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Eintrag #1 vom 24. Nov. 2004 23:00 Uhr Johannes Kulick  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Johannes Kulick eine Nachricht zu schreiben.

nach oben / Zur Übersicht Woher nehmen, wenn nicht stehlen?

Hallo!
Ich beschäftige mich zur Zeit mit der authentischen Herstellung von Kettenhemden. Mein Hauptaugemerk liegt auf dem HMA (ca. 1250). Als Material scheint mir nur geglühter Eisendraht Sinnvoll.
Aber welche Werkzeuge wurden denn damals benutzt? Das man heutzutage zum Nieten gern eine Zange nimmt, weiß ich. Diese Möglichkeit gabs damals wohl nicht. Also eher Dorn und Hammer.
Wie aber sahen die Zangen zum Aufbiegen der Ringe aus? Moderne Kombizangen werden’s ja kaum gewesen sein (woher auch der Plastikgriff *g*)
Ich weiß das es zwei Bilder im Hausbuch der Mendelschen Zwölfbrüderstiftung gibt. Die besitze ich aber leider nicht und die Abbildungen im Internet sind leider so klein das ich nichts bzw. nichts wirklich Hilfreiches erkenne (könnte mir möglicherweise jemand per Email größere Versionen zusenden?). Die sind dazu auch noch rund 200 Jahre später.
Hammer, Amboß und irgendeine irgendwie geformte Zange vermag ich auszumachen. Näheres aber nicht.
Außerdem würde mich interessieren, wie damals gewurmt wurde. Sehr sinnig erscheinen mir Handwurmgeräte, wie man sie auch noch auf etlichen Internetseiten sieht (Kasten mit Handdrehbarem Holzstab). Belege dafür hab ich aber leider nicht.
Wisst ihr noch von etwaigen Funden oder zeitgenössischen Abbildungen, die ich mir vllt. näher Anschauen sollte?
Danke
Johannes

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Eintrag #2 vom 25. Nov. 2004 09:43 Uhr Haiko Wieland  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Haiko Wieland eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo!
Da hast Du Dir eine schwierige Aufgabe gestellt. Soweit ich weiß gibt es keine Werkzeugfunde, die Sarwürkern zugeordnet werden. Desweiteren scheint auch die Anzahl der zeitgenössischen Abbildungen sehr begrenzt zu sein. Demzufolge bleibt einem wohl nicht viel übrig als experimentelle Archäologie zu betreiben.
Zu Zangen kann ich nur sagen, daß sie damals mit aller Wahrscheinlichkeit schon existierten. Demzufolge fallen mir wenig plausible Gründe ein, weshalb sie nicht auch zum Ausführen der Löcher benutzt worden sein sollten.
Zangen zum Aufbiegen der Ringe braucht man wenn man abgeflachte Ringe vernietet nicht. Diese lassen sich bequem per Hand biegen.
In den Abbildungen der Mendelschen Zwölfbrüderstiftung ist deutlich zu sehen, daß der Handwerker mit einer Zange im Geflecht arbeitet. Das macht meiner Meinung nach nur Sinn, wenn es um das Vernieten geht.
Vielleicht helfen diese Anregungen.
Gruß
Haiko

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Eintrag #3 vom 25. Nov. 2004 14:07 Uhr Fabian Fritsch  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Fabian Fritsch eine Nachricht zu schreiben.

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ich kann auch nichts belegtes sagen, aber es gibt doch diese einfachem kneifzangen. ich denke solche müssten auch schon damals als altertümliche "kombizange" (ähnlich einer schmiedezange) in gebrauch gewesen sein? und genau wie eine schmiede/tiegelzange leit zu konstruieren/schmieden.
würde mich also nicht wundern wenn die zangen so ähnlich aussahen(in gebrauch waren. ich kenne nur eine abbildung, in dem ein sarwürker an einem hauberc sitzt, und hat auch nur eine zange im geflecht. da kann ich haiko nur zustimmen, mit einer hand kann man mit eisenringen nicht viel ausrichten.
gruß,
Fabian

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Eintrag #4 vom 25. Nov. 2004 16:09 Uhr Johannes Kulick  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Johannes Kulick eine Nachricht zu schreiben.

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Wobei hier im Forum und auch in einem anderem Forum (Link grad verlegt, aber da sagt dies AFAIR Eric D. Schmid) eher die Meinung vorherrschte, dass gerade das Lochstanzen wohl eher mit Hammer und Dorn vonstatten ging. Dies würde auch Sinn machen, da ja schließlich auf dem Bild in dem Hausbuch d. mendelschen Zwölfbrüderstiftung Hammer und Amboß vorhanden sind. Natürlich kein Beweis, schließlich könnten diese beiden Geräte auch nur zum abflachen der Ringe gedient haben…
Außerdem ist die "Lochzange" (wie ich sie mal nenne) in der Produktion doch schwieriger herzustellen als Hammer und Dorn (was natürlich leider auch nichts beweist). Zum Nieten schließen könnte eine Zange wohl genuzt worden sein, das könnte auch das gerumfuhrwerke mit der Zange im Hauberc erklären.
Fragen über Fragen. Das einzige mir bekannte Fachbuch zum Thema Kettenhemden ist aber bereits bestellt. Vielleicht bringt das ja neue Hinweise.
Johannes

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Eintrag #5 vom 28. Nov. 2004 18:57 Uhr Johannes Kulick  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Johannes Kulick eine Nachricht zu schreiben.

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"Die Zweihandschwerter und Ringpanzer der Hornschen Schlachtschwertierer" hat mir nicht wirklich weitergeholfen. Interessant ist es aber allemal. Den Bildern nach zu urteilen sind die Löcher für die Nieten eher Oval als Schlizartig, aber ich denke das wird vor allem durch die Altersbedingt Korrosion kommen.
Jetzt bin ich allerdings auf der Suche nach zwei Artikeln aus der "Zeitschrift für Historische Waffen- und Kostümkunde", die ich leider nicht über die Fernleihe beziehen kann:
Lenz, Eduard von; Datierte Panzerhemden und verzierte Panzerringe (Heft 7, Band VIII, S. 193 ff)
Rose, Walther; Behördliche Beschau-Sarwürker-und-Eigentümermarken auf okzidentalischen Maschenpanzern (12, 1929-31, S. 77 ff, 99 ff)
Ich werde auf jeden Fall weiter dran bleiben und auch mal beide Varianten ausprobieren (Hammer/Zange) und meine Erfahrungen dann mal posten. Kann allerdings noch ein weilchen dauern, da ich zur Zeit noch einige andere Dinge machen muss (neuer Mantel muss her und die Haube hatte auch schon mal bessere Zeiten)
Gruß
Johannes

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Eintrag #6 vom 02. Apr. 2007 17:02 Uhr Andre Wollenberg  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Andre Wollenberg eine Nachricht zu schreiben.

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Ich heb den Threat mal aus der Versenkung.
Ich hätte da mehrere Fragen, ich denke Hauptsächlich an Schmiede.
1. Was für Zangen währen damals (bei mir Anfang 15. Jahrundert) möglich gewesen? Könnte man Kneifzangen nehmen? Bzw. Hat jemand Abbildungen von Zangen aus dem Mittelalter?
Es geht mir um 2 Arten von Zangen. Zum einen Bräuchte ich eine Kneifzange (mit Kerbe) zum zurechtschneiden der Ringe vom Wurm (mache das mit einem Bolzenschneider aber sowas gab es ja wohl noch nicht). Zum anderen brauche ich eine Zange zum vernieten der Dreiecksnieten. Zur Zeit Kneifzange die ich abgeschliffen habe mit einem Tiefen und einem weniger Tiefen Loch.
2. Ich denke Ich arbeite bei den Nietlöchern mit Hammer und Dorn. Bisher benutze ich einen angeschliffenen Durchschläger. Was währe hierzu das "A" ßquivalent?
3. Wie hat man damals ohne Fräser ein kleines 1,5mm Loch in den "Amboss" bekommen?
4. Was für Hämmer kann man nehmen, bzw. wie sahen die Hämmer damals aus. Ich benutze einen Fäustel und einen "normalen" Hammer.
5. Zum Flachschlagen benutze Ich einen Art Stempel. Ein stück Rundstahl was genau in ein Stück Rohr passt. Auch hier wieder die Frage wie muss sowas aussehen um "A" zu sein.
Das wichtigste, welcher Schmied würde sich bereit erklären das notwendige für mich / mit mir anzufertigen? Komme aus Münster bin aber mobil.
Vielen Dank

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Eintrag #7 vom 25. Mrz. 2012 19:28 Uhr Martin Christens  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Martin Christens eine Nachricht zu schreiben.

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Also ich schreib einmal am besten wie ich das gelernt habe. Das Wurmen geht über Dorne die auch gerne am ende so geschmiedet werden können das des ganze zu einer Kurbel wird. So das zerteilen der Spule das kann man entweder mühsam historich mit hammer und meißel machen oder einfach da es früher auch schon blechscheren gab damit man muss nur drauf achten das die ende der ringe nicht bündig sondern etwas überstehen. Dieser überstand wird dann mit einen Hammer mit kleiner Bahn flach ausgetrieben. diese Fläche wird dann mit einen Dorn ein Loch eingetrieben ich habe dafür ein Gesenk das ich in den Amboss stecke das sieht aus wie ein Dengelamboss mit einen Loch in der Mitte das geht natürlich auch auf einer Lochplatte wenn man dann so ein kleines Loch dran hat. Und der rest ist einfach aus dünnen Draht Nieten vorarbeiten. Niete ins Loch und Kopf ausarbeiten ebenfalls mit einen Hammer mit einer kleinen Bahn oder gar einen Treibhammer mit Kugelkopf. Und dann wie bei normalen Kettenhemd 4 in 1 wobei man drauf achten das man für die 4 schon genieteten noch einen ungenieteten hat XD. Zu den Zangen es gab damals schon flachmaulzangen in groß wieso solls die nicht in klein gegeben haben? und noch am rande jaaaaaaaaaaaaa es geht der eine oder andere Ring beim Lochschlagen kaputt das bleibt nicht aus. Und noch ein Tipp für die Nieten kann man auch weicheres Material wie Kupfer oder geglühtes Messing nehmen. Und für die Stahlringe am besten ebenfalls geglühten Draht nehmen. Da lassen sich die Löcher besser eintreiben sowie die Ende austreiben. Hängt ja kein Leben mehr von ab XD.

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