Eintrag #1 vom 09. Mrz. 2006 13:36 Uhr
Klaus Haller
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Hallo zusammen,
ich hab hier eine Frage an die richtigen Schmiede hier im Forum.
Ich hab mir bei einem Maschinenschlosser einen Einsteckamboss machen lassen.
Das gute Stück ist nährungsweise würfelförmig mit einer Kantenlänge von 10cm.
Laut Hersteller ist das Material härtbar.
Leider beschränken sich meine Härtungserfahrungen auf Messerklingen und kleinere Werkzeuge.
Wisst Ihr wie man die Bahn einigermaßen gehärtet bekommen könnte?
danke für eure Hilfe: Klaus
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Eintrag #2 vom 09. Mrz. 2006 18:31 Uhr
Arno Eckhardt
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Hallo Klaus
Glückwunsch zu dem Teil!
Als erstes reicht mal die vage Andeutung: "Das ist härtbares Material" genaugenommen noch nichteinmal aus, um überhaupt mit der Fertigung beginnen zu können. Du solltest also UNBEDINGT in Erfahrung bringen, um was für ein Material es sich GENAU handelt (Werkstoffnummer oder Kurzbezeichnung), sonst könnten böse ßberraschungen auf Dich zukommen…
Es gibt da noch ein paar Hausmittelchen, um die Sache etwas einzugrenzen. Davon aber erst Näheres, wenn Du anders nicht weiter kommst.
Und, ganz wichtig: Lass Dich nicht wieder einfach abspeisen! Erfahrungsgemäß weiß irgendjemand in einem Betrieb, der solche Sachen verarbeitet, schon Bescheid, man muß ihn nur finden und das verlangt Beharrlichkeit ;-)
Euer Traumschmied
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Eintrag #3 vom 05. Okt. 2008 07:30 Uhr
Franc Vidmar
Also, den zu härtenden Teil ca. auf 8cm länge kirschrot erhitzen. Dann in Wasser den vorderen Teil(ca.5cm)abschrecken. Raus aus dem Wasser, Feile zur Hand und oben ein bisschen blank machen um die Anlassfarbe zu sehen. Warten bis die gewünschte Anlassfarbe, durch die Rest wärme entsteht. Ich schätze so violett. Dann komplett in Wasser abkühlen.
So sollten auch Meisel, Hämmer usw. gehärtet werden. Das bringt Härte an der Schneide bzw. Ballen und Zähigkeit dahinter.
Natürlich kann auch ßl, je nach Stahlsorte, verwendet werden.
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Eintrag #4 vom 05. Okt. 2008 17:33 Uhr
Timm
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Moin,
wenn man dieser Beschreibung folgt, riskiert man einige Härtefehler…
Zum einen ist bei einem Steckamboß mit 10cm Länge eine Durchwärmung auf Härtetemperatur von 8cm recht gefährlich, denn wenn man dann mit Restwärme anlassen will, ist die Gefahr beim vollständigen Runterkühlen groß, dass der Rest des Amboßkörpers zumindest im Kern noch über Umwandlungstemperatur ist, was zu einer Glasshärte und somit evtl. zum Bruch führen kann. Ausserdem sollte man tunlichst (ohne zumindest annähernde Kenntnisse der Stahlzusammensetzung) nicht in Wasser härten. Pflanzenöl ist (wie ja meine Vorredner bereits erwähnten) da im Zweifelsfall die bessere Wahl.
Meissel oder Hämmer sollte man vor allem aber nicht bis auf Violett(280°C) anlassen, dass ist ziemlich weich. Bei Meisseln eher 240°C (Dunkelgelb) für Hämmer 250°C (Gelbbraun).
Für Ambosse dürfte Violett bis Blau aber o.k. sein.
Als Lektüre empfehle ich ‘Der Schmied am Amboß’ von Hundeshagen oder ‘Die Kunst des Schmiedens’ von Bergland.
Gruß,
Timm
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Eintrag #5 vom 04. Nov. 2008 22:01 Uhr
volker tarofski
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wichtig ist wirklich zu wissen um welchen stahl es sich handelt!
experimentieren wäre zu schade !!!
lg volker
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