(1) Codex Aureus Epternacensis 1030 |
(2) Evangeliar, frühes 11tes Jhd |
(3) Codex Aureus Epternacensis |
|
Frauenkleidung zur Zeit der Salier, 1024 - 1125Autor:
Manu
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Manu eine Nachricht zu schreiben.
1 Kleider
Das Unterkleid war knöchel- bis bodenlang und zumindest im unteren Bereich weit geschnitten. Es besaß überlange, enge Ärmel, was man gut an den Fältelungen der Abbildungen erkennen kann. Ich würde naturfarbenes oder gebleichtes Leinen bzw. einen leichten, naturfarbenen Wollstoff für das Unterkleid verwenden, vereinzelte Abbildungen lassen auch auf ein farbiges Unterkleid schließen, aber in der Mehrzahl scheinen sie weiß oder naturfarben gewesen zu sein.
Das Oberkleid war entweder ebenso lang wie das Unterkleid oder etwa eine handbreit kürzer als dieses. Es war insgesamt weit geschnitten und lies keinerlei Figurbetontheit erkennen. Die Ärmel des Oberkleides waren etwas kürzer als das Unterkleid, bis etwa Mitte des Unterarmes reichend und eher weit geschnitten. Was auffällt, ist, dass die Kleider absolut schmucklos, ohne jegliche Stickerei zu sein scheinen. Des Weiteren gibt es zwar Gürtelschnallen unter den Funden der Zeit, aber es sind auf den Abbildungen keine Gürtel zu erkennen, im Höchstfall kann man sich durch eine angedeutete Raffung bei Abbildungen schon mal vorstellen, dass das Kleid gegürtet gewesen sein könnte. Ein leichter bis mittelschwerer Wollköper eignet sich gut, um ein Kleid zu nähen, das so fällt wie auf den Abbildungen. An Farben scheinen die Möglichkeiten ja fast unbegrenzt zu sein, man sollte bei der Farbwahl nur bedenken, welchen Stand man darstellen möchte.
Als Schnittmuster für die Kleider könnte man z.B. einen abgewandelten Schnitt des Kragelund oder des Moselund Kittels, zu finden auf der Seite von Marc Carlson, verwenden, beide auf das 11te-12te Jhd. datiert sowie den Schnitt des Skjoldehamn Kittels, datiert auf das 10te-11te Jhd., den Schnitt findet man auch auf der Seite von Marc Carlson.
2 Bein- und Fußbekleidung Für die Strümpfe würde ich als Schnitt den der Pontifikalstrümpfe des Papst Clemens des II (gestorben um 1047) empfehlen. Diese bestehen aus 3 Teilen und sind eigentlich sehr einfach zu nähen. Um die knielangen Strümpfe am Bein zu halten, sollte man ein Band daran befestigen. Des Weiteren gibt es einen Fund der Strümpfe der Kaiserin Gisela, dazu habe ich aber leider bisher weder eine Abbildung noch einen Schnitt. Die Strümpfe näht man am besten aus einem leichten bis mittelschweren Wollköper und sollte darauf achten, den Stoff beim Zuschneiden diagonal zu nehmen, damit der Strumpf später dehnbarer ist, selbst wenn man ihn so zuschneidet, dass er eng am Bein liegt.
An Schuhen für diese Zeit sind mir Funde aus Haithabu, der Schuhfund von Haus Meer, sowie die frühen Schuhfunde aus Schleswig bekannt, die man auch durchaus auf manchen Abbildungen wieder erkennen kann. Auf Abbildungen findet man häufig schwarze Schuhe, ob das die tatsächliche Begebenheit wiedergibt oder nur künstlerische Freiheit, ist mir nicht so ganz klar. Funde von schwarzen Schuhen sind mir bisher keine bekannt, weshalb ich dazu raten würde, naturbraune Schuhe zu bevorzugen.
3 Mantel und Schleier Auf den Abbildungen tragen die Frauen fast immer eine Kopfbedeckung. Meist sieht man sie mit einem großen Schleiertuch, teilweise haben sie den Mantel auch um den Kopf gelegt getragen. Auf einigen Abbildungen sieht man, dass der Mantel unter dem Kopf mit einer Fibel zusammen gehalten wurde. Der Schleier muss, meiner Meinung nach, wenigstens eine Größe von 200 x 80 cm haben, um ansatzweise an die Abbildungen heranreichen zu können und das scheint mir als kürzeste Möglichkeit, die machbar ist. Als Stoff eignet sich sehr schön ein leichter Leinenstoff oder auch ein leichter Wollstoff, Je nach Stand, den man darstellen möchte, sieht ein Schleiertuch aus Seide sicher auch sehr schön aus. Für feuchtes Wetter würde ich, aus eigener Erfahrung, eher zu einem leichten Wolltuch greifen. Bei der Farbwahl sollte man möglichst naturfarbenen bis gebleichten Stoff nehmen, es gibt aber auch ein paar Abbildungen mit dezent farbigen Schleiertüchern. Bei dem Mantel bin ich mir je nach Abbildung unsicher wie er aussehen könnte. Auf manchen Bildern könnte es ein Rechteckmantel oder sogar ein zugenähter Rechteckmantel sein. Auf manchen Abbildungen könnte es auch ein Halbkreismantel sein. Beides scheint mir also möglich zu sein. Für den Mantel eignet sich ein schwerer Wollköper, farblich gilt wieder, je nach Stand und Möglichkeit. 4 Literatur
Manu
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Manu eine Nachricht zu schreiben.
|