Thema als Feed (RSS 2.0) Thema als Feed (ATOM 1.0) Zwangstaufen

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Eintrag #1 vom 14. Jun. 2001 19:12 Uhr Arne Hoppmann   Nachricht

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Hallo Leute, ich habe mal eine Frage: Wie liefen im Mittelalter Zwangstaufen ab? wurden die zu taufenden an die Flüsse und Seen geschleifft und ein paar mal ins Wasser getauft, oder wurden sie nur festgehalten und mit Wasser beträufelt wie es heute üblich ist? Was geschah mit denen, die getauft waren? Durften sie wieder auf ihren Besitz zurcük, oder wurden sie in eine andere gegend verfrachtet? Danke schon mal im voraus,
Gruss Arnulf von Minden

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Eintrag #2 vom 14. Jun. 2001 23:51 Uhr Carsten Baumann   Nachricht

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Hi, Arne! Was genau verstehst Du unter ZWANGStaufe ? Auf welche Zeit beziehst Du Dich?
Gruß von Carsten

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Eintrag #3 vom 14. Jun. 2001 23:52 Uhr Carsten Baumann   Nachricht

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Ach ja, und auf welche Region?
Gruß von Carsten

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Eintrag #4 vom 15. Jun. 2001 07:38 Uhr Arne Hoppmann   Nachricht

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Hallo Carsten, also, ich beziehe mich auf die Zeit, so um Karl den Grossen. Schwerpunktmässig die Sachsenkriege. Hoffe, das hilft dir weiter
Gruss Arnulf von Minden

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Eintrag #5 vom 18. Jun. 2001 11:29 Uhr Kerstin Klug  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Kerstin Klug eine Nachricht zu schreiben.

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Oft fanden Zwangstaufen in Kirchen statt (Zwangskonvertierung von Juden). Es kam wohl so ein bisschen auf die Situation an. Ich habe bis jetzt von keinem Fall gehoert, in dem Leute festgehalten wurden und mit Wasser begossen wurden - was nicht heissen soll, dass es dies nicht gegeben hat. Man hat Juden wohl vor die Wahl gestellt, sich entweder taufen zu lassen und zu sterben. Wer sich taufen liess durfte zu seinem Hab und Gut zurueck - wenn noch etwas davon uebrig war. Wie´s mit der Christianisierung von Heiden aussah, weiss ich nicht. Ciao Kerstin

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Eintrag #6 vom 18. Jun. 2001 11:42 Uhr Kerstin Klug  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Kerstin Klug eine Nachricht zu schreiben.

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uups, da hab ich was vergessen: Zwischen 1100 und 13XX fanden Zwangstaufen in Kirchen statt. Vorher - keine Ahnung Ciao Kerstin

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Eintrag #7 vom 27. Jun. 2001 23:41 Uhr Carsten Baumann   Nachricht

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Hi, Arne! Zu ZWANGSTAUFEN aus der Zeit Karl des Großen habe ich bislang nichts finden können, nicht ein mal beim Angenedt. Du sprichst ja die "Christianisierung" der Sachsen an. Als alltags-, politik.-, herrschafts.- und religionsgeschichtlicher Nichtfachmann, kann ich nur annehmen, daß es sich, wie in späteren Zeiten auch, nicht um eine gewaltsame Erbringung des Taufaktes ging ("festhalten"), sondern um eine Erzwingung des Taufbekenntnisses, unter Gewaltandrohung. Hier ein Text über die Zwangstaufen von Juden, im Spanien des vierzehnten Jahrhunderts: > Zwangstaufen Taufe oder Tod - Taufe oder Exil! Vor diese Wahl wurden die Juden im mittelalterlichen Spanien weithin gestellt. 1391 wiegelte Ferdinand Martinez, Stellvertreter des Bischofs von Sevilla, das Volk zur Judenhetze auf. 50 000 Juden mußten ihr Leben lassen, Hunderttausende wurden getauft, darunter viele Rabbiner.(39) Die Zwangstaufe brachte jedoch ein großes Problem mit sich. Die einen gingen um ihres persönlichen Vorteils willen auf den Glaubenswechsel ein, unzählige der Zwangskonvertierten jedoch hingen heimlich weiter ihrem alten Glauben an. Beide Gruppen wurden von den Spaniern Marranen - Schweine - genannt. < Was Deine Frage (Sachsen) betrifft, werde ich auf jeden Fall weiter suchen!
Gruß von Carsten

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Eintrag #8 vom 12. Jul. 2001 12:39 Uhr Oliver (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Oliver eine Nachricht zu schreiben.

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Hallöle, Ich bin zufällig auf ein Link gestoßen : http:/members.eunet.at/asgard/Lore/niederfr.htm Ist wohl das Taufgelöbnis, was die Franken den Sachsen abverlangt haben. ßber die Echtheit des Textes konnte ich leider nichts herausfinden, aber man liest öfter von diesem Gelöbnis, wenn man sich mit den Sachsenkriegen beschäftigt hat. Vielleicht weiß einer näheres? Jedenfalls deutet der Text nicht darauf hin daß die kurz vorher Getauften, sehr überzeugt von ihrer neuen Religion waren, sonst wäre es ja nicht nötig gewesen.
Ulrich von Suderloh

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Eintrag #9 vom 12. Jul. 2001 13:26 Uhr Nyna (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Nyna eine Nachricht zu schreiben.

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Ich zwar keine Ahnung von Zwangstaufen aus gefragter Zeit,aber vielleicht werden deswegen heutzutage meist Säuglinge im Alter von ein paar Wochen getauft, weil die gar keinen Wiederstand leisten, bis auf etwaiges Geschrei. Würden Erwachsene getauft, wäre die Zahl der getauften, aber ausgetretenen Christen evtl. geringer.Die Zahl der Kirchen wohl auch. Vielleicht haben Kindstaufen so auch ihre Wurzeln im MA? Falls es dort auch schon welche gab und ihr meine Theorie einfach nur Haarsträubend findet, sagt es einfach. Wie oben erwähnt, ich hab keine Ahnung!!!*g*
Ciao Angelus

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Eintrag #10 vom 12. Jul. 2001 19:58 Uhr Daniel Klee   Nachricht

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Die Säuglingstaufe hat in der Tat ihren Ursprung im MA. Nach dem damaligen Glaubensbild war ungetauften Seelen nach ihrem Tod die Ewige Verdammnis sicher, ein Platz bei Sataan sowiso! Daher hatten Eltern ein gewisses Interesse daran ihren Sprössling möglichst schnell taufen zu lassen, man will sein Kind ja lieber im Himmel als in der Hölle wissen. Zu dieser Zeit war ein Tod im Säuglingsalter ja auc ein wenig häufiger als heute…
Gruß Edmund FitzHenry

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Eintrag #11 vom 30. Jul. 2001 15:56 Uhr Manuel Fink   Nachricht

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Wenn ich mich recht erinnere, haben sogar einfache Leute unter gewissen umstaenden das recht, ein Kind zu Taufen. Wenn das Kind zur Welt kommt, und ersichtlich ist, das es nicht lange ueberleben wird, aber gerade kein Pfaffe zur hand ist, duerfen die Eltern das Kind selbst taufen, um eben die verdammnis abzuwenden.
Wenn ich mich recht erinnere, kommt diese "Ungetaufte Kinder kommen in die Hoelle"-Meinung aufgrund der Erbsuende zustande. Hat irgendwas mit Adam&Eva´s rausschmiss aus dem paradies zu tun, und jedes Kind erbt eben diese Suende (Apfelessen). Aber eine Person, die suendig ist, kommt nicht in den Himmel. Also flott das Kind taufen, und die Himmelstueren stehen offen.
Ich bin zwar getauft, aber hab das nie so wirklich verstanden, das ist jetzt nur das, an was ich mich noch aus verschiedenen erzaehlungen erinnern kann.
Bye
Perseus

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Eintrag #12 vom 02. Aug. 2001 08:44 Uhr Ameli (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Ameli eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Perseus,
die Nottaufe darf im protestantischen Glauben jeder konfirmierte Christ durchführen.
Im 14./15. Jhdt. stellte man fest, daß das "Duale System" getauft=Himmel, ungetauft= Hölle nicht ausreicht. Die Frage stellte sich, was z.B. mit Neugeborenen passierte, die ja noch keine Chance zum Sündigen hatten. Frag mich aber jetzt bitte nicht, welche Kirchenmänner da maßgeblich an der Entwicklung dieses Gedankengutes beteiltigt waren, das kann Dir ein Theologe sicher auf Anhieb sagen.
Gruß
Ameli / Elisabeth von Tannenberg

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Eintrag #13 vom 08. Dez. 2001 01:58 Uhr Gast   Nachricht

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Hallo,
zum Thema Zwangstaufe weiß ich nur soviel, daß, sobald die "Oberschicht" zum Christlichen Glauben "bekehrt" wurde, das Volk sozusagen auch gleich den neuen Glauben annahm. So hatte sich ja Herzog Widukind ergeben müssen und wurde dann angeblich Bekehrt (Anmerkung: obwohl ich den Begriff "Bekehrung hasse werde ich ihn für die Annahme des chistl. Glaubens benutzen)
Ich meine gelesen zu haben, daß dann sozusagen "Massenbekehrungszeremonien" stattgefunden haben. Ob die Leute dort ins Wasser gestippt wurden, nur beträufelt oder obe überhaupt Wasser im Spiel war weiß ich auch nicht. Klar ist auf jeden Fall, daß die breite Bevölkerung den Christenglauben nicht ohne weiteres annahm. Das sogenannte "Heidentum" legten sie nicht einfach ab, was klar dafür spricht, daß es im wahrsten Sinne des Wortes ZWANGStaufen waren.
Noch was interessantes zum Vergleich: ich habe mal gelesen, daß Wikinger immer ein schönes weißes Hemdchen mit der Taufe geschenkt bekamen und sich viele nur deswegen taufen ließen *ggg*.
Außerdem sieht man noch, daß man das Heidentum nicht einfach auslöschen kann, denn es lebt sogar heutzutage noch (zwar von den meisten unbemerkt) im Brauchtum weiter.
Zu der sache mit der Kindstaufe würde ich sagen, daß schon immer Kinder im jüngsten Alter auf irgendwelche Weise irgendeinem Glauben zugeschoben werden sollten. Außerdem ist die Taufe mit Wasser kein rein Christliches Ritual, sondern wurde angeblich auch von "Heiden" betrieben.
Ein Glück haben meine Eltern mich persönlich nicht taufen lassen, wodurch sie mir die Möglichkeit gaben letztendlich selbst zu entscheiden zu welchem Glauben ich wähle und fühlte mich nicht von anfang an einem Glauben empfohlen.
Heidnische Grüße wünscht,
Euer Jan Roger

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Eintrag #14 vom 18. Dez. 2001 18:01 Uhr Juliane Zankl   Nachricht

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Zwangstaufe und Mission
Die Mission im FMA lief anders ab als die in der NZ. Die Christianisierung Mitteleuropas war ein langer Prozess, der mehrere Generationen dauerte. Ein gross Teiler Mission wurde von einzelnen irischen und englischnen Mönchen geleistet.
Dabei kam es oft vor das ein Mönch an einen Ort kam predigte, die Heiligen Orte verwüstete, die Leute sich taufen liesen, weil der Frefel nicht gestraft wurde. Die Seelen waren gerettet und der Mönch zog weiter. Eine weitere Seelsorge fand nicht statt.
Glaube des Herrschers:
Das prinzip das der Herrscher den Glauben seiner Untertanen bestimmt stammt aus dem Augsburger Religionsfrieden. Was nicht heist das Bekehrte Adlige wertdarauf legten das ihre Gefolgsleute sich taufen liesen. Heufig war nur einer eins Ehepaars getauft, wie schon in urchristlicher Zeit.
Das unten Angesprochene Taufbekenntnis musste jeder der sich Taufen lies, beschwören. Um seinen Glauben zu beweisen. Es ist sowohl Glaubensbekenntnis als auch abkehr vom alten Glauben. Das abschwören war bis zum zweiten Vaticanum noch üblich.
Die Kindstaufe wurde erst üblich als die Christianisierung weitgehend abgeschlossen war.
DAs alles nicht, das die Leute nicht auch unter Zwang getauft wurden.
Das ist alles nur ein kurzerAbriss aus dem Gedächnis.
Juliane Zankl

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Eintrag #16 vom 09. Sep. 2002 09:21 Uhr Hilmar Becker  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Hilmar Becker eine Nachricht zu schreiben.

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Und wer nicht den Mut aufbringt, mit Realnamen und Adresse solch böse Worte zu verfassen, der soll es lassen.
Daher wurde hier ein Beitrag gelöscht.
Gruß
Hilmar
TV-Team

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Eintrag #17 vom 17. Okt. 2002 12:49 Uhr Dennis Hofacker  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Dennis Hofacker eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo zusammen.
Soweit ich weiß, wurde Widukind im Rahmen einer Massenzwangstaufe in einem Fluss getauft. Dies hatte propagandistische Gründe, da von einer Zwnagstaufe, die in der ßffentlichkeit stattgefunden hat, natürlich viele zu erzählen hatten. Das sollte den Widerstandswillen der Sachsen brechen. Allerdings ist davon auszugehen, dass bei politisch nicht so wichtigen Taufen gerade nach den Möglichkeiten getauft wurde. Zwangstaufen in der Zeit Karls des Grossen waren wohl selten in Kirchen vollzogen worden - mangels Kirchen in den noch nicht christianisierten Gebieten. Das angesprochene Taufgelöbnis ist in die Zeit Karls des Grossen, Ludwig des Frommen zu datieren und scheint eine Standardformel für eben diesen Zweck zu sein. Was widerum die Zwangstaufe als ein übliches (politisches) Instrument erscheinen lässt.
Zu dem Erfolg der Taufen ist noch zu erwähnen, dass sich Bonifatius auf seinen Reisen durch Sachsen, Thüringen und Friesland oft mit Priestern auseinanderstetzen musste, die von früheren Christianisierungsmissionen im Land geblieben waren. Diese hatten die christlichen Lehren aber mit den heidnischen derart vermischt, dass Bonifatius die Priester selbst wieder auf den rechten Pfad zu bringen versuchte.
Gruß
Johann von Buenichheym

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Eintrag #18 vom 17. Okt. 2002 13:52 Uhr Oliver (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Oliver eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Dennis,
interessante Sache, dass mit der Taufe von Widukind…
Kannst Du mir bitte Deine Quelle nennen?
So weit ich weiß, ist Widukind 785(?) in Attigny in einer Kaiserpfalz getauft worden und das freiwillig.
So soll das jetzt in Berlin liegende Bursenreliquiar sein Taufgeschenk gewesen sein…
Widukind hat dem Kaiser Treue geschworen, somit war das sächsische Kernland befriedet, nur im nördlichen Teil Sachsens wurde noch bis 804 wiederstand geleistet. Mitte des 9.Jhdt. gab es noch einmal einen Aufstand, der die alten Zustände (vor allem die Rechte des sächsischen Adels) wiederherstellen sollte. Das "Großmachtstreben" der sächsischen Adeligen wurde dann mit Heinrich I. befriedigt, als erster Sachse auf dem Königsthron.
Auch die Sache von Bonifatius hätte ich gerne genauer gewusst.
Bitte mehr input!
Soweit ich weiß gab es schon vor KdG Christen in Sachsen, schon alleine weil es sehr viele Berührungspunkte mit den Franken gab.
(z.B. als Verbündete gegen die Thüringer) Bei vielen Stämmen findet man z.B. Gürtelschnallen die christliche, sowie heidnische Symbole gleichzeitig aufweisen.
So das war es erst einmal von mir, leider muss ich Dir meine Quellen vorenthalten, da ich Sie gerade nicht zur Hand habe.
Bei Interesse suche ich aber mal was raus. Oft genannt und auf keinen Fall uninteressant sind dazu: Einhardt und seine Biogarafie von KdG,
Widukind von Corvey mit seiner Sachsengeschichte und diverse fänkische Annalen….
Gruß
Ulrich von Suderloh

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Eintrag #19 vom 17. Okt. 2002 14:03 Uhr Thorsten (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Thorsten eine Nachricht zu schreiben.

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Moin Dennis,
ich habe da etwas gegensätzliche Informationen. Widukind ist nach Meinung der meisten Historiker nicht in einer Zwangstaufe getauft worden. Er hat sich zur Taufe entschlossen, nachdem er - zumindest nach den fränkischen Chronisten - nach freiem Geleit in Aachen von der fränkischen Kultur überwältigt war. Ein anderer, wohl wichtigerer Grund wird wohl gewesen sein, daß er genau wußte, daß zu diesem Zeitpunkt sich schon die meisten sächsischen Führer mit den Franken arrangiert hatten und er in der Führungsschicht keinen Rückhalt mehr hatte. Demgemäß war seine Entscheidung zur Taufe auch eher ein politischer Akt - wieweit man das als "Zwang" bezeichnen kann bleibt dahingestellt. Meines Wissens mußte auch der Konsens des Getauften da sein, demgemäß ist auch der Begriff "Zwangstaufe" irreführend.
Aber das Bild des unbeugsamen Sachsenführers, wie ihm mit Gewalt der Kopf unter Wasser gedrückt wird, ist natürlich viel romantischer … ;-)
Bis denn
Thorsten

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Eintrag #20 vom 17. Okt. 2002 14:04 Uhr Thorsten (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Thorsten eine Nachricht zu schreiben.

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Andere Worte,etwas andere inhaltliche Schwerpunkte aber mit Ulrich d´accord ;-))
Thorsten

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