Backofen selber bauen
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Eintrag #1 vom 01. Nov. 2008 13:20 Uhr
Artur Bursy
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Hallo zusammen,
hat jemand Hinweise zu Literatur und Vorgehensweise zum Bau eines (nach Möglichkeit mobilen) Backofens?
Außerdem wären historische Belege interessant…
Besten Dank euch allen
Artorius
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Eintrag #2 vom 01. Nov. 2008 19:04 Uhr
Jörn
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Hallo Artorius,
auf der Seite von wwwexperimentum-info.de wird ein transportabler Backofen gezeigt.Die Gruppe führt den Ofen auch vor. Die können wahrscheinlich auch über die Bauweise detailliert Auskunft geben.
Grüsse,Fulcher
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Eintrag #3 vom 03. Nov. 2008 19:06 Uhr
Dorothee
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Im Buch:
"Praktische Alltagsgegenstände des Hochmittelalters" von Stephan Wester ist auf Seite 12-13 ein solcher Ofen zusehen, allerdings nicht transportabel.
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Eintrag #4 vom 28. Jan. 2011 15:46 Uhr
Florian Gruber
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Gott zum Gruße,
dieser Frage möchte ich mich ebenfalls noch einmal anschließen.
Hat jemand eine Idee, wie sich ein transportabler Backofen für das MA-Lager konzipieren und umsetzen ließe?
Ich hab an alles Mögliche bereits gedacht - 3 Teilig aus Backsteinen, aus Metall zum über den Grill hängen, Metallrahmen der mit Backsteinen ausgekleidet wird etc…
Ich bin aber echt noch auf keinen grünen Zweig gekommen!
Also, ich bitte um Hilfe!
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Eintrag #5 vom 28. Jan. 2011 16:48 Uhr
Carola
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Grapen mit Deckel sind sozusagen _das_ transportable Backöfchen für den Reisenden, der auf keinen Komfort verzichten möchte.
Nachteil: Sie sind m.W. erst ab dem 13. Jh. belegt (n.Chr.).
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Eintrag #6 vom 28. Jan. 2011 16:54 Uhr
Jens
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Ob Kugeltopf, Grapen oder Standbodentopf- ähnliche keramische Lösungen gibt es eigentlich das ganze Mittelalter über. Carola, ich nehme an, Du meinst bronzene Grapen- ich bin mir der Beleglage vor dem 13ten Jahrhundert dafür nicht sicher, meine aber, dass es mindestens für das 12te bereits Exemplare gibt.
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Eintrag #7 vom 28. Jan. 2011 18:20 Uhr
Andrej Pfeiffer-Perkuhn
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Ich nehme mal an das es um einen trasportablen Backofen in dieser Art geht: wwwaeiou.at/aeiou.history.data.jpg/008536.jpg
Den findet man zwar in mehreren Versionen der Rhiechenthal-Chronik, die beschreibt allerdings mit dem Konzil in Basel eine besondere Situation, eben dem Konzil in Konstanz, bei dem ungewöhnlich viele Personen in einer Stadt zusammen kamen. Normalerweise sollte man davon ausgehen können das die in einer Stadt vorhandenen Backmöglichkeiten ausreichen. In Feldlagern könnte man so etwas sicher vermuten, einen nachweis kenne ich nicht.
Zum Bau, ich weiß von einer Rekonstruktion, bei der, glaube ich ein gemauerster Ofen mit Lehm abgedeckt wurde. Das ganze war letztendlich als Ofen nutzbar aber kaum transportabel.
Schöne Grüße
Andrej
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Eintrag #8 vom 28. Jan. 2011 19:22 Uhr
Carola
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Backen im Kugeltopf gestaltet sich wegen der Verengung am Hals eher, wie der Guss in verlorener Form. Das gilt auch für die mir bekannten slawischen Standbodengefäße des 12./13. Jahrhunderts. Ob es davor auch Gefäße mit weitem Hals gegeben hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber wenn man nicht gerade eine Pfanne mit Deckel verwendet, ist ein weithalsiger Grapen (egal jetzt, ob aus Bronze oder Keramik) schon das Gefäß der Wahl.
Alternativ gibt es auch noch die Möglichkeit, einen Mörser als Backform zu nutzen. Rezepte für derartige "Mörselkuchen" finden sich gleich in mehreren spätmittelalterlichen Kochbüchern.
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Eintrag #9 vom 31. Jan. 2011 09:13 Uhr
Jens
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Hallo Carola,
Fehlt da etwas im ersten Satz?
DIe mir bekannten Grapen-und Standbodentopfformen haben auch einen engen Hals. Ich sehe den Punkt nicht.
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Eintrag #10 vom 31. Jan. 2011 13:47 Uhr
Carola
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ist der Punkt. Wenn Du in einem Gefäß mit engem Hals etwas bäckst, bekommst Du es nicht mehr raus.
M.W. kommen aber ab dem 13. Jahrhundert dreibeinige Gefäße mit weitem Hals (und Deckel) auf. Diese habe ich mit unter den Begriff "Grapen" gefasst. Ich lasse mich aber gerne korrigieren, wenn es dafür eine Spezialbezeichnung gibt.
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Eintrag #11 vom 31. Jan. 2011 15:25 Uhr
Jens
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Carola,
Hast Du mal ein Beispiel? Ich kann mir unter weithalsigem Grapen nix vorstellen.
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Eintrag #12 vom 31. Jan. 2011 19:35 Uhr
Florian Gruber
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das Problem ist natürlich, dass sich auch dieser Backofen schlecht in ein Lager transportieren ließe.
Deswegen war meine Idee eben,
einen ähnlichen Backofen wie abgebildet so zu konstruieren, dass er in ein paar handlichere Teile zerlegt und damit einfacher transportiert werden kann.
Ich weiß, es gibt dafür keine Belege,
aber ein Backofen auf einem Mittelalterevent, der zumindest optisch und funktionell so wie ein (im MA fest aufgebauter Backofen) konzipiert ist wäre auf jeden Fall eine wesentliche Bereicherung gegenüber der auf gummibereiften an Marktveraufsbuden stehenden Backöfen.
(Ach ja, bevor einer frägt, Wir stellen das 13. JH dar, ich würde mich aber auch für alles Wissenswerte Querbet über Backöfen freuen!)
Deshalb auch danke für die "Grampen" - eine Interessante Neuigkeit, die mir noch nicht bekannt war. Bin schon am überlegen ob und wie sich diese realisieren liese.
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Eintrag #13 vom 01. Feb. 2011 10:45 Uhr
Frank
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In Buoch und Umgebung (Esslingen, Remstal) fanden sich kaum Grapen, nur kleine Formen mit Füßchen. Die überwiegende Formen von Töpfen waren die Kugeltöpfe mit glatten Boden, in verschieden Größen.
Adhoc anbei ein altes Heft, Abb. Tafel 1.
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Eintrag #14 vom 01. Feb. 2011 10:48 Uhr
Jens
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Hallo Florian,
"Grapen", nicht "Grampen" ;)
Besagtes Beispiel ist aber spezifisch 15tes, Konzil von Konstanz, und die vor Ort zu dem Zeitpunkt herrschende Situation. 13tes, und jenseits dieses Szenarios, sieht es mit einer solchen Konstruktion meines Wissens nach mau aus.
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