Thema als Feed (RSS 2.0) Thema als Feed (ATOM 1.0) Aschermittwoch - Fastenzeit....!

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Eintrag #1 vom 27. Feb. 2001 09:35 Uhr Ranes Haduwolff  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Ranes Haduwolff eine Nachricht zu schreiben.

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Grüß Euch, da ich nun mal im MA ein Christ bin, muß ich mich auch mit den Gebräuchen auseinandersetzen. Morgen beginnt die Fastenzeit bis Ostern, also kein (rotes?) Fleisch, kein Allohol, keine Süssigkeiten? Eine Reinigung des Körpers von gewissen Giften ist ja ganz nützlich, aber ich würde gerne mehr über das Ganze wissen. ßbrigens zieht das einer unserer Ritter durch. Das tut dem Mann auch gut, wie er sagt. Fastenspeisen…Gebräuche…????
Euer Haduwolff

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Eintrag #2 vom 27. Feb. 2001 13:11 Uhr Ronald (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Ronald eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo zusammen, ch kann eine kleine Anekdote zu diesem Thema beitragen: Als eines Tages eine kleine Reisegruppe durch Zufall einen kapitalen Wildeber ausmachte, packte die Junker / Ritter die Jagdlust. Sie hazten den Eber also eine gewisse Zeit, und brachten ihn schlussendlich in der Nähe eines kleinen Baches zu Fall und erlegten ihn. Da es aber Fastenzeit war, also die Zeit zwischen dem Aschermittwoch und dem österlichen Karfreitag, durften sie das Fleische des Tieren als gute Christen nicht verspeisen. Da aber ein Priester in der Nähe war (er gehörte wohl zu dieser Reisegesellschaft), ersannen sie eine Lösung : Die erfolgreichen Jäger warfen das getötete Tier in den Bach und der Priester .. TAUFTE den erlegten Eber auf den Namen KARPFEN ! So stand dem Genuss eines leckeren FISCHERGERICHTES nichts mehr im Wege :-) So viel von mir dazu. Ronald

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Eintrag #3 vom 27. Feb. 2001 15:16 Uhr Ulrich Scheunemann  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Ulrich Scheunemann eine Nachricht zu schreiben.

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Gott zum Grusse ! Leider muss ich dir wiedersprechen Bruder die Fastenzeit geht bis zum Karsamstag !!! Die christliche Fastenzeit dauert vierzig Tage und beginnt mit dem Aschermittwoch und endet mit dem Karsamstag. Dabei werden nur die Werktage, also keine Sonntage gezählt. Die Zahl 40 findet sich noch in vielen anderen Bibeltexten. Die Ableitung dieser 40 Fastentage, geht auf die vierzigtägige Gebets- und Fastenzeit von Jesus, nach der Taufe im Jordan zurück. In der Fastenzeit ahmt der Christ die 40 Fastentage von Christus nach. Weitere Ereignisse die 40 Tage andauerten sind die Wanderung von Elia durch die Wüste und die Tage die Mose auf dem Berg Sinai verbrachte. Auch das Volk Israels verbrachte 40 Jahre in der Wüste. Die Vorbereitungswochen während der Fastenzeit vor dem höchsten christlichen Fest Ostern haben eine lange Tradition und sind bereits zu Beginn des 4. Jahrhunderts bekannt. Die Gläubigen verzichteten in der alten Kirche während der Fastenzeit auf Fleischspeisen und Wein, später auch auf Milch, Butter, Käse und Eier und begnügten sich mit einer Mahlzeit am Abend. Nach alter Sitte wurde allerdings der Sonntag als Fasttag ausgenommen. In der Fastenzeit muß heute nicht auf Essen und Trinken verzichtet werden, sondern sie soll auf einen sinnvollen Umgang mit den Gaben Gottes und der Schöpfung hinweisen und uns aufzeigen, wie wir verantwortungsvoll unser Leben gestalten können. Früher wurde Taufbewerbern in dieser Zeit eine Buße auferlegt, in dem sie auf das Essen verzichten mußten und dann zur Osternacht getauft wurden oder sie durften keinen Gottesdienst besuchen und mußten violette Kleidung tragen und durften diese erst wieder in der Osternacht ablegen, als Zeichen der Vergebung Ulrich von Erckenrode
Pro fide pro ultimate hommidum

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Eintrag #4 vom 28. Feb. 2001 17:21 Uhr Ranes Haduwolff  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Ranes Haduwolff eine Nachricht zu schreiben.

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Grüß Euch, ,,,war das schon alles? Wie setzt Ihr das für Euch um, seid Ihr in Eurer Darstellung an solchen DIngen interessiert? Gibts Leute, dies heute noch so halten (durchhalten)? Und sind besondere Gebräuche aus dem HMA überliefert?
Euer Haduwolff

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Eintrag #5 vom 28. Feb. 2001 21:51 Uhr Marita Wolff  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Marita Wolff eine Nachricht zu schreiben.

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Bin doch schon dabei. Fasten bedeutet ja Reinigung des Körpers und Buße für die Seele. Nun, meiner Seele gönne ich etwas Ruhe und Nachdenklichkeit derzeit, meinem Körper jedoch wirklich eine Fastenzeit. Wohltuend dabei ist die entschlackende Wirkung auf den Körper, die man mit einem anfänglich strengen Fastenregime, das später sanft nachläßt, erzielt. Man muß nichtmal hungern, auf nichts Wichtiges verzichten. Ich halte mich allerdings nicht an christliche Anleitungen sondern an solche zum Heilfasten.
Es grüßt die Wölfin

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Eintrag #6 vom 03. Mrz. 2001 01:45 Uhr Jürgen Hönicke   Nachricht

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während des 30-jährigen Krieges und danach wurden noch häufig Fastentage (-wochen) durch unseren Kurfürsten angeordnet. Man bedenke: die Reformation hatte schon gesiegt! Außerdem hatte das Konzil von 1244 ja schon bestimmte, im Wasser lebende, Tiere von dem Fasten ausgenommen. Mein persönlicher Eindruck: nachdem ich eine Menge Rechnungen von Räten von verschiedenen Städten gelesen habe, man hielt sich auch im Mittelalter sehr wenig an Fastenregeln.
Gruß

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Eintrag #7 vom 05. Mrz. 2001 09:51 Uhr Joachim Meinicke  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Joachim Meinicke eine Nachricht zu schreiben.

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Den Johanniterrittern war im Heiligen Land zumindest das strikte Fasten untersagt, da sie für den Einsatz bei Kräften bleiben sollten. Damals war Fisch (der Biber galt ob seines Schwanzes und seines Lebens im Wasser übrigens wirklich als Fisch) erlaubt. Heute würde ich viele Fischgerichte eher als eine besondere und teure Speise ansehen, die mit Enthaltsamkeit nicht mehr viel zu tun hat. Darauf zielte wohl auch Ulrichs Eintrag. Ich meine, Starkbier zu saufen gegen den Hunger ist ja vielleicht auch eine Methode, aber ob sie mit dem ursprünglichen Gedanken viel zu tun hat??? Ist Schokolade nicht auch als so ein Fastenersatz entdeckt worden? Aber so ging man damals halt an die Sache heran. Heute geht man mit Religion viel individueller um, aber so ein Herangehen dürfte einen Mittelalterlichem wohl fremd gewesen sein. Joachim

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Eintrag #8 vom 06. Mrz. 2001 21:19 Uhr Norbert Fritscher  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Norbert Fritscher eine Nachricht zu schreiben.

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Prost alle zusammen! Aus alten Klosterlisten läßt sich entnehmen, daß ein durchaus übliches Fastenfrühstück eines Bruders aus einem halben Brot und 1,5-2 Litern "Fastenbier" bestand. Ein Bier das nicht etwa verdünnt, sondern extra stark gebraut war. Also mal ehrlich, damit läßt sich dann ganz ausgezeichnet bis zum Mittagläuten meditieren.
Gruß Norbert

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Eintrag #9 vom 18. Mrz. 2001 18:38 Uhr Diana Fleischer   Nachricht

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Zur Frage in Eintrag 7 "Ist Schokolade nicht auch als so eine Art Fastenersatz entdeckt worden?" habe ich Folgendes in einem spanischen Kochbuch gefunden: Zitat "…Die Spanier brachten die Schokolade Mitte des 16. Jahrhunderts von ihrer Kolonie in mexiko mit. Von Palast zu Palast eroberte das Getränk die Königshäuser und den Adel Europas. In Spanien fand es sogar so viele Anhänger, dass es den Theologen zum Problem wurde: sie mussten den Papst bitten ,das Getränk von der Fastenregelung auszuklammern,denn sonst wäre ganz Madrid der Sünde verfallen. "Liquidum non rumpit ieiunium",lautete das Kirchenlatein der befreienden Bulle: "Flüssigkeit unterbricht nicht die Fast"…" Aus: Culinaria Espana S.287 Leider wird weder das Datum der Bulle , noch der Name des die Bulle verleihenden Papstes genannt. Aber nun zurück aus der Renaissance in das Mittelalter.Weiss jemand von Euch ,ob es ausser den Kranken ,von denen ich weiss ,dass sie nicht fasten mussten,auch noch andere Ausnahmeregelungen, z.B. für schwangere Frauen, Wöchnerinnen, stillende Frauen , Kinder bis zu einem bestimmten Alter oder alte Menschen? Waren die Fastenregeln für alle gesellsch. Schichten gleich , oder gab es diesbezüglich Unterschiede ?
Diana

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Eintrag #10 vom 22. Mrz. 2001 12:57 Uhr Claudia Bräuer   Nachricht

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Viele unserer heute sehr beliebten Speisen - man denke hier im Schwabenländle z. B. an die Maultaschen - gab es schon damals. Das Fleisch wurde verpackt, damit es Gott (?) nicht sehen konnte. Auch das mit dem Bier ist ja eine elegante Umgehung des Fastengebotes, vor allem da in diese Zeit Starkbier gebraut wurde. Es gab schon immer viel Einfallsreichtum, um sich drücken zu können - im Gegensatz zu heute wurde aber der äußere Schein mehr aufrechterhalten. Exakte Quellenangaben habe ich leider keine parat … aber als begeisterte Köchin läuft einem so etwas immer wieder über den Weg. Die Anekdote fand ich nett - ich kann mir das plastisch vorstellen! *hihi*
Claudia

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Eintrag #11 vom 22. Mrz. 2001 14:09 Uhr Ranes Haduwolff  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Ranes Haduwolff eine Nachricht zu schreiben.

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Grüß Euch, hmmmleckerlecker Maultaschen! Claudia, ab wann ist Dein "damals"
Euer Haduwolff

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Eintrag #12 vom 23. Mrz. 2001 02:07 Uhr Angela Kobelt  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Angela Kobelt eine Nachricht zu schreiben.

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Guten Tag! Zur Zeit setze ich mich ziemlich intensiv mit der Geschichte & Theorie des Karnevals auseinander (weildasdemnächstprüfungsthemafürmichist). Bei dem Thema läßt es sich natürlich nicht vermeiden, daß auch ein paar Informationen zur Fastenzeit abfallen; ich beginne einfach ´mal mit dem Fastengebot, an dessen konsequenter Umsetzung hier ja ziemlich gezweifelt wird: Trotz (oder wegen) aller Taktiken, das Fastengebot zu umgehen, wurde andererseits streng auf dessen Einhaltung geachtet: auf der Synode von Paderborn (785/´86) wurde beschlossen, daß ein Bruch des Fastengebots mit der Todesstrafe zu ahnden sei (ich hab´keine Ahnung, ob und wann dieser Beschluß wieder aufgehoben wurde…). Im Laufe des Mittelalters ist diese Strafe auch tatsächlich einigemale verhängt worden, noch 1536 wurde ein Student in Leipzig "von wägen das er off ein verboten Tag (…) fleisch gässen" über einem Feuer hängend zu Tode gebracht. (Quelle: Dietz- Rüdiger Moser, "Fastnacht-Fasching-Karneval", Graz 1986). Dementsprechend verpönt war es, die Karnevalsfeiern in die Nacht zum Aschermittwoch fortzusetzen. In der schwäbischen Alb (a propos Maultaschen!) gab es einen fiesen Brauch, der sich bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts erhalten hat: Derjenige, die nicht zur Aschermittwochsmesse erschienen war (aber in der Vornacht fleißig gefeiert hatte) erhielt nach dem Gottesdienst Besuch von den "frommen" Gemeindemitgliedern. Diese zwangen den armen Sünder in ein "Saugatter" - einen Bretterverschlag für Schweine - der dann auf einem Wagen durch das Dorf gefahren wurde (Quelle: Werner Mezger "Narrenidee und Fastnachtsbrauch." Konstanz 1991). Leider weiß ich aber nicht, wann diese Tradition begonnen wurde. Was hier bei den bisherigen Einträgen noch gar nicht erwähnt wurde, ist der Umstand, daß sich das Fastengebot nicht nur auf Fleischspeisen, sondern auf alle fleischlichen Genüsse und Gelüste erstreckte! Es waren also nicht nur die Metzger, die zur Fastenzeit kaum Geschäfte machen konnten, sondern ein noch viel älteres Gewerbe … . Im Mittelalter gab es in vielen großen Städten "offizielle" Bordelle, die von den Stadtvätern für jeweils ein Jahr verpachtet wurden. Die Pachtverträge endeten in der Regel mit dem Aschermittwoch, anschließend war das Etablissement bis Ostern geschlossen. Wenn der Pächter wechselte, blieben also mehr als 40 Tage Zeit, den Laden in Ordnung zu bringen und eine neue Belegschaft einziehen zu lassen (Quelle: Werner Mezger). So, daß reicht mir für heute, ich brauch jetzt erstmal ´was zum Essen ;-)
Gruß, Hezeloide.

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Eintrag #13 vom 23. Mrz. 2001 13:01 Uhr Claudia Bräuer   Nachricht

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Hallo Haduwolff, sorry, muß ich erst mal passen. Ein "sehr früh" ist etwas ungenau. Ich sitze hier aber im Büro, meine Unterlagen sind zu Hause. Werde mich die Tage aber drum kümmern, melde mich dann wieder. PS: Wären Maultaschen nicht so eine Sauarbeit würde ich sagen, ich koch´ mal welche … aber vielleicht kann ich unsere Schwäbin im Bunde überreden (Freienfels?), immerhin gibt´s auch des öfteren frisch geschabte Spätzle. Anmerkung noch zu Hezeloide: ich dachte, es ginge hier nur um´s Essen. Der Rest war mir auch bekannt. Insgesamt wird für das "tägliche gottesfürchtige" Leben von der Kirche so einiges geregelt - auch für den Rest des Jahres. Wobei das meiste (soweit mir bekannt - lasse mich aber gerne belehren!) heute noch gilt. Das mit dem Saugatter habe ich in all der Zeit, die ich hier schon verbringe (und das ist viel zu lange!), noch nie gehört, ich kann es mir aber gut vorstellen. Wer feiern kann, kann auch arbeiten …. konsequente schwäbische Umsetzung. Kannst du mir dann sagen, warum z. B. die Alemannen (Rottweil und südlich) aber ihren "Aschermittwoch" oft erst später haben? Als altem Faschingsmuffel ist mir das zwar aufgefallen, aber Erklärung konnte mir bisher keiner bieten.
Schwäbische Grüße, Claudia

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Eintrag #14 vom 24. Mrz. 2001 00:17 Uhr Angela Kobelt  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Angela Kobelt eine Nachricht zu schreiben.

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Guten Tag! Hallo Claudia, für den späten Beginn der alemannischen Fasnacht gibt es eine schöne und einfache Erklärung: wie Ulrich schon angemerkt hat, waren die Sonntage vom Fastengebot ausgenommen. Dies war aber nicht immer so, bis zum Konzil von Benevent im Jahr 1091 waren auch die Sonntage Fastentage, die Fastenzeit dauerte also tatsächlich genau 40 Tage, der Karneval endete 41 Tage vor Ostern. Seit dem Konzil war die Fastenzeit faktisch eine knappe Woche länger geworden, der Karneval wurde entsprechend vorverlegt. Trotzdem hat sich in vielen Regionen der ursprüngliche Termin noch lange unter dem Namen "Alter- oder Bauernkarneval" erhalten. Daß er jetzt nur noch in den südlichen Gebieten gefeiert wird, läßt sich meiner Meinung nach vielleicht dadurch erklären, daß die alemannische Fasnacht im Laufe ihrer Geschichte weitaus weniger Veränderungen und Reformen erfahren hat als zum Beispiel der rheinische Karneval, der bekanntermaßen ja nicht ganz so traditionell ist (ist er natürlich doch, aber daß führt hier wohl zu weit weg vom Thema). So, jetzt ging´s in meinem Eintrag wieder nicht ums Essen, ich hoffe, daß Ihr mir deswegen nicht böse seit ;-). Hoffentlich seit Ihr mir auch nicht böse, wenn ich zugebe, daß in meinem letzten Eintrag ein kleiner Fehler steckt, der besagte Student wurde nicht in Leipzig über ein Feuer gehängt, sondern in Zürich - der Rest stimmt aber so!
Gruß & Alaaf, Angela,

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Eintrag #15 vom 29. Mrz. 2001 12:42 Uhr Claudia Bräuer   Nachricht

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Hallo Angela, vielen Dank für die Info! Das mit den Sonntagen war mir neu - man lernt halt immer dazu. Gebe aber auch zu, ich hab´ die 40 Tage noch nie nachgerechnet. Fasching ist nicht so mein Ding - und als alter Un-Christ interessiere ich mich höchstens für die Ostereier. Aus Schokolade, versteht sich! Haduwolff, mir hat bezüglich den Maultaschen freundlicherweise eine unserer Gruppe ausgeholfen, die es wissen muß: Maultaschen sind bereits in der "Küchenmeisterey" erwähnt, somit auf alle Fälle 13. Jhd zuzuordnen. Ich bin mir sicher, ich hab´ auch noch eine frühere Quelle, aber wenn ich mal anfange zu suchen …. taucht das Gesuchte immer erst auf, wenn ich schon längst frustriert aufgegeben habe. Mit der Ablage hab´ ich´s halt nicht so. So viel zum Thema Essen! Mahlzeit!
Gruß, Claudia

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