Eintrag #1 vom 31. Mai. 2004 20:01 Uhr
Anja Kaspari
War von euch jemand in Oberwesel?
Wir waren gestern den ganzen Tag dort auf den Beinen und haben das Treiben sehr genossen.
Da wir noch nicht lange hier wohnen, kannten wir das Spectaculum noch nicht.
Aber ich bin/war beeindruckt über die Liebe zum Detail der Macher und Organisatoren.
Wir hatten unsere Gewandung das erste Mal an. Dank zahlreicher Hilfestellung aus dem Forum hier schon recht ordentlich recherchiert :-).
Ich bin mir sicher, dass unser Abbild in ein paar Familienalben landet ;-).
Viele Grüße von der Schönburg,
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Eintrag #2 vom 31. Mai. 2004 23:37 Uhr
Joachim Dittrich
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Die Liebe zum Detail fällt auf. Der ganze Ort macht mit. Letztes Jahr sahen wir bei unserm besuch Straßen, die mit Stroh bedeckt waren, verhängte Laternen, Straßenschilder u. a, einige gute Stände…aber auch MA-Klischeeklamauk. Jedoch: das Engagement der Stadt und die Freude am Darstellen war zu spüren. Manch liebloses Märktelchen könnte da noch was lernen.
Achim v. Hohenberg gen. de Clavis
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Eintrag #3 vom 01. Jun. 2004 17:19 Uhr
Hilke Schüller
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Ich war auch wieder da gewesen, leider aber nur als Touri, da ich meine erste Gewandung noch nicht fertig habe.
Es war wie immer superklasse, ich kenne keinen schöneren Mittelalter-Markt! Der ganze Ort gibt sich viel Mühe, das ganze möglichst authentisch aussehen zu lassen, alles moderne, unpassende wird zugehängt, die Stände der Aussteller kommen ohne Plastikplanen & Co. aus, statt elektrischem Licht werden in der ganzen Stadt teils an der Stadtmauer, teils an eigens aufgestellten Masten Kerzen angezündet, das gibt abends eine ganz besondere Atmosphäre. Für 8 Euro Eintritt bekommt man eine ganze Menge geboten, Speis und Trank gibt es zu zivilen Preisen. Mein persönliches Highlight: Um 21.45 Uhr auf der Hauptbühne spielte die Gruppe "Furunkulus". Erstmal vor allem aus Neugier hingegangen und tatsächlich auch noch einen der begehrten Plätze auf der Tribühne ergattert, hielt es einen dann aber nicht mehr lange auf den Sitzen. Zum Schluß standen alle Zuschauer, tanzten und klatschten zur mitreißenden Musik - wow, was eine Stimmung!!!
Ich freue mich schon auf den nächsten Mittelaltermarkt in Oberwesel in zwei Jahren :-)
Hildegunde
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Eintrag #4 vom 03. Jun. 2004 15:22 Uhr
Karen Thöle
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… ich war vor 2 Wochen in Oberwesel und hab überall die Plakate gesehen. Und das hat bei mir nicht wirklich viel Lust geweckt, hinzugehen.
- Eines des Plakate zeigte eine Frau beim Buttermachen, und die Keramik, die sie benutzte, sah mir doch sehr nach frühem 20. Jahrhundert aus (könnte Steingut gewesen sein? blaugrau mit so blauen Mustern?). Fiel mir besonders unangenehm auf, weil ich ein paar Tage zuvor ein Buch über Typologie mittelalterlicher Keramik gelesen hatte.
- Ein anderes Plakat zeigte einen "Ritter" in Plattenrüstung mit runtergelassener Hose auf einem Balken sitzen, im Hintergrund eine Frau mit so einem Goldlurex-Schleier und einem Kleid, das auch mehr nach Karneval aussah.
- Im Oberweseler Städtischen Museum gab es im ersten Raum in einer Vitrine drei Exemplare mittelalterlicher Keramik; aber dafür einen ganzen Raum (ja, gut, an einer Wand hingen auch noch die Bilder sämtlicher Oberweseler Weinhexen) mit Bildern und Ausstellungsstücken zum Oberweseler Mittelalter-Spektakel. Zu Waffen und Rüstung kann ich nichts sagen (bin Nicht-Kombattantin), aber es gab in der Vitrine auch einiges an Keramik, die nicht so aussah, als wäre sie von Siegburger Steinzeug, Pingsdorfer Keramik, Paffrather Keramik oder was auch immer inspiriert worden.
Ich muß zugeben, daß das Engagement der Bevölkerung enorm sein muß - wie ich hörte, bietet eine Schneiderin extra für die Veranstaltung Kurse an, wo die Leute ihre eigene "Gewandung" nähen können, Blockflötenspielkreise und Tanzgruppen werden eingebunden, und die Aufzählung von Handwerk, das gezeigt werden sollte, war beeindruckend.
Aber war das, was dann tatsächlich zu sehen war, besser als die Plakatierung? Oder reichte als Annäherung ans Mittelalter, daß man elektrischen Stom, Plastik und Armbanduhren verbannte?
Nichts für ungut!
Bis denn
Karen Thöle
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Eintrag #5 vom 30. Jan. 2005 20:33 Uhr
Anja Kaspari
Hallo Karen,
erst jetzt habe ich deinen Eintrag gelesen, vielleicht kommst du ja auch nochmal in dieses Post zurück.
Das was zu sehen war, war besser als die Plakatierung, mal so als Kernaussage.
Die Plakatierung hat als Inhalt eine so feinsinnige Ironie und solchen Witz, dass das nicht jeder versteht, sozusagen nur Insider.
Ich habe gebrüllt vor Lachen, als ich das 2004er Plakat sah.
Viele Grüße von der Schönburg, Anja
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