Thema als Feed (RSS 2.0) Thema als Feed (ATOM 1.0) Trinkgefäße und -behältnisse

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Eintrag #1 vom 11. Mai. 2004 18:28 Uhr Michael Oeser  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Michael Oeser eine Nachricht zu schreiben.

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Den Göttern zum Gruße!
Kann mir jemand sagen, wohin an einem heißen Sommertag mit dem kühlen Nass, das man geizigerweise nicht an einem Marktstand kaufen mag, sondern selbst mitbringt?
Also es sieht sicher komplett dämlich aus, eine Flasche Apolinaris rumzuschleppen, aber wenn man Durst hat kann man ja nicht alle halbe Stunde ein Wasser am Stand kaufen, ohne arm zu werden.
Also in welches eingermaßen authentische und tragbare (umhängbare) Gefäß kommt das Wasser/Wein/Bier/oderwasauchimmer sagen wir mal zwischen 1250 und 1350.
…und wo bekommt man sowas preiswert (klar)
Pax vobiscum

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Eintrag #2 vom 11. Mai. 2004 18:51 Uhr Jens (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Jens eine Nachricht zu schreiben.

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Kaufen,oder selber machen
(wwwhistorische-lederarbeiten.de müsste welche haben),
d.h. Form zuschneiden, wässern, nähen, nochmal wässern,mit Vogelsand füllen, in den Backofen (niedrige Hitzefür ne Stunde), danach raus, Vogelsand raus, mit heissen Bienenwachs innen ausgiessen, Holzpropf rein, an Lederschnur, fertig.
Gruss, Esca

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Eintrag #3 vom 11. Mai. 2004 18:51 Uhr Martin (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Martin eine Nachricht zu schreiben.

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Nun die beste Lösung wären Feldflaschen die gab es in Holz Ton und in Metall je nach dem wie es einem beliebt.
Schmierfink

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Eintrag #4 vom 11. Mai. 2004 19:08 Uhr Jens (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Jens eine Nachricht zu schreiben.

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Hi Martin,
Hast Du etwas zu Metall und Holzflaschen vor dem 15ten?
Gruss, Esca

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Eintrag #5 vom 11. Mai. 2004 20:20 Uhr Michael (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Michael eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo!
Nun zu allererst zu dem Thema gibts schon einen Thread: [Taverne, Thread: Feldflaschen]
Also meine Lösung ab dieses Jahr ist eine sogenannte Pilgerflasche aus Ton. ßber diese wird in der eben genannten Diskussion auch gesprochen. Meine Pilgerfalsche habe ich bei Töpfereimuseum Langerwehe im Mittelaltershop gekauft (wwwtoepfereimuseum.de). Auf Anfrage bekommt man auch eine 1 Liter-Version, die im Online-Shop hat nur etwa 0,5 Liter. Einen Stöpsel aus Holz muß man sich halt noch selber schnitzen.
Grüße
Michael

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Eintrag #6 vom 11. Mai. 2004 21:02 Uhr Stephanie Winhard   Nachricht

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Moin,
falls noch jemand eine Anleitung zur Herstellung von Lederflaschen sucht:
wwwhippodromus.de/Werkstatt/Feldflaschen/feld.htm

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Eintrag #7 vom 12. Mai. 2004 09:40 Uhr Claudia (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Claudia eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Pilgerflaschen aus Holz vor dem 15. Jh

Es gibt Funde von gedrechselten Holzflaschen aus dem alamannischen Graeberfeld von Oberflacht. Das ist 7. Jh. Erfreulicherweise sehen diese Flaschen genauso aus wie die, die in verschiedenen Buchillustrationen spaeterer Jahrhunderte zu sehen sind (IIRC ist auch in der Mac-Bibel eine drin) und aehneln sehr denen, die es im 15. Jh gab.
Offenbar bestimmte da der Zweck die Form :-)
Bilder und Beschreibungen der alamannischen Funde finden sich in dem Buechlein "Holzhandwerk der Alamannen" (Autor und ISBN hab ich grad nicht da)
Gruss, Claudia

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Eintrag #8 vom 12. Mai. 2004 12:29 Uhr Christian Müller  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Christian Müller eine Nachricht zu schreiben.

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Hi,
Feldflaschen aus Ton sind unter anderem seit der Antike bekannt. Ihre Form hatt sich bis in das späte Mittelalter nur unwesentlich verändert. Die allgemeine Form war eine seitlich bauchige, an der Rückseite abgeflachten Form. Am Flaschenhals befinden sich zwei runde Henkel. Die Vorderseite war meist ausgewölbt. Abbildungen von Funden sind in "Handbuch zur Mittelalterlichen Keramik in Nordeuropa" zu sehen (wenn ich mich jetzt in der Eile nicht täusche).Erläuterungen auch in: Mangelsdorf, Günther, in: Die spätmittelalterliche Keramik im westlichen Brandenburg. Sie sind im 13.Jh. meist aus reduziert gebrannter Irdenware und wurden mit einem Holzpfropfen verschlossen. Also blaugrau Ware.
Gruß Christian
wwwfamilia-ministerialis.de

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Eintrag #9 vom 12. Mai. 2004 16:52 Uhr Martin (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Martin eine Nachricht zu schreiben.

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Holzfeldflaschen gibt es ähnlich lange wie die aus Metall und Ton.
Zum Beispiel ist ein Fund aus Oberflacht Baden Würtemberg zu nennen wo eine intakte Holzfeldflasche gefunden worden ist, die dendrochronologisch auf die Zeit um 580 datiert, sieht denen des 15. Jh. sehr ähnlich, aus Flaschen aus Metall sind schon seit frühster Zeit bekannt, siehe die Feldflaschen die in Zusammenhang mit Funden des röm. Militärs gefunden worden sind. Also nichts da von wegen nur ab dem 15. Jh.
Für die Zweifeler das ich mir das hier aus denke:
P. Paulsen "Die Holzfunde aus dem Gräberfeld bei Oberflacht und ihre kultur-historische Bedeutung" Forsch. u.
Ber. Vor- und Frühgesch. Baden-Würtemberg 41/2 (Stuttgart 1992)
"Die Römer in Baden-Würtemberg" Konrad Theiss Verlag (Stuttgart 1986)
Schmierfink

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Eintrag #10 vom 13. Mai. 2004 14:14 Uhr Christian Müller  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Christian Müller eine Nachricht zu schreiben.

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…kurzer Nachtrag.
Neben den aus grauer Irdenware hergestellten Pilger- oder Hirtenfladchen im 13. Jh.(Feldflaschen) gabe es auch etliche die oxydierend gebrannt (rottonig)und mit einer Bleiglasur überzogen waren. Die Formen variierten nur gering.
Gruß Christian
wwwfamilia-ministerialis.de

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Eintrag #11 vom 13. Mai. 2004 16:06 Uhr M B  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um M B eine Nachricht zu schreiben.

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Apropos Bleiglasur: "Bleiglasuren können lebensgefährlich sein, besonders, wenn sie instabil sind, zuviel Blei enthalten. Um das zu zeigen, wird eine frisch gebrannte Probescherbe in mehrere Teile zerbrochen und in Gefäße mit unterschiedlichen Flüssigkeiten gelegt. Die Küche wird geplündert - Aceto Balsamico und Weißwein werden Opfer der Forschung. Schon ein Tag später ist das erste Ergebnis da. Die bei 950 Grad hergestellten Bleiglasuren sind hochgefährlich. Im Wein und Essig sind über 1000 ppm Blei nachzuweisen. Nur die Kontrollgefäße mit reinem Wasser enthielten kaum Blei. Die zu bleihaltigen, instabilen Glasuren geben Blei schon unter vergleichsweise milden Bedingungen ab. Besonders dann, wenn die Flüssigkeiten organische Säuren enthalten, etwa Essig-, Wein-, oder Zitronensäure. Auch unsere Miniaturkanne hatte ein solche fehlerhafte Glasur - sonst wäre sie bei der Bodenlagerung nicht derart verwittert.
Selbstverständlich lassen sich auch stabilere Bleiglasuren herstellen - aber fast allen Bleiglasuren ist gemein, dass sich Blei - mal mehr mal weniger - in Gegenwart organischer Säuren herauslöst. Deshalb sind in Deutschland Bleiglasuren heute generell verboten !
In der EU sind die Bestimmungen etwas lascher, aber immerhin werden an die Herstellungstechnik der Bleiglasur harte Auflagen geknüpft. Trotzdem kommt es heute noch zu lebensgefährlichen Bleivergiftungen durch Glasuren - denn nationale Alleingänge schützen den Verbraucher wenig, wie die folgenden Beispiele zeigen:
In einem Fall geht es um ein zweieinhalb Jahre altes Mädchen, das gerade noch mal mit dem Leben davon kam, im zweiten Fall um eine 24 - jährige Frau. Beide hatten Tee aus bleiglasierten Souvenirs aus Kreta zu sich genommen. " wwwlandesmuseum-fuer-vorgeschichte-halle.de/[…]/in[…]
marlen

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Eintrag #12 vom 14. Mai. 2004 15:08 Uhr Christian Müller  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Christian Müller eine Nachricht zu schreiben.

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Hi,
da stimme ich dir voll und ganz zu, Bleiglasuren sind nicht gerade Gesundheitsfördernd. Wenn ich mich nicht täusche sind diese seit dem 19. Jh. in Deutschland auch verboten.
Eine Alternative wären Glasuren, die aus verdünntem Ton bestehen. Also ein dickflüssige Substanz. Auch diese Glasuren sind durch archäologische Funde belegt. Näheres zur Mixtur dazu später.
Gruss Christian
wwwfamilia-ministerialis.de

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