Feldflaschen
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Eintrag #1 vom 24. Nov. 2000 16:10 Uhr
Thomas Schlosser
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Hallo Leute! Ich habe mich gefragt was das einfache Volk, oder ein Handwerker auf der Walz, bei Wanderungen für eine Möglichkeit hatte Wasser mit zu nehmen. Deshalb meine Frage: Gab es im Zeitraum um das Jahr 1000 soetwas wie Feldflaschen oder Wasserschläuche und wie sahen sie aus wen es sie gab. Wie wurden sie hergestellt(welches Leder zum Beispiel), Wie groß waren sie(Litermaß) ect. ect. ???? Danke im vorraus!! Thomas der Schlosser
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Eintrag #2 vom 24. Nov. 2000 16:50 Uhr
Klaus-Peter Althaus
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Hy Thomas Im dem Buch "Die Wikinger, Krieger, Seefahrer, Händler" von Nurmann, Schulze, Verhülsdonk VS-Books Verlag ISBN: 3-932077-01-6 sind Drinkflaschen aus Leder abgebildet. Die Herstellung wird wie Folgt beschrieben: "…Zur Herstellung dieser Flaschen werden zwei Lederstücke aufeinandergenäht und in Wasser getränkt. Im Anschluß füllt man sie mit Sand und läßt sie trocknen. Dann entfernt man den Sand und gießt die entstandene Lederflasche mit Bienenwachs aus das, daß man anschließend wieder ausschmilzt. Dadurch wird sie vollständig wasserdicht, man braucht sie nur noch mit einem Korken versehen, der wie hier aus Holz, aber auch aus gerolltem Leder bestehen kann." Ich hoffe dir hiermit etwas weiter geholfen zu haben. Bis denn
Vierauge
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Eintrag #3 vom 24. Nov. 2000 16:57 Uhr
Andreas Friedmann
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In der Manesse-Handschrift ist eine abgebildet wwwmanesse.de/cgi-bin/nphmndx.pl?[
] die war anscheinend Massenware…
Friedel
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Eintrag #4 vom 24. Nov. 2000 17:10 Uhr
Patrick Seehaber
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Hallo, auf unserer Homepage ( wwwhippodromus.de ) ist eine genaue Bauanleitung für eine solche Flasche angegeben. Ob eine solche Flasche auch schon um 1000 Verwendung fand, weiss ich allerdings nicht… Schau dort mal unter "Bauanleitungen" nach. Grüße, Patrick
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Eintrag #5 vom 24. Nov. 2000 17:19 Uhr
Thorsten
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Moin zusammen, die auf dem Manessebild abgebildete Form kann aber auch aus Keramik sein. Es gibt im ganzen MA von frühester Zeit bis ins SMA diesen Typ, der recht verbreitet war. In der Fachliteratur werde sie auch "Pilgerflaschen" genannt. Wir selber lassen sie als Frühsteinzeug herstellen, das ist recht haltbar aber erst ab Ende des 13. Jhdts. zu verwenden. Bis dann Thorsten
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Eintrag #6 vom 24. Nov. 2000 22:09 Uhr
Felix Goeb
Moin, Moin, noch ein Hinweis zum Leder. Es eignet sich am besten Rindsleder. Schweineleder hat z.B. zu viele Borstenlöcher.
Der Herr sei mit Euch, Felix
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Eintrag #7 vom 24. Nov. 2000 23:22 Uhr
Thomas Schlosser
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Hallo Leute Erstmal danke für die bisherigen Antworten. Das hat mir schon sehr weiter geholfen. Ich denke das ich mit einer Lederflasche auch für den Zeitraum 1000 nicht so falsch liege!?. Die Bauanleitung von Hippodromus leistet mir da gute Dienste. Danke! Pax et bonum Thomas der Schlosser
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Eintrag #8 vom 26. Nov. 2000 00:30 Uhr
Christian G.
Moin, Hat jemand Belege fuer die Herstellung von Flaschen aus den gleichnamigen Kuerbissen? Im "Medieval Soldier" (dt. Ausg. S.42 u. 78) findet sich eine entsprechende Abbildung und auch wenn ich dieses Buch gern als Referenz benutze, wuesste ich es doch gern etwas genauer. Danke im voraus! Christian
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Eintrag #9 vom 27. Nov. 2000 18:49 Uhr
Oliver Aumüller
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Guten Tag! Solche Flaschen gabs sogar schon bei den Römern. Soviel dazu. Was man allerdings aus der Merowingerzeit gefunden hat, waren gedrechselte Feldflaschen aus Holz. Es gibt ein paar Funde solcher Flaschen, und man nimmt an, daß diese ziemlich verbreitet waren. Diese sahen ähnlich aus, wie die auf der Abbildung in der Manesischen Handschrift. Rund und so wie ein Boxbeutel. Wenn jemand von euch weis, wo man sowas heutzutage bezahlbar erwerben kann, bin ich dankbar für jeden Hinweis.
Rex Francorum Aulus
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Eintrag #10 vom 28. Nov. 2000 14:26 Uhr
Fritz Pascual
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Hi Ein Bekannter von mir drechselt. Deshalb würde mich interessieren wie diese Flaschen genau ausgesehen haben. Waren sie auch bauchig? Ich hab zwar noch nie gedrechselt, aber ich stelle es mir schwierig vor den Bauch innen auszuhöhlen. Gruß
Friedrich von Würselen
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Eintrag #11 vom 28. Nov. 2000 15:24 Uhr
Jens Böttcher
Die Sache mit den Lederflaschen funktioniert prächtig und ist auch um das Jahr 1000 noch aktuell. Gruß
Jare Ulfsson, ßskabyrr
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Eintrag #12 vom 28. Nov. 2000 20:38 Uhr
Oliver Aumüller
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Guten Tag! Also, ich weis, daß man den Bauch nicht vom Flaschenhals aus "leergedrechselt" hat, sondern, daß die Flasche an der einen Seite offen war, und nach dem aushölen ein "Deckel", also eine Seite der Flasche aufgesetzt wurde. Frag mich aber bitte nicht, wie das genau funktioniert, sonst hätte ich warscheinlich schon längst mit bauen angefangen… Was verstehst Du unter Bauchig? Stell Dir einen Bocksbeutel vor (typische eigenfränkische Weinflasche unserer Zeit). So ungefähr haben die ausgesehen. Also schon ehr flach. Aber eben nicht wirklich.
Rex Francorum Aulus
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Eintrag #13 vom 06. Dez. 2000 13:53 Uhr
Margit Beer
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Hallo Ihr Lieben Also,seit ca. einem halben Jahr versuche ich mich in Tonarbeiten. Ist eine sehr schöne Beschäftigung, wäre da nicht der beste Freund meines Mannes, und ein Hobby namens "Mittelalter". Also jede Woche kommt dieser besagte Freund zu uns und fragt ob ich irgend ein Teil bauen kann, das es schon im Mittelalter gab. Auf diese Weise habe ich gelernt Schachfiguren und Hnefatafl Figuren zu bauen. Letztens kam er mit einem Bild von so einer Seltsamen Feldflasche an und meinte, " die machen wir aus Ton und stecken sie nachher in einen Lederbeutel, das Getränk bleibt kühl und es sieht nett aus." Falls es jemanden interessiert: es war eine schweinearbeit diese Flasche schön flach zu halten und das ohne Töpferscheibe. Ich versuche dieses Teil noch heute abend ins Netz zu stellen, dann könnt Ihr Euch ein Urteil darüber machen. unter wwwmargit-beer.de Fantasien aus Ton könnt Ihr dann lästern oder staunen.
Gruß s´Tongichtl Hirschensteiner Bogengilde
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Eintrag #14 vom 08. Okt. 2001 14:25 Uhr
Dorothea
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Hallo
ich habe mal einen Ausgrabungspublikation in der Hand gehabt von einen Wikingerzeitlichen Gräberfeld oder Siedlung. Darin war ein unförmiger Lederfund, der als Flasche interpretiert wurde.
Leider hab ich mir den Titel nicht gemerkt und suche das Buch schon selbst seit einiger Zeit. Ich hatte es in der UB Tübingen eingesehen.
Gruß Herwör
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Eintrag #15 vom 12. Nov. 2001 13:48 Uhr
Wolfram Troeder
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Hallo zusammen,
es war vor nicht allzu langer Zeit im Markt eine Frage nach der Herstellung von Kalebassenflaschen.
Ich hab mich jetzt mal schlau gemacht.
Also,
1.: Flaschenkürbisse anpflanzen und Frucht vor dem ersten Frost ernten. Dabei Südlage (mediterrane Pflanze!), immer feucht halten und am besten auf Gestell wachsen, lassen sonst gehen die Früchte kaputt. Die Haut ist sehr empfindlich und bei der kleinsten Verletzung der Haut fault die Frucht am Stamm! Die Pflanze braucht eine Rankhilfe, klettert aber von selbst.
2. Frucht ernten, dabei ein Stück Stamm am Kürbis lassen. Frucht an einem warmen trockenen Ort am Stammreststück, so aufhängen, dass sie nirgendwo anstossen, auch nicht aneinander. Ca. 3 Monate trocknen lassen, bis die Haut gelb ist. Dabei wird der Kürbis hohl und man kann die Kerne im Inneren rasseln hören.
3. Beliebig aufschneiden, für Flaschen am Besten oben am Hals. Evtl noch mit Wachs oder Lebensmittellack von Innen gegen Feuchtigkeit schützen. Man kann bei entsprechend sorgfältiger Behandlung (nicht zu lange mit Wasser stehen lassen, nach Benutzung austrocknen lassen, etc) die Flasche aber auch ohne Versiegelung benutzen.
4. Stopfen aus Leder oder Holz dazu, Lederriemen dran, fertig ist die Wanderflasche.
Viel Spass
Tassilo
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Eintrag #16 vom 12. Nov. 2001 18:45 Uhr
Uli Gasper
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Moin!
Ich will nicht nerven, aber waren Flaschenkürbisse im HMA in Europa/ Deutschland üblich, oder wurden sie später eingeführt?
Gruss, Uli das Rudel e.V.
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Eintrag #17 vom 13. Nov. 2001 08:07 Uhr
Wolfram Troeder
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Zum HMA kann ich nix sagen, nicht meine Zeit. Auf den Pilgerdarstellungen des SMA sind Kalebassenflaschen jedenfalls häufiger zu sehen. Was das Vorkommen bei uns betrifft, schau ich zuhause mal in "Die Stadt um 1300", da steht einiges zur Botanik drin. Ansonsten sind die HMAs/Botanisten gefragt.
Gruß
Tassilo
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Eintrag #18 vom 13. Nov. 2001 15:40 Uhr
Stephanie Winhard
Moin,
Flaschenkürbisse tauchen bereits in der "Capitulare…" von Karl d. G. auf.
Grüße
Steffi
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Eintrag #19 vom 13. Nov. 2001 16:05 Uhr
Hilmar Becker
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Hallo zusammen
Mal was ganz anderes: Ab wann kamen Metallflaschen auf?
Gruß
Hilmar
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Eintrag #21 vom 20. Nov. 2001 20:02 Uhr
Sylvia Crumbach
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Hallo Hilmar,
Feldflaschen aus Metall sind schon römisch nachgewiesen.
Für das Gräberfeld zur Frühstadt Birka liegen Beispiel vor, wie auch für Oldenburg i.H.. Zeitrahmen 9./10. Jahrhundert.
Wenn der Bereich um 1000 oder römische Belege interessieren, kann ich gernmal nachlesen.
Sylvia
Projekt Folgari
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Eintrag #22 vom 20. Nov. 2001 20:05 Uhr
Hilmar Becker
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Hallo Sylvia
… nur her damit.
Und wenn du auch noch was fürs späte Mittelalter hast, was über die Darstellung im Hausbuch der Mendelschen Zwölfbrüderstiftung hinausgeht, interessiert mich das auch.
Danke und Gruß
Hilmar
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Eintrag #23 vom 20. Nov. 2001 20:08 Uhr
Christian Wittner
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Hilmar ich WEISS das mein Opa im ersten Weltkrieg noch mit einer Lederflasche unterwegs war da metallflaschen so sie nicht aus einem Rostfreien Material bestehen nicht sehr viel sinn machen !Und wer jetzt mit alu kommt (MAMA MAMA Alu hatten sie auch schon im MA) der schweige still noch um 1950 rum hatten man für ein Kilo Alu ungefähr zwei (!) Kilo Gold hingelegt Grund hierfür ist der enorme energie(Strom)aufwand den man braucht um Alu giesen zu können !!!
Goldi
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Eintrag #24 vom 20. Nov. 2001 20:14 Uhr
Hilmar Becker
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Hi Christian
Willst du damit sagen, Metallflaschen gabs gar nicht? Ich meine schon. Siehe Mendelsches Hausbuch.
Ich dachte, mit dem Leder wären wir durch?!?!
Hilmar
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Eintrag #25 vom 20. Nov. 2001 20:19 Uhr
Silvia
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Hallo Christian?
Ich weiß nicht, was die Menschen damals gegen den Rost gemacht, aber in dem Hausbuch der Mendelschen Zwölfbruderstiftung zu Nürnberg (15. + 16. Jhd.) gibt es fünf Abbildungen von Flaschner (Blechschmied). Die Flaschen sehen sehr interessant aus.
Und mich würde auch interessieren, ab wann sie aufkamen und wo es noch weitere Funde/Abbildungen gibt.
Tschüs
Aisling
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Eintrag #26 vom 20. Nov. 2001 20:35 Uhr
Johanna
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Seyd gegrüßt,
zu den Feldflaschen aus Metall, wenn die Gefüllt sind kann sich kein Rost ansetzen ! Rosten tun die erst, wenn Luft mit drankommt, sprich sie leer sind. Nach dem Gebrauch etwas Olivenöl drin verteilen um schon hat sichs.
Bei den Römern, siehe Funde im Ala Flavia Secunda Kastell Aalen, durtige Feldflasche war aus Eisen und Bronze, nachgebaut für M. Junkelmann zu seinem Zug über die Alpen 1985, alles genau beschrieben, auch die Orginalfunde abgebildet, in seinem Buch "Panis Militaris" ist super zu lesen
und mit Sicherheit zum großen Teil auf die MA-szene zu übertragen.
So denn gehabt Euch wohl
Johanna von Callmunz
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Eintrag #27 vom 21. Nov. 2001 13:57 Uhr
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Rosten in dem Sinne kann ja nur Eisen.
Zinnbecher z.B. sind ja aus dem Mittelalter (ab wann eigentlich ?) bekannt, also warum sollten die abgebildeten Metallflaschen nicht auch aus Zinn sein ?
Oder vielleicht waren sie auch nur verzinnt ?
Bei Kesseln soll diese Technik ja ebenfalls Verwendung gefunden haben.
Gruß, Ivain
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Eintrag #28 vom 22. Nov. 2001 01:59 Uhr
Uli Gasper
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Moin!
Sorry, aber eisenhaltige Legierungen rosten auch unter Luftabschluss, nämlich unterwasser. Das liegt an dem im Wasser gelösten Sauerstoff. Geht zwar langsamer als mit Luftzufuhr, könnte aber durchaus den Geschmack trüben, besonders wenn nicht nur Wasser sondern vielleicht Säurehaltige Flüssigkeiten (wein, Saft) eingefüllt werden. Könnten die Metallflaschen innen beschichtet gewesen sein? (hoffentlich nicht mit Blei wie bei den Römern).
Gruss, Uli das Rudel e.V.
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Eintrag #29 vom 23. Nov. 2001 07:35 Uhr
Udo Brühe
Heisses bzw. flüssigheisses Bienenwachs einfüllen und die Flasche damit ausschwenken…die Methode ist A.
Oder , aber das kenne ich selber nur vom hörensagen und weiss auch nicht wie das geht, mit schwarzem Tee ausfüllen, bzw. mit dem Satz vom schwarzen Tee.
Beide Methoden beinhalten jedoch, daß das Wasser oder die Flüssikeit die eingefüllt wird, einen Beigeschmack haben wird….
Udo
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Eintrag #30 vom 23. Nov. 2001 08:07 Uhr
Joachim Meinicke
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Also ich habe den Wachs nie wirklich geschmeckt.
Joachim
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Eintrag #31 vom 23. Nov. 2001 08:30 Uhr
Martin
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… wie Ivain schon sagte.
Im Ausstellungskatalog "Spätmittelalter am Oberrhein" zur aktuellen Ausstellung in Karlsruhe, ist eine "Zinnfeldflasche" abgebildet.
Datiert um 1500 (ca)
Desweiteren wird u.a. auf Silber hingewiesen.
Hohenecker
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Eintrag #32 vom 23. Jan. 2002 22:34 Uhr
Eligius Frammelsberger
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Hallo,
also 2Kg Gold für 1Kg Silber um 1950 kann ich mir nicht vorstellen. Mein Opa hat von der Front sein Essgeschirr und die Feldflasche mitgebracht.Beide Teile aus Aluminium und 1942 gestempelt.Wäre bei den vielen Soldaten wohl teuer geworden.
Das mit Lederflaschen bis zum 1.WK kann ich mir gut vorstellen.
Gruß
Eligius
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Eintrag #33 vom 23. Jan. 2002 22:36 Uhr
Eligius Frammelsberger
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Sorry,nicht Silber, Aluminium meinte ich.
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Eintrag #35 vom 06. Mai. 2002 14:39 Uhr
Klaus Ragen
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Hallo,
nachdem ich soviel Gutes über Leinen gelesen habe (siehe Thread: Zeltstoffe) ist mir die Idee gekommen, daß man Leinen auch als Wasserbeutel verwenden könnte. Durch die Verdunstung wird das Wasser vermutlich gleichzeitig auch gekühlt.
Gab es sowas und wenn ja, wann und wo?
Mein Zelt habe ich bis jetzt noch keinen Wetterunbillen ausgesetzt, also kann ich über Dichtigkeit noch nichts sagen, aber wie gesagt, im Zeltstoffethread hört man ja löbliches.
Grüße, Euer Ragnar Skallagrimsson
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Eintrag #36 vom 05. Nov. 2007 13:11 Uhr
Dirk Hülsemann
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hallo,
vielleicht bin ich hier richtig?
ich habe ein bild eines boten von 1440 der eine flasche auf dem Rücken trägt. die flasche sieht ganz normal aus, bauchig mit hals und unten ein ring als fuß. Als material könnte ich mir glas, holz oder zinn vorstellen. kann mir jemand näheres dazu sagen? leider kann ich hier kein bild einstellen. mich würden weitere belege interressieren und vor allem wie wurde solch eine flasche auf dem rücken getragen? ein gurt um den hals würde ja die kehle abschnüren und wenn man einen arm durch den gurt steckt rutscht sie doch dauern zur seite.
aurifexsusatensis
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Eintrag #37 vom 06. Nov. 2007 09:41 Uhr
Benedikt
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Im "Liber ad honorem Augusti" (1196) gibt es eine Abbildung eines Boten, der aus einer Feldflasche trinkt.
Die Flasche erscheint dabei recht flach, ist dabei komplett Rund und hat zwei runde Ösen am Hals.
Denkbar ist, dass die Flasche entweder ein flacher, liegender Zylinder ist, oder aber eher oval ausgebaucht ist.
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Eintrag #38 vom 06. Nov. 2007 10:26 Uhr
Jens
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Moin,
Es gibt- wie bereits in dem Thread erwähnt- eine ganze Latte an erhaltenen Flaschen verschiedenen Materials und Form (u.a. im Germanischen Nationlmuseum) für den betreffenden Zeitrahmen, sowie auch eine ganze Darstellungen.
Die von dir erwähnte Darstellung dürfte aus dem Hofämterspiel, einem Kartenspiel, stammen (KHM Wien Iinvnr. KK 5077-5124, datiert auf 1455)
Gruss, Jens
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Eintrag #39 vom 06. Nov. 2007 12:47 Uhr
Dirk Hülsemann
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hallo und vielen dank für die antworten.
@Benedikt Hallinger es ist nicht die runde flache feldflasche son dern eine kugelige mit schlankem hals.
@Jens Börner mein bild stammt von Umschlag des frankfurter botenbuches 1439 und 1440 und zeigt henchin hanauwe
aurifexsusatensis
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Eintrag #40 vom 04. Jun. 2008 21:06 Uhr
Martin
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Hallo
Ich habe mal irgendwo in diesem Forum gelesen, dass Ritter im 13. Jahrhundert angeblich schon Glasflaschen hatten, welche mit leder überzogen und mit stroh gepolstert waren. Leider habe ich bis heute noch keinen Beleg dafür gefunden und habe auch den entsprechenden Tread nicht mehr gefiunden, um nocheinmal nachzuhaken. Jedenfalls habe ich zwei dieser Flaschen nachgebaut (sind einfach extrem praktisch) und hätte auch gerne einen Beleg dafür. wenn jemand etwas dazu hat oder findet, immer her damit.
Fotos meiner Flaschen kann ich bei interesse online stellen.
Gruß
Martin
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Eintrag #41 vom 04. Jun. 2008 21:34 Uhr
Martin Opitz
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Hallo,
du hast keinen Beleg dafür aber hast sie nachgebaut? Was hast du denn nachgebaut wenn du keinen Beleg dafür hast? Und es noch nicht mal hier (falls es hier stand und du dich nicht irrst) findest?
Irgendwie hab ich gerade ein massives Verständnisproblem.
Grüße
Martin
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Eintrag #42 vom 04. Jun. 2008 22:41 Uhr
Joachim Dittrich
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Ui :o)
erst eine Sache bauen und dann nach einem Beleg dafür suchen, das ist nicht gerade der übliche Weg, vorsichtig ausgedrückt.
Es mag praktisch sein, aber nur für die Jetztzeit.
Ich kenne dazu nichts, sollte ich mich geirrt haben: man lernt ja nie aus.
Aber: erst Beleg, dann basteln.
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Eintrag #43 vom 04. Jun. 2008 23:51 Uhr
Dr. Nicole Schneider
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Glas, eventuell auch noch "kunstvoll" gearbeitetes, ist im 13. Jhdt nicht ganz günstig gewesen und eine der wenige "Flaschen", die ich als Replikate aus Glas für das 13. Jhdt kenne, sind die Uringläser der ßrzte. Der einzige Kontext, der mir zu Glas, Lederumhüllung und Strohpolsterung einfällt, ist eine Schutzhülle. Ohne direkt mit einem Link winken zu können, gab es im 15. Jhdt reichlich punzierte lederne Transportbehälter, eben da einige Gläser so wertvoll waren. Aber, wie gesagt, 15. Jhdt.
Insofern: Grooooosses Rätselraten.
MfG
Nicole
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Eintrag #44 vom 05. Jun. 2008 07:24 Uhr
Hilmar Becker
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Bemühe doch mal die Suchfunktion nach dem Stichwort "Kuttrolf" oder schau direkt hier: [Taverne, Thread: Herstellung von Wasserflaschen]
Da warte ich noch heute auf Belege.
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Eintrag #45 vom 05. Jun. 2008 11:58 Uhr
Dr. Nicole Schneider
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Belege für eine Kuttrolf vor dem 14. Jhdt würden mich auch interessieren.
Als Reiterflasche??? Eine normale Flasche mit einem Hals hat eine Chance, dass der Hals bricht. Und man kann sie mit einem Stopfen auslaufsicher machen. Beim Kuttrolf gibt es 5 Chancen, dass eine der Röhren bricht, um ihn funktionsunfähig zu machen. Die so ziemlich letzte Idee, die mir gekommen wäre, wäre einen Kuttrolf mit auf’s Pferd zu nehmen. Ich meine, ich kenne ja Eure Pferde nicht, aber …
MfG
Nicole
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Eintrag #46 vom 05. Jun. 2008 16:16 Uhr
Martin
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Ja, genau so ein Ding habe ich gemeint. mir ist schon klar, dass man normalerweise erst Belege suchen soll, bevor man etwas bastelt. Leider ist uns am Wochenende im Lager ein Spieß umgefallen und hat uns beide Tonkrüge zerhauen. Deshalb brauchte ich kurzfristig etwas fürs kommende Wochenende und hab mir so ein Teil gebastelt. Besteht zwar aus einer alten Weinflasche, aber dadurch, dass sie in Leder eingenäht und gepolstert ist erkennt man die genaue Form ohnehin nicht.
Was ich bräuchte sind Originalbilder oder ähnliche Beleges von einer flasche bzw einem Kuttrolf, der in Leder eingenäht wurde.
Gruß
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Eintrag #47 vom 05. Jun. 2008 17:01 Uhr
Dr. Nicole Schneider
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Keine Nachweise, keine Bilder, insbesondere nicht für das 13. Jhdt und nicht für eine Kuttrollf in strohgepolsterter Lederhülle. Am besten wäre es für Dich auf lange Sicht, eine gehärtete Lederflasche zu bauen. Und Infos dazu findest Du im bereits verlinkten Thread.
MfG
Nicole
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Eintrag #48 vom 28. Okt. 2009 11:38 Uhr
Jens
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Ich betätige mich mal als Threadnekromant, anstatt was neues aufzumachen.
Und zwar habe ich mal aus aktuellem Anlaß Bilder nach Kalebassen aka Flaschenkürbissen gescannt, ob Form und Befestigung des Trageriemens.
Vorläufiges verblüffendes Ergebnis: es gibt sie nicht. Es wird (auch hier im Thread) immer gesagt "man sieht sie häufig auf Bildern des Spätmittelalters", aber das stimmt nicht. Ich habe bestimmt einige Hunddert Pilger vom heiligen Jakobus, anderen Heiligen, und Pilgern durchgesehen, plus zig-hunderte auf gut Glück. Resultat: ein Bild im Mainzer Evangeliar (13tes), das ich als Flaschenkürbis identifizieren täte, und potentiell 1-2 weitere. Die wohl im Gedächtnis vieler verhaftete Darstellung des Flaschenkürbisses, der am Pilgerstab hängt, ist aber fast immer jüngeren Datums (post-1550 ca.)
Freilich bin ich mir der Handvoll anderen Hinweise, wie unser aller lieben großen Karls Verordnung (wo allerdings nur "Kürbis" steht), sowie verschiedener Bilder vom Anbau im klaren.
Dennoch: wo sind sie nun, die Bilder, hat jemand welche?
Nachtrag: Pilgerflaschen aus Holz und Keramik sieht man übrigens ettliche (meistens am Gürtel hängend), es liegt also nicht daran, dass garkeine zu sehen wären. Allerdings sind die eigentlich immer a.) sehr klein und b.) auch zahlenmässig seltenener vertreten. Stab, Hut, Muschel, Tasche, Mantel etc. sieht man dauernd…
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Eintrag #49 vom 28. Okt. 2009 11:41 Uhr
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Nachdem das Thema ja im Schankraum aufkam, habe ich ebenfalls gesucht und bin im großen und ganzen zum selben Ergebnis gekommen.
Je später der Jakobus dargestellt wird, umso häufiger mit der (Kürbis-)Flasche, pre-1550 konnte ich aber nichts finden, nicht bei ihm, nicht bei anderen "Reisenden".
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Eintrag #50 vom 28. Okt. 2009 17:57 Uhr
Claudia
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Walahfried Strabo schreibt in seinem Liber de Cultura Hortorum (auch "Hortulus" genannt) um 827 was zum Flaschenkürbis.
Bei der Diskussion gestern hatte ich nicht bemerkt, daß es dort zwei Kapitel zum Flaschenkürbis gibt und nur das erste gelesen.
Im zweiten steht dann FOlgendes:
"Läßt man jedoch die Frucht am Mutterstock ihrer Pflanze
Dulden des Sommers Glut und schneidet sie reif mit dem Messer,
Kann als Gefäß sie gestaltet werden zu stetem Gebrauche,
Schafft man die Eingeweide heraus aus dem bauchigen Körper,
Schneidend leicht mit dem Eisen, im Drehen das Innere glättend.
Eines Schoppens Menge hat manchmal Platz in der Höhlung,
Oder sie faßt gar in sich den größeren Teil eines Maßes.
Dieser Krug, verpichst du ihn wohl mit Pechleim, bewahret
Lange dir frisch die Gaben des spendenden Bacchus Lyæus."
Da haben wir doch die Flasche :-)
Die hier zitierte deutsche Übersetzung und das lateinische Original gibts hier zu lesen:
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Eintrag #51 vom 28. Okt. 2009 19:09 Uhr
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Mich macht der Punkt "bewahret Lange dir frisch" stutzig.
Die Frage hier ist ja explizit die nach einer Feldflasche, und darin muß nichts frisch bewahrt werden, der Inhalt überlebt den Tag meist nicht.
Sprich, das klingt eher nach einem Vorratsgefäß, zwar immerhin schonmal ein Gefäß, aber von zweifelhafter Mobilität.
Das mag jetzt kleinkariert wirken, aber in Verbindung mit manchen Berichten über die zweifelhafte Stabilität trotzdem bedenkenswert.
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Eintrag #52 vom 03. Nov. 2009 11:04 Uhr
Frank
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Ich habe mich auf Jens seinen Aufruf mal auf die Durcharbeitung meines Bestandes gemacht… Wie bekannt rein 13. Jh.
Ausser der angesprochenen Flasche und dem Pilger im Mainzer Evangeliar, habe ich nichts gefunden. Freilich habe ich mich auf Deutschland beschränkt. Aber die paar englischen und franz. die frei verfügbar sind, zeigen auch nichts.
Ich fand aber bei der Morgan Library, dort gelistet als M299 1220-1230 "around Halle" ein Bild mit einer Tonflasche.
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Eintrag #53 vom 04. Nov. 2009 22:51 Uhr
Hans-Christoph
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Bei einer Frankreichtour haben wir diesen Jakobus als Portalfigur fotografiert. Es müsste in Rouen sein - ich bin mir aber über die zeitliche Zuordnung nicht sicher: gericheim.de/kalebasse.jpg
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Eintrag #54 vom 06. Nov. 2009 13:49 Uhr
Nyna
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in karolingischen Quellen wird ein Pilger beschreiben, der in spezeill präparierten Kalebassen Reliquien schmuggelt ;O)
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