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Eintrag #1 vom 14. Jun. 2006 09:46 Uhr Thorsten Seifert   Nachricht

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Hallo
Wie seht ihr eigendlich die Darstellung des Mittelalters in Zeitschriften.
Abgebildete Gewandungen, Sachkultur und Geschichtliche Abläufe.
Sind diese Dinge in den Magazinen (Karfunkel, Pax et Gaudium) richtig dargestellt und brauchbar?
Wie sieht es mit andere Magazine wie PM Historie oder GEO Epoche aus.
Thorsten Seifert ( Dagobert )

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Eintrag #2 vom 14. Jun. 2006 09:54 Uhr Christian (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Christian eine Nachricht zu schreiben.

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Es ist wie immer:
Sind bei den einzelnen Artikel die Quellen nachvollzieh- und überprüfbar, so kann man was damit anfangen. Wenn nicht, halt nicht!!!
In allen genannten Zeitschriften gibt es meiner Meinung nach recht gut bis sehr gut recherchierte Arbeiten und auch genau das Gegenteil. Die komplette Bandbreit dazwischen wird ausgefüllt. Manche Ausgaben kann man vollkommen in die Tonne treten.
Karl

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Eintrag #3 vom 14. Jun. 2006 10:01 Uhr Sylvia Crumbach  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Sylvia Crumbach eine Nachricht zu schreiben.

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Für die Zeitschrift "Pax & Gaudium" haben in den letzten Ausgaben zum Teil nahmhafte Fachleute wie z.B. Herr Dr. Kause (Stadtärchäologie Duisburg) geschrieben.
PM ist mit Vorsicht zu geniesen - vor allem weil üblicherweise Quellenangaben fehlen.
Zum empfehlen ist z.B. die Zeitschrift "Archäologie in Deutschland"
wwwaid-magazin.de/2006/3

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Eintrag #4 vom 14. Jun. 2006 12:27 Uhr Hilmar Becker  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Hilmar Becker eine Nachricht zu schreiben.

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Ich stelle hier mal kurz etwas ein, was zeigt, wie Zeitschriftenredakteure so gestrickt sind:
"Gesendet: Dienstag, 16. Mai 2006 18:35
An: G/GESCHICHTE
Betreff: Zu Leserzuschriften und Antwort der Redaktion in Ausgabe 5/06
Sehr geehrte Damen und Herren
Ihre Antwort auf die Zuschrift von Günther Weber zeugt nicht von Kompetenz.
Wenn Sie den Film "Gladiator" als Beispiel für einen Film angeben, der historisch korrekte Bilder liefert, so kann dies nicht wirklich ernst gemeint sein.
Dieser Film strotzt nur so von Ausstattungsfehlern. Als Information hierzu sei die Lektüre des Buches "Hollywoods Traum von Rom" von M. Junkelmann empfohlen.
Ihre Bildredaktion sollte meiner Meinung nach für Fotos dieser Art bei Leuten anfragen, die etwas von der Sache verstehen. So gibt es von M.
Junkelmann und seiner Truppe eine große Anzahl von Fotos mit korrekt recherchierten Ausrüstungsgegenständen.
Einige Magazine verspielten ihre Kompetenz in der Vergangenheit zum Beispiel durch die Verwendung von Fotos von Mittelalter-Spectaculi wie zB Kaltenberg zur Illustration mittelalterlicher Gegebenheiten. Auch von soetwas sollten Sie absehen, denn auch in diesen - wie in fast jedem anderen historischen Bereich - gibt es Leute, die sich besser mit historischer Ausrüstung auskennen als Filmrequisiteure, die gerne ihre eigene Vorstellung (!) der jeweiligen Zeit umsetzen, anstatt sich an Fakten zu halten.
Ein Magazin wie Ihres sollte seine Glaubwürdigkeit nicht durch solche vermeidbaren Fehler aufs Spiel setzen. Bauen Sie nicht in den Köpfen Ihrer Leser falsche Vorstellungen auf. Diese sind nämlich nicht mehr zu beseitigen.
Mit freundlichen Grüßen
Hilmar Becker"
Antwort:
"Von: Metzger, Franz
Gesendet: Mittwoch, 17. Mai 2006 11:33
An: G/GESCHICHTE
Betreff: AW: Zu Leserzuschriften und Antwort der Redaktion in Ausgabe 5/06
Sehr geehrter Herr Becker,
wir danken Ihnen für Ihr Schreiben und die kritische Auseinandersetzung mit unserer Arbeit.
Ich gebe zu, dass ich in meiner pauschalen Verteidigung Hollywoods den dortigen Rechercheuren wohl etwas zuviel der Ehre angetan habe. Ich kenne schließlich auch die berühmt-berüchtigte Liste an "Goofs", die zu jedem historischen Film erscheint.
Allerdings muss man m. A. n. zwei Dinge auseinanderhalten, nämlich die absolute Detailtreue und das Einfangen bzw. Wiedergeben des Atmosphärischen. Sicher kann man etwa bei "Gladiator" jede Menge sachlicher Unkorrektheiten entdecken; die Verhältnisse, die Atmosphäre und die Abläufe rund um die Arena werden darin bzw. in den Szenenfotos um Vieles lebensechter wiedergegeben als in den Historiengemälden, die dazu die einzig mögliche Illustrations-Alternative wären. Wenn ich die Bewaffnung eines römischen Legionärs erläutern möchte, dann muss ich natürlich auf Conolly oder Junkelmann zurückgreifen. Will ich aber das Drama einer Schlacht einfangen, dann hilft mir eine Filmszene viel weiter, mag darin auch das eine oder andere Uniformdetail nicht stimmen.
Natürlich wäre es wünschenswert, wenn bei dramatischen Aufbereitungen alle Details korrekt wären. Wenn man aber die Wahl hat zwischen einem zwar Detailfehler-behafteten, aber atmosphärisch stimmigen Filmbild und einem Historienbild, bei dem gar nichts stimmt - wofür würden Sie sich entscheiden? Wie viele falsche Vorstellungen etwa des alten Rom haben sich "dank" gewisser Historienschinken in den Köpfen festgesetzt? Dem mit tatsächlich in allen Punkten korrekten Abbildungen entgegenzuwirken, wäre sicher verdienstvoll, aber mit wissenschaftlichen Kostümbildern allein kann man keine Geschichtszeitschrift illustrieren.
Sie werden aber feststellen, dass wir das Mittel "Filmbild" höchst sparsam einsetzen, und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern, so dass wir, wie ich hoffe, alle mit dem Illustrationsangebot zufrieden sein können.
Mit freundlichen Grüßen"
….
Gruß
Hilmar

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Eintrag #5 vom 14. Jun. 2006 13:15 Uhr Christian G.   Nachricht

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Hmmmm.
Franz Metzger hat seine Sicht sachlich dargestellt (auch wenn man ihr niht folgt, ist das ja schon ‘mal was). Und er reagiert höflich auf einen recht "offensiven" Stil.
Ich habe mit Journalisten, die so gestrickt sind, nicht unbedingt Probleme. ;-)
Cheers,
Christian

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Eintrag #6 vom 14. Jun. 2006 14:22 Uhr Sylvia Crumbach  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Sylvia Crumbach eine Nachricht zu schreiben.

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Gutes Beispiel, Hilmar.
Zeitschriften wollen verkauft werden und so an mich sicher nicht.

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Eintrag #7 vom 15. Jun. 2006 01:04 Uhr Andreas Wenzel  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Andreas Wenzel eine Nachricht zu schreiben.

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Unzweifelhaft ein schwieriges Thema. Ich würde allerdings dem Christian UND dem Herrn von G-Geschichte zustimmen.
Am Ende des Tages geht es bei Film, TV und Zeitschriften um Angebot und Nachfrage - das Gesetz des Marktes.
Während Fachzeitschriften ein relativ schmales Publikum der Fachwelt zu erreichen suchen, zielen Publikationen mit höheren Auflagenzielen auf eine breitere Abnehmerschaft. Dazu sind wohl leider bestimmte Kompromisse im Inhalt erforderlich.
Als trauriges Beispiel fällt mir die britische Zeitschrift "Medieval History" ein, die versuchte eine aufwendigere Produktion (für die breitere Masse) mit kompromisslos wissenschaftlichem Inhalt zu verbinden. Bilder von ReEnactment und Filmen fand man kaum, da nur selten gut genug. Viele Themen waren sehr eng gewählt, um eine sachlich ausreichende Beleuchtung zu ermöglichen. Das Magazin wurde Anfang letzten Jahres nach 14 Ausgaben (oder so) eingestellt.
Ich persönlich finde es sehr begrüßenswert daß sich Magazine mit vernünftigen Auflagen darum bemühen, ein wachsendes öffentliches Interesse an Geschichte auch in Deutschland zu bedienen. Wenn auch vielleicht nur mit 80% Korrektheit. Ist immer noch bei weitem besser als 0% :)
Kann aber frustrierend sein, ich stimme zu.
Quanti Adversarii. Tantus Honor.

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Eintrag #8 vom 16. Jun. 2006 08:41 Uhr Sylvia Crumbach  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Sylvia Crumbach eine Nachricht zu schreiben.

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Genau das ist das Absatzproblem:
Irgendwie ein paar bunte Info´s kann sich jeder für lau aus dem Internet klauben :-)

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Eintrag #9 vom 22. Jun. 2006 13:22 Uhr  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um eine Nachricht zu schreiben.

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Das Beispiel von Hilmar bringt mich als Nichtleser dieser Zeitschrift leider nicht weiter, da ich weder den Artikel, noch die Zuschrift, mit der diese Diskussion begann, kenne.
So rein aus dem Rahmen gelöst klingt die Antwort relativ souverän, nur im Abgleich mit dem Artikel könnbte ich sie korrekt werten.
Gruß, Ivain

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