Arthur, der Mann hinter der (schmalzigen) Legende
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Eintrag #1 vom 21. Feb. 2004 20:35 Uhr
Walter Ruf
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Grüsse,
nachdem uns J. bruckheimer ja demnächst mit der "Wahren Geschichte des Mannes, der Artus war" beehrt, hab ich mal ein wenig im Netz gesucht, aber ausser viel Fantasy Kram kam mir wenig unter…
Nur ein Hinweis auf einen Ambrosius,
aber das wars dann…
Weis wer genaueres über Artus Herkunft,
wer er war, bzw was man annimmt wer er war, bzw
welche hist. Person das Vorbild lieferte?
Gruss,
Grimar
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Eintrag #2 vom 21. Feb. 2004 23:52 Uhr
Roland Schulz
Ahoi Grim,
vor einigen Jahren gab es mal eine recht interessante und (wie ich fand) professionell recherchierte Doku über Artus und die Geschichte mit der Tafelrunde.
Ich bin mir recht sicher daß es eine BBC Doku war.
Darin kamen Wissenschaftler und Archäologen zu Wort die aufgrund der dürftigen Fund- und Beleglage auch häufig spekulieren mussten.
Eines ist mir aber tatsächlich hängengeblieben, nämlich daß zwei offenbar historische Personen immer wieder in Zusammenhang mit Artus vorkommen, nämlich ein Uther und ein Ambrosius.
Einer der Wissenschaftler war der Meinung, daß der historische Ambrosius (König oder Fürst der romanokeltischen Dumnonier um etwa 500) wohl den lateinischen Beinamen "Artos" (der Bär) erhielt.
Das soll wohl wahrschinlich in Zusammenhang mit seiner Kraft gestanden haben.
Eine weitere These dazu ist, daß wohl die meisten Artussagen und Legenden in eben diesem Teil des heutigen Südenglands angesiedelt sind und nebenbei wohl auch dort entstanden sind.
Wobei neben Südengland auch Wales, Mittelengland und sogar Südschottland und die Bretagne Anspruch auf "ihren" Artus geltend machen.
Die obige Theorie erschien mir damals auch recht glaubwürdig, zumal ja in den meisten Sagen die großartigen Bauwerke der Artus-Kelten so gepriesen werden.
Der Süden Englands ist wesentlich stärker römisch geprägt und besiedelt worden als zum Beispiel der Norden, man darf also davon ausgehen daß die Bauwerke hier wohl auf eben die Römer zurückzuführen sind.
Wie auch immer: Artus ist vornehmlich bei den keltischen Bewohnern der britischen Insel ein Star gewesen (historisch verständlich), allerdings wohl auch eher nach seinem Tod.
Zu seinen Lebzeiten dürfte er eher argwöhnisch beäugt und zum Teil ignoriert und auch offen bekämpft worden sein, darauf weisen jedenfalls die oftmals verworrenen Bündnisse der sogenannten "Dark Ages" hin.
Oftmals haben sich Angeln mit Kelten gegen Sachsen und Kelten verbündet, manchmal auch Sachsen, Angeln und Kelten gegen Kelten und Angeln, usw.
Ein antiker Balkankonflikt, könnte man sagen, nur eben über einen Zeitraum von etwa 200 Jahren hinweg, nämlich etwa mit Beginn des römischen Abzugs (410) bis etwa zur Konsolidierung der anglischen und sächsischen Reiche (Mercia, Deira, Bernicia, Suffolk, Norfolk, Essex, Middlesex, Wessex und Kent).
Einen wirklichen Beleg im wissenschaftlichen Sinn auf eine historische Person mit dem Namen gibt es anscheinend nicht.
Gruß,
Will
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Eintrag #3 vom 23. Feb. 2004 14:17 Uhr
Ameli
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Hallo,
ich kann folgendes Buch empfehlen:
"Artus" von Graham Philipps und Micheal Keatman.
Abseits von allem Eso-Kram wird Quellenstudium und Sprachforschung betrieben.
Artus soll aus "arth" und "ursus" = Bär zusammengesetzt sein.
Und das Buch hält noch einige andere ßberraschungen bereit ;-)
Gruß
Ameli
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Eintrag #4 vom 24. Feb. 2004 23:31 Uhr
Walter Ruf
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Arthur, der Mann hinter der (schmalzigen) Legende
Heja und Danke,
bin mal gespannt auf was ich noch stosse.
Gruss,
Grimar
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Eintrag #5 vom 25. Feb. 2004 08:24 Uhr
Joachim Meinicke
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Zum Beispiel, dass es da diesen großen Heerführer auf der Insel gab, der auf einem Kriegszug den Kanal überquerte und dessen Spuren sich nach einer Schlacht in der Nähe von Avalon verlieren-
Zum Beispiel, dass noch im MA listige Mönche rein zufällig in ihrem Kloster Excalibur ausgebuddelt haben wollen-
Zum Beispiel, dass man bei archäologischen Untersuchungen der Wehranlagen, die man für Camelot hält, unter den Fundamenten ein Menschenopfer fand, genau wie in Malory’s Le Morte D’ Arthur beschrieben-
Muß knapp 15 Jahre her sein, als mir in der Bücherei (ach als Student hatte man noch Zeit zum Lesen) ein Buch über den "wahren" Artus in die Hände fiel, dass sich mit den Hintergründen der Legende auseinandersetzte. Für mich war das der (theoretische) Start ins MA, plötzlich fand ich Geschichte viel spannender als haltlose Romane. Ich würde jetzt auch gern den Buchtitel nennen, aber wie gesagt, ist leider 15 Jahre her und ich hatte es nur ausgeliehen (selbst die Bücherei steht nicht mehr :-) ). Weiß nur noch, dass der Titel ziemlich lang und umständlich war, "auf der Suche nach dem wahren König Artus" oder so was in der Richtung???. Innen waren auch ein paar Fotos der hist. Stätten und ein kurzer Auszug eines Romans, den der Autor für hist. so gelungen hielt, dass er ihn mit in sein Sachbuch nahm. Falls jemand ahnt, welches Buch es gewesen sein könnte, wäre ich für Hinweise wirklich sehr dankbar. Jetzt habe ich zwar keine Zeit mehr es zu lesen, aber das Geld es mir hinzustellen :-)
Grüße
Joachim
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Eintrag #6 vom 03. Jul. 2005 21:10 Uhr
Frank
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Hallo Zusammen,
das einzige Buch das mir dazu einfällt ist "Auf der Suche Nach Merlin", Nicolay Tolstoy, München 1987 (Hyene, Sachbuch) (Originaltitel "The Quest for Merlin", London 1985) (btw mein erstes Sachbuch in Sachen MA)
In diesem Buch geht es zwar, wie der Titel schon sagt überwiegend um Merlin, doch versucht der Historiker Tolstoy Licht in die Legenden der "Dark Ages" zu bringen. Da ja Merlin mit der Artussage sehr eng verbunden ist werden auch einige Worte über die historische Gestalt von König Artus von Camelot verloren. Der wichtigste Aspekt ist aber glaube ich, daß Tolstoy versucht zu widerlegen, daß Artus und Merlin Zeitgenossen waren.
Das Buch fand ich persönlich so gut, weil immer wieder "Original"Abschnitte historisch wichtiger Bücher der englischen Geschichte (übersetzt) widergegeben werden um die entsprechenden Theorien zu untermauern. (The Book of Kelts,The White Book of Rhydderch um nur mal zwei zu nennen…)
Wie gesagt, vielleich etwas off topic, aber u. U. interessant….
Gruß aus Franken
Frank
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Eintrag #7 vom 25. Feb. 2007 18:39 Uhr
Martin
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Arthur, der Mann hinter der (schmalzigen) Legende
Hallo
Ich habe vor kurzem bei "Galileo Mystery" gesehen, dass Artur in wirklichkeit Artos hieß und der Anführer einer Sarmatischen Auxiliartruppe der Römer war, die in Britannien stationiert war. Nach dem Dienst in der Röm. Armee soll er ein Stück Land im heutigen Kroatien bekommen haben, wo man wirklich ein Grabmal eines Artos gefunden hat. Gelebt haben soll er um 200 v. Chr.
Was haltet ihr von dieser Theorie?
Gruß
Martin
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Eintrag #8 vom 25. Feb. 2007 19:00 Uhr
Rolf Schubert
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Arthur, der Mann hinter der (schmalzigen) Legende
"Galileo Mystery"…., ich glaube ich möchte nicht wirklich sagen was ich von dieser Sendereihe halte.
Nur soviel, meistens mangelhafte Recherche auf der Suche nach der reißerischen Headline….
Galileo Mystery = wir lösen die Fragen die Wissenschafter in Jahrzehnte langer Forschung nicht lösen konnten. Jetzt bei uns auf Pro 7.
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Eintrag #9 vom 25. Feb. 2007 19:10 Uhr
Thorsten
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Arthur, der Mann hinter der (schmalzigen) Legende
Das einzig postive an dieser Sendung waren die barbusigen, angeblich sarmatischen Reiterinnen …
Scherz beiseite, was die bei Galileo so großspurig als neueste Ergebnisse verbreiteten ist eine Theorie, die schon aus den 20er Jahren stammt. de.wikipedia.org/wiki/Lucius_Artorius_Castus
Wer Galileo guckt ist selber schuld, ich habe den Fehler auch getan …
Thorsten
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Eintrag #10 vom 26. Feb. 2007 00:48 Uhr
Roland Schulz
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Arthur, der Mann hinter der (schmalzigen) Legende
Rollo, ich wage es..ich sage, was ich von diesem Sendeformat halte.. *g*
1. Mies bis nicht recherchierte "Klamauksendung", die nichts, aber auch gar nichts, mit einer nüchternen, wissenschaftlichen Herangehensweise zu tun hat.
2. Reisserischer Moderator, der sich nicht zu schade ist, sich regelmässig zu entblöden für ein - vermutlich überwiegend - noch blöderes Publikum.
Ich weiß durchaus was ich schreibe, da ich genauso dämlich bin und mir diesen Mist ab und an anschaue..
3. Unverantwortlicher Sender, dem es schlicht gleichgültig ist, was für Müllhalden der Geschichtsverdrehung er in den Köpfen seiner Zuschauer hinterlässt.
Kurzum:
Sowohl das Sendeformat als auch der Sender selbst, gehören meiner Ansicht nach, auf den Abfallhaufen der Mediengeschichte.
Mit nur sehr geringen Ausnahmen schafft es DOOF 7 immer wieder, das ohnehin schon erbärmliche Niveau unserer Fernsehlandschaft noch weiter zu unterbieten.
Ich bin schon jetzt gespannt auf die Ergebnisse der nächsten PISA Untersuchungen…
Einen Teil meines Dankes daher hier an den Sender meines Mißtrauens, DOOF 7 - We love to kid you!
Gruß,
Roland
Leben und Handwerk
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Eintrag #11 vom 09. Mrz. 2007 16:32 Uhr
Johannes Mühlan
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Arthur, der Mann hinter der (schmalzigen) Legende
Interessante Beiträge zum genannten Themenkomplex und den zahllosen Theorien und Spekulationen bietet, allerdings auf dem Forschungsstand von etwa 1986, das 1994 im Verlag C. H. Beck, München, erschienene Buch
Norma Lorre Goodrich
"Die Ritter von Camelot -König Artus, der Gral und die Entschlüsselung einer Legende".
Norma Lorre Goodrich, Claremont in Kalifornien, ist emeritierte Professorin für französische Literatur und vergleichende Literaturwissenschaft und hat für ihre Untersuchung interdisziplinäre Ansätze gewählt: Geschichts-, Sprach und kunsthistorische Wissenschaften, Geographie, Archäologie usw.
Johannes Mühlan
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