Thema als Feed (RSS 2.0) Thema als Feed (ATOM 1.0) Siegelring

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Eintrag #1 vom 14. Dez. 2001 16:51 Uhr Martin H   Nachricht

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Wieder einmal kam ich nicht umhin, die Informationsfülle dieses Forums auszunutzen. Diesmal geht es um einen Siegelring. Dazu zwei Fragen:
1. Wo bekomme ich sowas in guter Qualität zu einem menschlichen Preis?
2. Welches Siegel trugen kämpfende Brüder des Hospitaliterordens zu Beginn des 13. Jahrhunderts?
Wie immer hoffe ich auf rege Beteiligung.
Gruß… Wolf von Miroldes

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Eintrag #2 vom 15. Dez. 2001 12:51 Uhr Alexander Burger   Nachricht

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Hallo Leuts die sich für Siegelringe interessieren…
Das Angebot von Siegelring.de ist wirklich gut, ich kenne mich da aus und vermittle selbst Kontakte an Siegelring.de. Man sollte sich einfach mal mit dem Graveur in Verbindung setzen - so teuer sind die Siegelringe z.B. in Silber auch nicht. Beim Juwelier sind se halt dann richtig teuer…darum direkt an die Quelle !!!
Gruß Friedrich Herr von Grimburg

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Eintrag #3 vom 15. Dez. 2001 21:39 Uhr Christoph Bitter   Nachricht

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Für den Deutschen Orden sind solche Ausschmückungen, laut Satzung, verboten.
Wie es bei den Johannitern und Templern aussieht, weis ich nicht. Joachim fragen.
Gruß
v. Arlen

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Eintrag #4 vom 17. Dez. 2001 07:45 Uhr Joachim Meinicke  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Joachim Meinicke eine Nachricht zu schreiben.

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Wenn Siegel für diese Zeit bei den Johannitern, dann Amtssiegel, z.B. Großmeister usw. Einige sind ja überliefert. Glaube aber nicht, daß das Siegelringe waren. Jedenfalls ebenfalls keine privaten Siegel.
Joachim

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Eintrag #5 vom 17. Dez. 2001 07:47 Uhr Joachim Meinicke  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Joachim Meinicke eine Nachricht zu schreiben.

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Außerdem gehört dieses Thema doch eher in eine andere Sparte und nicht unter Veranstaltungskritik, oder? Kann man das bitte umtopfen?
Joachim

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Eintrag #6 vom 17. Dez. 2001 10:11 Uhr Ranes Haduwolff  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Ranes Haduwolff eine Nachricht zu schreiben.

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Grüß Euch,
simple Frage: Ab WANN gabs Siegelringe?
WER trug sie?
WO wurden sie eingesetzt?
Wenn ich an viele MA-Urkunden denke, die mit grossen, dicken Siegeln versehen waren, die Handtellergross waren, frage ich mich das schon…
Euer Haduwolff

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Eintrag #7 vom 30. Dez. 2001 13:29 Uhr Robin (Werner) Guha Thakurta (Schelm von Bergen)  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Robin (Werner) Guha Thakurta (Schelm von Bergen) eine Nachricht zu schreiben.

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Moin Leuts,
da mein Vater mal wieder nach Indien fliegt, lasse ich mir (und andere Freystätter) dort Schmuck, bzw. Siegelringe Herstellen. Für den letzten (rund, 4 cm Duchmesser, 3,5 cm hoch, 45 Gr. schwer)habe ich mit allem drum und dran 250,– DM bezahlt. Wer also interesse hat, muss mir eine Zeichnung (bis zum 04.01.02) zukommenlassen.
Gott zum Gruße - Werner Schelm von Bergen

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Eintrag #8 vom 24. Jul. 2002 00:19 Uhr Jan Görtzen   Nachricht

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Ich glaube zu wissen, dass jeder Lehnsherr und/oder Adlige bzw. auch Ritter/hohe Herr Siegelringe besaß…dabei handelte es sich aber nicht um die handtellergroßen Stempel, sondern um kleinere, normale Ringe…das Siegel war auch entsprechend kleiner :)
Größere Siegel/Stempel befanden sich unter anderem im Besitz höherer Beamte.
Benutzt wurden sie zum Absiegeln von Briefen, offiziellen Schreiben und Lehnsverträgen.
Auch heute noch gibt es (deutschlandweit!) noch eine einzige Fabrik, die Schellack (Siegellack mit Schneckenbestandteilen) herstellt, sie befindet sich in Mainz.

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Eintrag #9 vom 24. Jul. 2002 00:23 Uhr Jan Görtzen   Nachricht

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Ich meine, dass die ersten ßberlieferungen von Siegeln aus Griechenland stammen, wo auch eine frühe Form des Siegellacks (aus anderen Bestandteilen) zum Einsatz kam. Das kann gut schon in der Antike gewesen sein, Siegelringe kann es also schon im alten Rom gegeben haben (wer aufpasst, es tauchen versiegelte Briefe in Asterix-und-Obelix-Folgen auf ;) natürlich ist das nicht zwingend authentisch)

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Eintrag #10 vom 08. Aug. 2002 11:49 Uhr   Nachricht

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Hallo zusammen!
Siegelringe gab es definitiv auch im HMA.
ßberraschenderweise wurden dafür gerne auch römische Kameen gefasst (!) und verwendet. Unabhängig des dargestellten Motivs.
Es wurden auch speziell in Italien Kameen dafür auch gefertigt. (aber erst ab ca 1300)
Genaueres Nachzulesen in der Zeit der Staufer, (nicht sicher welcher Band, da in der Arbeit)
Auf Wunsch kann ich ja mal was abtippen…..
Da sind auch seeeehr schöne Exemplare abgebildet
Bei Interesse scan ich den Artikel über Verwendung von Kameen halt, mail genügt
mailto:mike [dot] wendl [at] web [dot] de
bis denne
Lui

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Eintrag #11 vom 08. Aug. 2002 17:42 Uhr Mike Wendl  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Mike Wendl eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Siegelringe im 13.Jhdt

So, jetz hab ichs gefunden:
Zeit der Staufer, Band 1:
Als Auszug (stark gekürzt):
Eines der ersten in Deutschland erhaltene Siegel das nicht dem Hochadel zuzurechnen ist:
12.Jhdt (Abtsiegel des Klosters Hersfeld) Abbildung 94 und 96 im Ausstellungskatalog.
"Herrscher, Fürsten und Bischöfe liessen sich als Person darstellen, Portraitähnlichkeit lag der Bildvorstellung der staufischen Zeit freilich noch fern, was gelegentliche Annäherung an das tatsächliche Aussehen - etwa der Barttracht - nicht ausschloss. …
Zuverlässiger wurden die herrschaftlichen und geistigen Insignien, da diese wie die Siegelumschrift die Rechtsstellung des Siegelführers bekundeten…
Kaiser und Könige führten seit Otto III ausnahmslos Thronsiegel, Bischöfe wurden auf lehnenlosem Thron oder Faldistorium abgebildet,
weniger bedeutende Geistliche (noch nicht geweihte Bischöfe, Pröpste, ßbtissinnen stehend.
Der hohe Adel bevorzugte Reitersiegel in voller Rüsung mit Lehensfahne oder das Schwert gezogen.
Die ältesten Reitersiegel stammen aus dem 12. Jhdt, im 13. und 14. Jhdt wurde diese allgemein üblich.
Die Darstellung des Reiters blieb auch im 13.Jhdt nur den regierenden Landesfürsten vorbehalten.
Die im 12. Jhdt. aufkommenden und im 13. Jhdt allgemein verbreitenden Wappen wurden als Siegelbild eher vom niederen als von hohen Adel gewählt.
Grössere Vielfalt zeigte die Wahl des Siegelbildes bei Personen, die selten Gelegenheit zur Ausstellung von Urkunden besaßen, Geistlichen unterhalb der Ebene der Bischöfe, beim niederen Adel oder allgemein bei Damen.
Hier finden sich frei gewählte Bildsymbole:
Ein Greif auf dem Siegel eines Dompropstes (Ausstellungsstück Nr. 100),
religiös gewählte Szenen (Saulussturz beim Siegel Konrads von Thüringen als Deutschordensbruder) oder die Verwendung von antiken Gemmen ohne Rücksicht auf deren Bildinhalt - richtiger wohl - mit einer uns nicht mehr erkennbaren Deutung der antiken Szene.
(Sekretärssiegel mit römischer Gemme aus dem 2. Jhdt. vermutlich Mars darstellend)
Klöster und Stifte wurden durch ihren Patron repräsentiert, gelegentlich auch durch Architekturen als Abbild der Klosterkirche verwendet.
Diese waren bestimmend bei Stadtsiegeln, wobei der Augenmerk auf die Darstellung der Stadtmauer als Sinnbild der wehrhaften Stadt gerichtet war.
Bei seefahrenden Städten ersetzte die Stadtmauer häufig ein Hafen. …..
Quelle: Rainer Kahsnitz, Siegel und Goldbullen
Aufsatz aus oben erwähntem Ausstellungskatalog Die Zeit der Staufer, Band I, Stuttgart 1977
-mike-
AKA Lui

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Eintrag #14 vom 05. Nov. 2002 15:34 Uhr Martin (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Martin eine Nachricht zu schreiben.

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"Eines der ersten in Deutschland erhaltene Siegel das nicht dem Hochadel zuzurechnen ist" ßh was ist mit den ganzen römischen Siegelringe die man in Deutschland gefunden hat? Zählen die nicht?? Siegel sind etwas älter als nur das HMA.
Gruß Martin

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Eintrag #15 vom 05. Nov. 2002 18:30 Uhr Mike Wendl  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Mike Wendl eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Man versteht, was man verstehen will....

Hallo Martin!
Sebstverständlich leugne ich keineswegs römische Funde.
Mein Eintrag bezog sich jedoch nur und ausschliesslich auf das HMA.
Leider ist jedoch erstens die von Dir kritisierte Zeile wortwörtlich aus Zeit der Staufer" entnommen und mitnichten auf meinem Mist gewachsen und zweitens dachte ich doch tatsächlich, der Zusammenhang für das HMA wäre klar.
Naja, es irrt der Mensch so lange er strebt.
Danke für die Berichtigung.
-mike-
aka Lui der Bauer

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Eintrag #16 vom 05. Nov. 2002 19:32 Uhr Martin (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Martin eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Mike
naja das ist der typische Fehler hier, viele gehen davon aus das hier nur HMA - Darsteller sich hier tummeln, es sind auch andere da, und wer die Einträg überfliegt, für den liest es sich schon so als ob die Siegel erst ab dem HMA auf kämen. Aber sicherlich hast Du recht?:-)
Gruß Martin

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Eintrag #17 vom 23. Feb. 2004 17:50 Uhr Dirk Jerusalem  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Dirk Jerusalem eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Siegeln im HMA nicht nur von Adel und Klerus, oder?

Hallo Leute,
ich dachte mir nach so langer Pause in diesem Thread müsste es doch wieder neues an Infos geben.
Ab wann wird denn im MA von Kaufleuten gesiegelt. Kennt ihr Belege? Information war ein wichtiges und teures Gut, auch für Kaufleute. Oder gab es da andere Methoden als mit Siegelwachs?
Ich konnte da bisher leider nichts im HMA finden. Habt ihr was dazu gefunden?
Gruß,
Terricus

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Eintrag #18 vom 20. Mai. 2004 11:23 Uhr Heinrich Butschal  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Heinrich Butschal eine Nachricht zu schreiben.

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Meine Frau,, Ursula Butschal, hat einmal als Intro zu unserer Siegelrngseite eine historische Recherche kurz zusammengafsst, die ich hier mal zur Verfügung stellen möchte:
Siegelringe
Eine kurze Einführung zu Siegelring, Siegel und Sphragistik (Siegelkunde)
Der Begriff "Siegel" entstammt dem Lateinischen "sigillum" (Bildchen, Figürchen) einer Verkleinerungsform von "signum" (Zeichen, Kennzeichen). Im 13. Jahrhundert taucht im Mittelhochdeutschen "sigel" auf, welches entweder aus dem Volkslateinischen "sigillio" abgeleitet, direkt aus dem Lateinischen "sigillum" entlehnt oder aus dem Verb "sigelen" zurückgebildet wurde.
Siegel sind seit den frühen Hochkulturen bekannt. In Form des Rollsiegels, einem Siegelzylinder, gab es schon in Mesopotamien. Seit dem 8. Jahrhundert vor Chr. setzte sich das Stempel-Siegel durch.
Die Siegel waren aus hartem Stein, Halbedelstein oder Metall gefertigt . In Halbedelsteine gravierte, werden noch heute in Form von Siegelringen verwendet. Als Siegelstoff diente Wachs, farblos und gefärbt; auch mit Metall und seit dem 16. Jahrhundert mit Siegellack. Siegellack bestand ursprünglich aus Schellack (Naturharz aus dem dunkelroten Ausscheidungsprodukt der Lackschildlaus), Kolophonium (Geigenbogenharz, welches bei der Terpentinölgewinnung entsteht), Terpentin (destilliertes Kiefernharz) und Farbstoffen. Heute werden Kunstharze verwendet .
Die Siegel werden mittels eines Siegelringes oder Siegelstempels, der Petschaft, in den warmen weichen und dann hart erkalteten Siegelstoff gedrückt. Der Begriff "Petschaft" kommt aus dem Slowakischen "pecat" und erscheint bei dem Steiermärker Ulrich von Lichtenstein (gest. 1275) in "verpetschaten" (versiegeln). Die kaiserliche Kanzlei in Prag verbreitete das Wort.
Die Majestätssiegel zeigten früher das Bild der gekrönten, mit ihren Insignien versehenden, auf dem Thron sitzenden Herrscher. Die weltlichen Fürsten führten ein Reitersiegel. Erst später wurden Wappen als Siegelbilder verwendet .
Siegel wurden als Erkennungs- und Beglaubigungszeichen oder als Verschluß von Schriftstücken vor unbefugte Kenntnisnahme oder Verfälschung benutzt .Siehe auch Papstringe
Seit dem 9./10. Jahrhundert gingen Bischöfe und ßbte, ab dem 11./12. Jahrhundert auch weltliche Fürsten zur Besiegelung ihrer Urkunden über. Dabei kamen bei der Geistlichkeit spitze und bei den Weltlichen runde Siegel zum Einsatz .
In Ermangelung anderer geeigneterer Verschlußtechniken wurden früher Briefe versiegelt. Mit Einführung der automatischen Stempel- und Adressenlesemaschinen bei der Briefpost. Ende des 20. Jahrhunderts ist die Verwendung mittels Siegellack verschlossener Briefe nicht mehr üblich, Wertpakete werden heute noch versiegelt.
Heute werden amtliche Siegel in der Regel als Farbstempel oder auch als Klebe-Plaketten (z.B.Zulassungstempel auf dem Kfz-Kennzeichen) verwendet. Bei amtlichen Dokumenten, z.B. Diplomen, ist es noch heute üblich, das Siegel mittels einer Presse in das Dokument zu prägen.
Quellen:Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 21. Auflage, Meyers Großes Taschenlexikon
butschal.de/atelier/siegelring.htm
Viele Grüße, Heinrich Butschal wwwschmuckfabrik.de

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Eintrag #19 vom 27. Mai. 2004 07:56 Uhr Joachim Meinicke  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Joachim Meinicke eine Nachricht zu schreiben.

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Ich kopiere mal einen wirklich nur kleinen (-) Auszug aus dem Lex. D. MA zum Thema Siegel, da anscheinend Interesse besteht.
Vorsicht, könnte trotzdem etwas länger sein :-)
Das S., von lat. sigillum, ist ein mittels eines härteren S.stempels in einem weicheren S.stoff angefertigter Abdruck, der dem Verschluß oder der Beglaubigung dient und sich auf eine natürl. oder jurist. Person bezieht. Die Verwendung des S.s kann bis in die älteste Zeit altoriental. ßberlieferung verfolgt werden. Der Verschluß von Briefen mit dem Abdruck eines SIEGELRINGS erfolgte von der röm. Antike über das MA hin bis in die NZ.
Für das MA war die durchgehende Besiegelung der Ks.- und Kg.surkk. von größter Bedeutung. Sie war das Vorbild für die S.führung durch die geistl. sowie weltl. Großen und verhalf nach dem 10. Jh. dem allg. Urkk. wesen schrittweise zu neuer Blüte, da mit dem S. ein auch für des Lesens Unkundige verständl. Beglaubigungsmittel gefunden war. Ab ca. 1200 war die besiegelte Urk. im dt. Bereich vorherrschend. Die Besiegelung konnte der S.führende selbst vornehmen. Zumindest in großen Kanzleien oblag die Anfertigung des S.abdrucks aber speziell dazu bestimmten Personen. Daneben fand das S. auch als loser Abdruck ohne zugehörige Urk. Verwendung, etwa zur Ladung vor Gericht, als Bestätigung der Echtheit von Reliquien, schließlich als Geleits-, Herkunfts- und Zollfreiheitszeichen. Hinsichtl. der rechtl. Bedeutung werden S., die nur in eigener Sache, und S., die auch in fremder Sache Glaubwürdigkeit genießen (sigillum authenticum), unterschieden. Zu den letzteren zählen die S. der Päpste, Ks., Kg.e sowie der geistl. und weltl. Fs.en, außerdem - entgegen den Bestimmungen des kanon. Rechts - auch die der Städte; endgültig ist die Gruppe aber nie definiert worden.
Die älteste ma. Stempelform ist der schon im Altertum belegbare SIEGELRING (anulus), häufig aus Gold, seltener aus Blei oder Zinn angefertigt und gerne mit antiken Gemmen kombiniert. ßberwiegend fanden von Goldschmieden hergestellte Bronze- oder Messing-, seltener Silberstempel Verwendung. Da die Größe der Typare in der Karolingerzeit zunahm, erhielten sie zur besseren Handhabung eine am Rand überstehende ßse, die seit dem 13. Jh. zu einem rückseitig angebrachten Steg vergrößert wurde. Erst im 16. Jh. ging man dazu über, die Rückseite als Knauf auszuformen. Die Bullen wurden wie Münzen zw. einem Unter- und einem Oberstempel geprägt.
Als S.stoffe fanden im MA hauptsächl. Wachs, Blei und Gold Verwendung. Bleibullen sind in Dtl. seit Karl d. Gr. belegt. Die meisten erhaltenen Exemplare stammen von Otto III., der schließlich nur noch mit Blei siegelte. Goldbullen dürfte schon Karl d. Gr. vor 800 verwendet haben, sie sind aber bis ins 12. Jh. nur selten belegt. Seit Heinrich IV. bullierten die dt. Ks. und Kg.e nur noch mit Gold. Die Goldbullen wurden in der Regel aus Goldplättchen angefertigt und haben meist einen Durchmesser von ca. 4 bis 6 cm. Der verbreitetste S.stoff war Bienenwachs, schon früh versetzt mit Weißpech oder sonstigem Harz zur Erhöhung der Festigkeit sowie mit Terpentin oder Leinöl zur Verbesserung der Geschmeidigkeit des Wachses. Seit dem 12. Jh. erlangten meist rot oder grün, daneben auch schwarz oder blau eingefärbte S. immer größere Beliebtheit. Der Durchmesser der Wachss. wurde im Laufe des MA immer größer, er schwankte zw. unter 1 cm (Signete) und ca. 14 cm (Majestätss. Ks. Friedrichs III.). Neben der allg. verbreiteten Form der runden S. gibt es zahlreiche abweichende Gestaltungen des S.körpers: die ovalen S.typen der Karolinger beruhen auf der Verwendung von Gemmen; geistl. Würdenträger bevorzugten spitzovale S., der Adel des 13./14. Jh. benutzte gern schildförmige S. Zum Schutz der empfindl. Wachss. drückte man sie gern in Wachsschüsseln. In der siz. Kg.skanzlei verwandte man seit dem Ende des 12. Jh. Kapseln aus (Oliven-)Holz. Das vom 12. bis ins 14. Jh. gebräuchl. Einnähen der S. in Leinwandsäckchen erwies sich als weniger taugl., da es zum Zerbröckeln des Wachses führte. Metallkapseln (Blech, Bronze, Messing, Silber, später auch vergoldet) kommen seit dem 15. Jh. in Mode. Aufgedrückte S. bedeckte man seit dem 14. Jh. mit einem Papierblättchen, ähnlich den Oblatens.n.
Die Anbringung der S. war zeit- und materialabhängig. Seit der Merowingerzeit wurde das Wachs durch einen (Kreuz-)Schnitt im Pergament durch- und der Stempel dann hineingedrückt. Aufgedrückte S., die seit dem 14. Jh. in zunehmendem Maße als Verschlußs. auftraten, hafteten infolge der Klebkraft des Wachses auf dem Beschreibstoff. Bei eingehängten S.n wurden ein oder zwei Pergamentstreifen so durch Einschnitte in der Urk. gezogen, daß sie auf der Rückseite der Urk. fest anlagen, die Enden aber auf der Vorderseite heraustraten und völlig im Wachskörper des S.s eingebettet werden konnten. Um S. an einer Urk. anzuhängen, bog man meist den unteren Rand um und brachte in dieser Plica Einschnitte oder Löcher an. Dann zog man Pergamentstreifen, Fäden oder Schnüre (Pressel) so hindurch, daß die freien Enden, teilweise zusätzl. von einer Schlinge gehalten, vorn herabhingen. An dem Pressel wurde das S. dann so befestigt, daß es durch den S.körper hindurchführte und das S. selbst frei unter der Urk. hing. Diese für Bullen ausschließl. gebrauchte Befestigungsart war auch für Wachss. die verbreitetste Methode. Eine Sonderform davon sind abhängende S. Bei ihnen wurde meist von rechts ein Streifen so vom unteren Rand der Urk. abgeschnitten, daß er auf der linken Seite noch mit dem Blatt verbunden blieb. An ihm befestigte man das S.
Das S. zeigt, wenn es sich nicht um ein nur seltener vorkommendes reines Schrift- oder Bilds. handelt, in der Regel ein S.bild, verbunden mit einer In- oder Umschrift, der Legende. Das S.bild stellt entweder eine Darstellung des Sieglers (’Porträts.’), seines Wappens (’Wappens.’) oder eines sonstigen Bildes (’Bilds.’) dar. Die Porträts. gaben vor dem 14./15. Jh. allg. nicht die individuellen Gesichtszüge, sondern den S.führenden primär durch seine Tracht, Ausstattung oder Handlung wieder, etwa den Ks. oder Kg. im Ornat mit Krone, Reichsapfel und Zepter auf dem Thron sitzend (Majestätss.) oder den Adligen in voller Rüstung auf einem Pferd (Reiters.). Die sonstigen Bilds. können in der Vielfalt ihrer Darstellungen neben Sonne, Mond oder Sternen ebenso Berge und Wasser, Bäume und Blumen, Menschen, Tiere oder Fabelwesen zeigen. Städtes. boten gern eine stilisierte Stadtbefestigung, häufig kombiniert mit Personendarstellungen. Die am häufigsten vorkommende Beschriftung folgt ein- oder mehrzeilig dem äußeren Rand des S.s und nennt in der Regel den S.inhaber. Es setzte sich, nach anfängl. Schwankungen, eine objektiv gehaltene Umschrift durch, die, bei Ks.n, Kg.en sowie geistl. und weltl. Fs.en meist mit einer Devotio verbunden, den Namen und die Standesverhältnisse zum Ausdruck brachte. Sie wurde bei ßnderungen, z. B. bei der Weihe eines Elekten zum Bf., den neuen Verhältnissen angepaßt. Ergänzungen konnten auch durch Hinzufügen einer Inschrift im S. bild erfolgen, etwa durch die Hinzufügung des Titels »et rex Ierusalem« auf dem Majestätss. Ks. Friedrichs II. nach dem Aug. 1225. Randschriften kommen nur auf Münzs.n vor.

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