunt wie nett und wirklich "ernst" hier geantwortet wird, einfach nette Seiten, die ich da zufällig gefunden habe. Alle Tips und hinweise werden von mir verwertet und vielleicht kann man ja das eine odere andere "importieren", wird einem ja keiner böse sein… Für die Wölfin, und andere die es interessiert, unser Hoftag ist immer Mittwochs und zusätzlich wenn wir ein "Stolperhof anno domini 1799" als Tag oder Abend bzw. Wochenende im Auftrag haben (Kommerz ist nunmal wichtig, sonst kann man sich alles andere nicht leisten. Nochmals Grüße und Dankeschön
Berit

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Eintrag #8 vom 10. Aug. 2000 19:17 Uhr Christoph Bitter   Nachricht

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Hallo Berit! Noch ein Fest, noch Lebendig bei Bonn in dem Dorfe Vilich: Aus Regionalzeitung: "Ganz Vilich ist im Fieber, denn am 12. August findet wieder die uralte "Bottemelch`s Taufe" statt. Auch diesmal wird ein Mitglied der Gemeinde zu einem vollwertigen Vilicher durch die "Bottemelch`s Taufe". Um 15:00h treffen sich alle Bottemelchs`Jonge bit Ausnahme des Täuflings natürlich, bei Pastor Kunze der im vollen Ornat zu sehen ist. Zur Einstimmung wird ein "Komodelack" (heute sagt man "Korn" dazu) zu sich genommen. Im Festzug geht es zum Hause des Täuflings und von dort zum "Möllebach". Hier wird um 16:00h die altehrwürdige Zeremonie vollzogen. Niemand sonst als der Pastor selbst wird die Taufe im Bach vollziehen. All dies ist eine Sitte, die einen Zugereisten zum neuen Dörfler macht. Gruß v. Arlen

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Eintrag #9 vom 24. Aug. 2000 21:35 Uhr Christoph Bitter   Nachricht

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Hallo Beritt! Ich empfehle Dir folgende Bücher zu dem Thema: "Aberglaube-Sitten-Feste Germanischer Völker" Reinsgerg-Düringsfeld, Reprintverlag Leipzig, ISBN 3-8262-1804-3 Teufel, Satan, Luzifer", Gerald Messadié, Komet Verlag, ISBN 3-933366-19-4 Gruß v. Arlen

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